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Colakraut: Verwendung, Wirkung und Anbau der Eberraute-Sorte

colakraut
Foto: CC0 / Pixabay / HansLinde

Dank ihres charakteristischen Geschmacks heißt die Eberraute auch Colakraut. Hier erfährst du, wie du das Kraut mit dem Cola-Aroma anwenden und selbst anbauen kannst.

Colakraut ist vor allem wegen seines Geschmacks bekannt, das an die beliebte Brause erinnert. Eberraute oder Stabwurz, wie das Kraut früher überwiegend genannt wurde, stammt aus Osteuropa und Kleinasien. Das Gewächs gehört zur Familie der Korbblütler. Auch wenn Colakraut nicht zu den typischen Küchenkräutern zählt, lohnt es sich, das Gewürz im Garten abzubauen.

So wirkt Colakraut

Colakraut gilt schon lange als Heilpflanze.
Colakraut gilt schon lange als Heilpflanze.
(Foto: CC0 / Pixabay / FotoArt-Treu)

Colakraut hat in der Volksheilkunde eine lange Tradition und wurde schon von Hippokrates, Plinius und Hildegard von Bingen als Heilmittel beschrieben. Bis ins 19. Jahrhundert wurde Colakraut bei Bronchial-, Lungen- und Darm-Problemen verwendet. Dagegen soll Colakraut wirken:

  • Colakraut wird heute eine beruhigende und krampflösende Wirkung bei Verdauungsbeschwerden nachgesagt. Das soll in erster Linie auf die enthaltenen ätherischen Öle und Bitterstoffe zurückzuführen sein. Belegt ist das aber nicht.
  • Leidest du unter allergischer Rhinits, also einem Dauerschnupfen, könnte Colakraut dir helfen. Die Heilpflanze hat möglicherweise verschiedene medizinische Eigenschaften, wie die Fähigkeit, Mikroorganismen abzutöten, gegen Parasiten zu wirken, Insekten fernzuhalten und das Immunsystem zu beeinflussen. 
  • Aus einer Doktorarbeit der Uni Köln geht hervor, dass sich die Eberraute unter bestimmten Bedingungen positiv auf das Immunsystem auswirkt und antioxidativ wirkt.
  • Studien ergaben, dass Colakraut gegen Krankheiten helfen kann, die von Insekten übertragen werden. Das liegt unter anderem an den enthaltenden Phenolsäuren und Flavonoide.

Allerdings wurde die Cola-Pflanze bisher nur wenig untersucht und ohne klinische Studien lässt sich nicht eindeutig sagen, ob und wie das Kraut wirklich wirkt. Deswegen ist auch unklar, ob das Colakraut tatsächlich bei Schlafstörungen oder Periodenschmerzen helfen kann, wie es oft heißt. 

Colakraut ernten und verwenden

Du kannst Colakraut zu Tee hinzufügen und ihm so ein interessantes Aroma verleihen.
Du kannst Colakraut zu Tee hinzufügen und ihm so ein interessantes Aroma verleihen.
(Foto: CC0 / Pixabay / congerdesign)

Was aber fest steht, ist, dass das Cola-Kraut ein sehr intensives und wohlschmeckendes Aroma hat. Verwende bei Colakraut nur die Spitzen der Blätter, da der Rest bitter schmeckt, oder noch sehr junge Blätter. Colakraut erntest du am besten im Hochsommer. In dieser Zeit haben den Blätter einen besonders aromatischen Geschmack.

Für folgenden Speisen und Rezepte eignet sich die Pflanze:

  • Mit Colakraut lassen sich Saucen und Dips verfeinern.
  • Auch ein Karottensalat lässt sich aufpeppen, wenn du es etwas Colakraut hinzugibst.
  • Die Eberraute lässt sich aber auch zu einem Tee aufbrühen. Gebe dazu einige frische Blatttriebe in eine Tasse und übergieße sie mit nicht mehr kochendem Wasser. Wenn du es nicht ganz so aromatisch möchtest, kannst du auch nur einen Teelöffel Colakraut verwenden. Lasse den Tee fünf bis zehn Minuten ziehen.
  • Colakraut kannst du auch trocknen. Dafür schneidest du einige frische Triebe der Pflanze ab, wäschst diese gut und hängst sie gebündelt und mit dem Blätter nach unten hängenden an einem luftigen, trockenen Ort auf. Ist das Colakraut getrocknet, kannst du die Blätter von den Stängeln abstreifen und diese verwenden. Die getrocknete Blätter solltest du luftdicht verpackt in einer Dose oder Glas an einem trockenen Ort aufbewahren. Auch aus getrocknetem Colakraut lässt sich Tee zubereiten. Verwende dafür einen Teelöffel der getrockneten Blätter.
  • Colakraut schmeckt vor allem als Sirup. Dafür brauchst du etwa zehn Teelöffel Colakraut-Spitzen, 750 Gramm Zucker, 1,5 Liter Wasser und 100 Milliliter Zitronensaft. Bei der Zubereitung kannst du dich an dieses Grundrezept halten. 
  • Auch als Infused Water schmeckt Colakraut.

So baust du Colakraut selbst an

Colakraut ist pflegeleicht.
Colakraut ist pflegeleicht.
(Foto: CC0 / Pixabay / HansLinde)

Colakraut zählt nicht zu den bekanntesten Gewürzen und ist daher für gewöhnlich nicht im Supermarkt erhältlich. Du kannst es jedoch leicht selbst anbauen. Dafür solltest du folgende Hinweise beachten:

Standort:

  • Suche einen geeigneten Platz, der möglichst vollständig in der Sonne liegt.
  • Der Boden sollte humusreich, durchlässig und gern auch etwas kalkhaltig sein. Trockene Erde macht der Pflanze nichts aus.
  • Beachte, dass Colakraut eine Höhe von bis zu 1,5 Metern und eine Breite von 0,5 bis 0,7 Metern erreichen kann und deshalb etwas Platz braucht.

Anbau:

  • Baue das Kraut am besten im zeitigen Frühling (März bis April) an.
  • Du kannst das Kraut entweder mithilfe von Samen anbauen oder bereits herangezogene Jungpflanzen kaufen und diese in dein Beet einpflanzen.
  • Wählst du die Anbaumethode mit Samen, solltest du diese nur sanft auf dem Boden andrücken und nicht mit Erde bedecken. Jungpflanzen kannst du problemlos im Boden einpflanzen.
  • Alternativ kannst du Colakraut auch im Topf kaufen und die Pflanze so auch im Zimmer oder auf dem Balkon aufstellen.

Pflege:

  • Um die Pflanze beim Wachsen zu unterstützen, kannst du den Boden mindestens einmal im Jahr mit etwas Kompost anreichern.
  • Ist die Pflanze über den Sommer stark gewachsen und erblüht, solltest du sie im späten Herbst zurückschneiden. So förderst du die Blüte im nächsten Jahr.
  • Da Colakraut Trockenheit gewöhnt ist, musst du es nur in starken Trockenperioden gießen. Geh dabei vorsichtig vor und nutze so wenig Wasser wie möglich.
  • Colakraut kannst du leicht überwintern. In der Regel verträgt es etwas Frost – du musst es nicht zusätzlich schützen.

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Überarbeitet von Lea Hermann

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