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Deshalb sind glänzende Äpfel oft nicht vegan oder vegetarisch

Deshalb sind glänzende Äpfel oft nicht vegan oder vegetarisch
Foto: Robert Günther/dpa-tmn

Bienenwachs, um Obst glänzend und länger haltbar zu machen, ist vielen Verbraucher:innen bekannt. Allerdings wird dem Überzug noch eine weitere Insekten-Zutat beigemischt. Veganer:innen und Vegetarier:innen sollten daher genau hinsehen.

Schellack findet sich etwa in Möbelpolitur, Haarspray – und als Überzugsmittel auf sowie in Lebensmitteln. Diese sind dann aber für Veganer:innen, die tierische Produkte ablehnen, nicht geeignet. Was einige Menschen nicht wissen: Oftmals sind Äpfel oder Süßigkeiten mit Schellack bedeckt, dadurch bekommen sie einen besonderen Glanz. Darauf weist die Verbraucherzentrale Bayern hin. Auch Vegetarier:innen sollten vorsichtig sein.

Der Grund: Das natürliche Harz wird aus den Ausscheidungen von Schildläusen gewonnen. Die weiblichen Läuse produzieren die Substanz zum Schutz ihrer Brut. Dank ihrer technologischen Eigenschaften ist sie als Überzugs-, Klebe- und Bindemittel gefragt.

Im Lebensmittelbereich ist Schellack unter der E-Nummer 904 als Trenn- und Überzugsmittel zugelassen. Das bei Wärme zähflüssige Harz bildet nach dem Aushärten feste, glatte Überzüge.

Schellack sorgt für Glanz und verhindert Verkleben

„Das lässt zum Beispiel Kaugummi- oder Schokoladendragees appetitlich glänzen und verhindert, dass sie verkleben“, erklärt Verbraucherschützerin Andrea Danitschek.

Auch frische Ware wie Äpfel, Birnen, Mangos, Avocados oder Zitrusfrüchte könnten mit Schellack überzogen werden. Das geschehe häufig in Kombination mit Bienenwachs. Ein Grund: Der Überzug soll das Obst und Gemüse länger haltbar machen.

Dabei sei Schellack gesundheitlich unbedenklich und dürfe ohne Höchstmengenbegrenzung zugesetzt werden, beruhigt Danitschek.

Wieso auch Vegetarier:innen aufpassen sollten

Streng genommen sei die Substanz jedoch nicht nur für Veganer:innen ungeeignet, sondern auch für Vegetarier. Im Harz seien zwar keine Läusebestandteile enthalten, bei der Produktion werden aber Läuse getötet, erläutert die Expertin dazu.

Sind Oberflächen von Obst und Gemüse mit Schellack behandelt, müssen diese mit der Angabe „gewachst“ gekennzeichnet werden. Darauf weist die Verbraucherzentrale NRW hin.

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