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Insekten-Experte Benecke gibt Tipps bei Fruchtfliegen in der Küche

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Foto: CC0 Public Domain / Pixabay / Unsplash

An warmen Sommertagen schwirren sie über der Obstschale und verteilen sich in der Küche: Fruchtfliegen. Sie lieben reifes Obst und Bakterien sowie Hefepilze. Die Zweiflügler sind lästig, aber auch gesundheitsschädlich? Biologe und Insekten-Experte Mark Benecke klärt auf.

Man kann die Uhr nach Ihnen stellen: Sobald es wärmer wird tummeln sich kleine Fliegen in der Nähe von Obstschalen. „Drosophila“ – besser bekannt als Fruchtfliegen – dürften viele Menschen ärgern. Sie verbreiten sich schnell und sie an Sommertagen einzudämmen, scheint unmöglich.

Biologe und Insekten-Experte Mark Benecke mahnt zur Gelassenheit. Jene Taufliegen seien nicht nur harmlos, sondern auch mit wenigen Kniffen fernzuhalten, wie er gegenüber dem Spiegel erklärt.

Benecke: „Riechen die Fliegen das schon aus der Ferne“

Fruchtfliegen stammen, so vermuten Forschende, aus Südafrika. Wie bei vielen Insektenarten wurden sie wahrscheinlich über Ex- und Importe auf der ganzen Welt verteilt. Strenggenommen findet die Verteilung des Zweiflüglers immer noch auf diesem Wege statt: Wer Fruchtfliegen in der Küche entdeckt, hat sie vermutlich mit dem letzten Wocheneinkauf eingeschleppt. Denn sie legen Eier auf Obst ab, oder einzelne Tiere von draußen dadurch angezogen.

„Wenn offener Essig, Wein oder Obst herumsteht, riechen die Fliegen das schon aus der Ferne“, erklärt Biologe Benecke. Steigt die Temperatur über 25 Grad, fühlen sich Fruchtfliegen wohl – und beginnen, sich zu vermehren.

Fruchtfliegen lieben Bakterien und Pilze

Wird es jedoch zu heiß, etwa mehr als 30 Grad, findet keine Fortpflanzung statt. Auch zu kalt – unter 10 Grad – darf es nicht sein. Benecke erklärt im Spiegel-Gespräch, dass die Tiere im Trockenen keine Überlebenschancen haben. Demnach legen sie ihre Eier in überreifes Obst ab, um so ihre Maden zu versorgen. Die Zweiflügler ernähren sich primär von Bakterien, Hefen oder anderen Pilzen, die sich auf überreifem oder gar faulem Obst befinden.

Fruchtfliegen stellen dennoch keine Gesundheitsgefahr dar, wie Benecke betont. „Die sind so klein, die Mengen an Bakterien, die sie überhaupt verschleppen könnten, sind winzig im Vergleich zu einem menschlichen Haar, geschweige denn einem Finger.“ Außerdem würden sich die Zweiflügler unentwegt putzen. Nur das Obst kann schneller faulen, indem die Tiere kleine Sporen verteilen.

Abflussreinigung nicht vergessen

Wer keine Fliegeneier verspeisen möchte, sollte sein Obst gründlich waschen, so Benecke. Der Biologe rät dazu, Obstkörbe, den Biomüll, aber auch den Abfluss regelmäßig zu reinigen, da Essensreste dort die Tiere anziehen können. Auch leere Flaschen und Dosen gilt es regelmäßig zu entsorgen. Obst könne durch eine Abdeckhaube geschützt werden. Mehr zum Thema: Fruchtfliegenfalle selber machen: So kannst du Obstfliegen loswerden

„Sobald die Fliegen keine Nahrungsquelle mehr haben, sind sie schnell wieder weg“, sagt der Insekten-Experte, der Fruchtfliegen „faszinierend“ findet. Was viele vermutlich nicht wissen: Fruchtfliegen sind soziale Wesen und teilen – wie Forschende herausfanden – einige Eigenschaften mit Menschen. Etwa haben manche Schlafprobleme oder leiden unter Depressionen und Alkoholismus. Auch einsam können die Insekten werden.

Verwendete Quelle: Spiegel

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