Das deutsche Unternehmen bedda, Produzent von veganen Lebensmitteln, bringt zwei neue Käse-Alternativen auf den Markt. Wir haben sie auf Nachhaltigkeit überprüft.
Bedda ist ein deutsches Unternehmen aus Hamburg, das vegane Lebensmittel produziert. Zu seinem Sortiment gehören verschiedenste Käse-Alternativen, Soßen, Dressings und Desserts auf Pflanzenbasis.
Im April und Mai 2022 bringt bedda zunächst „Come on Bert“, eine pflanzliche Alternative zu Camembert, und dann „Granvegano Keil“, eine vegane Version von Parmesan, auf den Markt.
Für beide Käse-Alternativen gilt die Produktphilosophie von bedda: Sie sind frei von Soja, Palmöl, Konservierungsstoffen und Geschmacksverstärkern. Außerdem sind alle Produkte glutenfrei.
Wir haben uns „Come on Bert“ und „Granvegano Keil“ für euch genauer angesehen.
Bedda Camembert-Alternative: So nachhaltig ist „Come on Bert“
Die pflanzliche Weichkäse-Alternative „Come on Bert“ basiert auf regionalen Rohstoffen, und zwar Kartoffeln und Raps. Genau wie Camembert aus Kuhmilch dauert sein Reifeprozess nach der Herstellung zehn Tage, sodass er die typisch cremige Konsistenz entwickeln kann.
Keiner der Inhaltsstoffe in bedda-Produkten, und damit auch in „Come on Bert“, besitzt Bio-Qualität. Das Unternehmen begründet dies auf seiner Website damit, dass die Umstellung auf Bio beim aktuellen Stand einen Qualitätsverlust bedeuten würde. Trotzdem möchte bedda perspektivisch Bio-Produkte anbieten können. Das Team der Produktentwicklung würde bereits daran arbeiten.
„Come on Bert“ kannst du nach Ostern im Handel kaufen. Online ist er zum Beispiel** bei Vantastic Foods erhältlich. Pro Stück kostet er 3,49 Euro (UVP).
Bedda Parmesan-Alternative: So nachhaltig ist „Granvegano Keil“
„Granvegano Keil“ ist beddas vegane Version von Parmesan. Die Hartkäse-Alternative soll sich Reiben und Streuen lassen wie Kuhmilch-Parmesan und basiert auf raffiniertem Kokosöl.
Kokosöl sowie andere Kokosprodukte als Inhaltsstoffe sind teilweise problematisch. Zum einen müssen Erzeugnisse aus Kokosnüssen von ihren Anbaugebieten in Indonesien, Papua-Neuguinea und von den Philippinen weite und damit CO2-intensive Transportwege bis zu uns nach Deutschland zurücklegen. Zum anderen ist die Kokospalmen-Landwirtschaft ökologisch sehr bedenklich. Sie werden meist als Monokulturen angebaut und brauchen sogar noch mehr Platz als Ölpalmen für die Palmöl-Produktion. Bei Kokosöl aus konventionellem Anbau, wie es für die bedda Käse-Alternativen verwendet wird, gibt es zudem wenig Einblick in den Einsatz von chemisch-synthetischen Pestiziden.
In einem weiteren Artikel findest du alle Informationen zur Nachhaltigkeit von Kokosöl.
Bedda garantiert auf seiner Website, dass das vom Unternehmen verwendete Kokosöl pestizidfrei produziert wurde und dass weder Kinder noch Affen bei der Ernte beschäftigt werden. Es ist allerdings fraglich, ob bedda dies ohne strenge Kontrollen, wie sie bei Bio- und Fairtrade-zertifizierter Landwirtschaft eingesetzt werden, wirklich gewährleisten kann.
Aber: Auch echter Parmesan, der übrigens nicht vegetarisch ist, bringt ähnliche Probleme mit sich. So werden auch für Tierfutter Regenwälder durch Monokulturen ersetzt, es fallen weite Transportwege an und ohne Einsatz von Tieren kommt echter Parmesan schon gar nicht aus.
„Granvegano Keil“ kannst du nach Ostern im Handel kaufen. Das Stück kostet 3,99 Euro (UVP).
Käse-Alternativen von Bedda: Fazit
Utopia meint: Eine vegane Erährung trägt zu einem nachhaltigeren Lebensstil bei. Die zwei neuen Käse-Alternativen von bedda sind für viele Veganer:innen bestimmt eine willkommene Ergänzung ihres Speiseplans. Trotzdem raten wir dazu, „Come on Bert“ und „Granvegano Keil“ sowie ähnliche verarbeitete Produkte nur in Maßen zu genießen. Prinzipiell raten wir dazu, möglichst bio-zertifizierte und wenig verpackte Nahrungsmittel zu essen.
Mit unseren Rezepten für pflanzliche Käse-Sorten kannst du veganen Parmesan, Feta und Co. außerdem einfach selbstmachen:
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Indem du veganen Käse einfach selbstmachst, kannst du nicht nur über seine Inhaltsstoffe entscheiden, sondern auch noch unnötigen Verpackungsmüll vermeiden.
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