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Warum du für Schokolade jetzt wohl mehr bezahlst

Foto: Unsplash / Tim Gouw

Schlechte Ernten haben die Preise für Kakaobohnen in die Höhe getrieben. Das dürften die Menschen hierzulande beim Einkaufen von Naschereien aus Schokolade merken.

Für Schokolade müssen Deutschlands Verbraucher:innern womöglich tiefer in die Tasche greifen. Denn eine wichtige Zutat für die Herstellung der Naschereien hat sich zuletzt so stark verteuert wie seit gut 20 Jahren nicht mehr: Um 73,4 Prozent übertrafen die Einfuhrpreise für Kakaobohnen und Kakaobohnenbruch im Januar 2024 das Niveau des Vorjahresmonates, wie das Statistische Bundesamt am Dienstag mitteilte. Der Import von Kakaomasse und Kakaobutter war in dem Monat demnach um 49,4 Prozent teurer als ein Jahr zuvor.

„Hohe Preissteigerungen beim Import von Kakao“ – Folgen für Schokolade

„Die hohen Preissteigerungen beim Import von Kakao dürften sich auch auf die Erzeugerpreise für hierzulande hergestellte Schokolade auswirken“, folgerten die Wiesbadener Statistiker. Im Februar 2024 seien die Erzeugerpreise für Schokolade und andere kakaohaltige Lebensmittelzubereitungen mit plus 8,8 Prozent zum Vorjahresmonat überdurchschnittlich stark gestiegen.

Als einen Grund für die deutlich gestiegenen Importpreise für Kakao nannte das Bundesamt die Knappheit des Rohstoffs auf dem Weltmarkt infolge von Missernten, insbesondere in Westafrika, die auch durch den Klimawandel bedingt werden.

„Deshalb erhöhen sie besonders gern die Preise“

Bereits im Februar meldeten sich Schokoladenhersteller zu Wort. Wie der Spiegel berichtete, schließen etwa Hershey oder Nestlé eine Preiserhöhung nicht aus.

„Ein Kilo Kakao ist knapp drei Euro teurer als noch vor einem Jahr“, erklärte ein Sprecher des Schokoladenherstellers Ritter Sport Ende Februar dem Spiegel. „Was das für die Herstellungskosten einer 100-Gramm-Schokoladentafel bedeutet, die zwischen 35 und 70 Prozent Kakao enthält, kann sich jeder selbst ausrechnen, aber wir bewerten aktuell gesamthaft die Situation.“

Auch Armin Valet, Lebensmittelexperte der Verbraucherzentrale Hamburg, rechnete damals schon mit höheren Schokoladenpreisen. „Die Hersteller und Händler wissen, dass Verbraucher bei Genussprodukten wie Schokolade weniger auf den Preis schauen. Deshalb erhöhen sie besonders gern die Preise“, wird er vom Spiegel zitiert.

Utopia meint: Bei Schokolade auf die Produktionsbedingungen achten

Grundsätzlich handelt es sich bei Schokolade um ein umweltkritisches Produkt. Für ein Kilogramm Schokolade werden laut Öko-Test 3,5 Kilo CO2-Äquivalente verursacht. Dazu braucht es 10.000 Liter Wasser, um diese Menge herzustellen – die wasserhungrige Zutat Kakao trägt dazu bei. Aber auch für Milch in Milchschokolade müssen Kühe gehalten und versorgt werden. Die Zutat Palmöl ist ebenfalls problematisch: Hierfür werden in vielen Gebieten im großen Stil Regenwälder abgeholzt. Außerdem kommt es im Zuge der Kakaoherstellung immer wieder zu Menschenrechtsverletzungen, wie Berichte offenbaren.

Es lohnt sich daher, in einem ersten Schritt auf Fairtrade-Schokolade zu achten. Einen Überblick zu den wichtigsten Siegeln gibt es hier.

Quellen: Material der dpa, Spiegel, Öko-Test

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