Du willst etwas für Insekten tun und gleichzeitig deinen Garten oder Balkon verschönern? Dann leg eine Bienenweide an. Hierfür eignen sich zahlreiche Pflanzen, die hübsch blühen und die du auch anderweitig nutzen kannst – fürs Abendbrot und zur Mückenabwehr.
Bienen, Hummeln und andere Insekten sind in Gefahr – auch weil es ihnen in unseren Kulturlandschaften und Städten oft an Nahrung fehlt, also an Nektar und Pollen. Indem du auf Terrasse, Balkon oder Garten eine Bienenweide anlegst, kannst du den Bestäubern helfen.
Was ist eine Bienenweide?
Blütepflanzen, die Bienen als Nahrungsquelle dienen, bezeichnet man als Bienenweide oder Bienentrachtpflanzen. Sie produzieren in der Regel viel Nektar und Pollen. Bienen sammeln die Pollen dieser Pflanzen an den Hinterbeinen und füttern damit ihre Larven. Auch bei anderen Fluginsekten wie Hummeln oder Schmetterlingen sind die Blüten beliebt.
Auch Blumenwiesen mit vielen Pflanzen für Bienen werden als Bienenweide bezeichnet. Du kannst solche Wiesen bewusst anlegen, um heimische Insekten bei der Nahrungssuche zu unterstützen.
Welche Pflanzen eignen sich?
Grundsätzlich ist es wichtig, dass die Bienen möglichst das ganze Jahr über Blüten finden. Die Vielfalt der Pflanzen ist also entscheidend, damit es auch im Frühling und Herbst blüht. Genauso wichtig ist die Wahl der richtigen Pflanzen und Blumen, denn nicht alle Blüten nützen den Bienen. Wir zeigen dir geeignete Pflanzen für Bienen, die deinen Garten oder Balkon in eine Bienenweide verwandeln.
1. Borretsch für die Bienenweide
Die einjährige Pflanze ist auch unter dem Namen Gurkenkraut bekannt, da die essbaren, behaarten Blätter ein gurkenartiges Aroma haben.
Aussaat: Borretsch kannst du von April bis Ende Juni für deine Bienenweide aussäen. Je nach Aussaat trägt er von Juni bis zum Frost viele nektarreiche sternförmige Blüten in blau und pink.
Pflege: Der ideale Standort ist sonnig bis halbschattig, der Boden durchlässig und feucht. Ansonsten ist Borretsch recht pflegeleicht und anpassungsfähig. Vorsicht: Die Pflanze sät sich schnell selbst aus.
2. Buchweizen: gesund und nützlich
Das gesunde Buchweizen bringt kleine weiße Blüten hervor, die viel Nektar produzieren und sie zu einer idealen Bienenweide machen.
Aussaat: Die schnellwüchsige Pflanze kannst du von April bis Ende August aussäen.
Pflege: Die einjährige Pflanze gedeiht am besten an einem sonnigen bis halbschattigen Standort auf lockerem, eher sandigen Boden. Sie ist recht anspruchslos und wird auch als Gründünger eingesetzt.
3. Essbare Bienenweide: Kapuzinerkresse
10. Beliebte Bienenblume: Die Sonnenblume
Sonnenblumen eignen sich sehr gut für Bienenweiden. Ihr Kopf beinhaltet viele Tausend kleine Blüten, die süßen Nektar produzieren. Die Farben der Blütenblätter changieren von sonnengelb bis rotbraun.
Aussaat: Von Mai bis Anfang Juli ausgesät blüht die Sonnenblume von Juli bis Ende Oktober.
Pflege: An sonnigen Standorten mit nährstoffreichem Boden können manche Sorten mehrere Meter hoch werden. Die Blumen brauchen viel Wasser, regelmäßiges Gießen ist also Pflicht.
Mehr lesen: Sonnenblumenkerne rösten: einfache Anleitung und leckere Variationen
11. Winterheide blüht besonders früh
Die Winter- oder Schneeheide ist eine wichtige Bienenpflanze, da ihre weißen, rosa- oder pinkfarbenen Blüten den Insekten von Januar bis April Nahrung bieten, wenn nur wenige andere andere Blumen blühen.
Aussaat: Am besten pflanzt du diese Bienenweide im Frühjahr.
Pflege: Sie braucht einen sonnigen bis halbschattigen Standort und eher feuchten, nährstoffreichen und lockeren Boden. Schneide die Pflanze regelmäßig bis kurz über dem Boden zurück, dann wächst sie besonders gut. Der beste Zeitpunkt dafür ist direkt nach der Blüte Ende April.
Bienenweide in 3 Schritten selbst anlegen
Hast du einmal einen geeigneten Standort gefunden, ist es nicht schwer, Blumen für Bienen zu pflanzen.
- Bereite zunächst dein Gartenbeet vor, indem du es harkst und von Unkraut befreist. Balkonkästen füllst du mit lockerer, nicht zu nährstoffreicher Erde.
- Es kann sein, dass manche Pflanzen anspruchsvoller sind als andere, also lies dir die Pflanzanleitung vorher gut durch. Bei den meisten Saatgutmischungen reicht es aber, wenn du das Saatgut großzügig auf der Erde verteilst und danach leicht andrückst.
- Jetzt gut gießen!
Tipp: Bepflanze die Bienenweide in Abständen von einigen Wochen, dann verlängert sich die Blütezeit.
Welche Pflanzen sich nicht für eine Bienenweide eignen
Lass die Finger von Blumen mit gefüllten Blüten. Diese weisen im Inneren der Blüte eine (viel) höhere Anzahl an Blütenblättern auf. Diese versperren den Bienen und Insekten den Weg zu den lebenswichtigen Pollen.
Was ebenfalls nichts auf deiner Bienenweide zu suchen hat: Blüten mit zu tiefen Kelchen oder Pflanzen, die sich über den Wind vermehren und Insekten keine Nahrung liefern. Neben Geranien und Magnolien zählen viele weitere Pflanzen zu dieser Kategorie – hier findest du Beispiele: 10 Pflanzen, die Bienen nichts nützen
Was du sonst beachten solltest
Borretsch, Buchweizen, Klee und Winterheide: Du kennst jetzt elf Pflanzen und Blumen, die sich optimal für eine Bienenweide eignen.
- Achte darauf, verschiedene Bienenblumen zu pflanzen, damit die Bienen auch möglichst das ganze Jahr über Nahrung finden. Die Winterheide blüht z.B. schon im Frühjahr, Ringelblumen bis zum Frost.
- Die Samen für die heimischen Pflanzen kaufst du am besten in lokalen Gärtnereien, auf Wochenmärkten oder online in Bio-Qualität.
- Pflegen nur mit organischem Dünger wie Kompost.
- Du kannst auch Seed Bombs aus heimischen Wildblumen basteln.
War dieser Artikel interessant?