Wer fertigen Deodorants nicht traut, kann ganz leicht sein Deo selber machen – mit einfachen Zutaten und ohne große Vorkenntnisse. Im Prinzip brauchst du nur Natron, Wasser und ätherisches Öl.
Willst du Deo selber machen, brauchst du nur ein wenig Geschicklichkeit und Geduld. Hilfreich sind auch Experimentierfreude und Durchhaltevermögen, denn nicht immer klappt es beim ersten Mal perfekt.
Wichtig: Wer sich gesund ernährt und regelmäßig wäscht, benötigt meist kein hartes „Antitranspirant“. Wer ohne Anstrengung oder Hitze auffällig viel schwitzt, sollte ärztlichen Rat suchen.
Deo selber machen: die Zutaten
Als Deo-Wirkstoff dient in vielen Rezepten simples Natron (Natriumhydrogencarbonat NaHCO3), das man in der Apotheke, in Drogerien und auch im Supermarkt („Kaiser Natron“) in Lebensmittelqualität kaufen kann. Gemeint ist nicht Soda (Waschsoda, Natriumcarbonat, Na2CO3) und auch nicht Natronlauge (Ätznatron, Natriumhydroxid, NaOH)!
Natron, ein weißes, kristallines Pulver, neutralisiert Gerüche und wirkt zudem basisch, es neutralisiert also Säuren – hier die Fettsäuren der Haut.
Als zweites benötigt man eine Trägersubstanz, um das Deodorant aufzutragen, sowie eine Verpackung dafür. Selbstgemachte Deodorants in flüssiger Form lösen das Natron in Wasser, man kann sie zum Beispiel in gebrauchte, sorgfältig gereinigte Pumpspender oder Deo-Roller füllen. Leere Spray-Flaschen gibt es auch in der Apotheke für wenig Geld – einfach mal nachfragen.
Leichter selber machen kannst du Deodorants in Form einer Creme, die man einfach in Dosen oder Schraubläsern aufbewahrt und mit den Fingern auf die Haut aufträgt. Bio-Kokosfett** zum Beispiel hat einen relativ niedrigen Schmelzpunkt: Eine damit hergestellte Deocreme ist, im Kühlschrank aufbewahrt, noch streichfest, wird in der Achsel aber nahezu flüssig und pflegt ganz nebenbei. Keine Sorge: Raffiniertes beziehungsweise desodoriertes Kokosöl riecht nicht nach Kokos.
Einige Blogger*innen haben auch ganz findige Rezepte für selbst gemachte Deo-Sticks entwickelt. Dabei wird das Kokosfett mit simpler Stärke (beispielsweise Kartoffel- oder Maisstärke) sowie veganen oder nicht veganen Wachsen gebunden. Auf diese Weise lassen sich die Deos auch außerhalb des Kühlschranks nutzen. Die Stärke verstopft die Schweißporen, wirkt hier also ähnlich wie die berüchtigten Aluminiumsalze, nur ohne bislang bekannte Nebenwirkungen.
Hier findest du eine Anleitung, wie du ganz einfach festes Deo selber machen kannst – mit nur 3 Zutaten.
Ätherische Öle sind eine optionale Zutat in selbstgemachten Deos. Einige ätherische Öle wie etwa Lavendel-, Limetten- oder Salbei-Öl können (in Grenzen) die Transpiration unterbinden, wirken teils desinfizierend, teils sorgen sie einfach nur für einen guten Geruch. Sie können problematisch sein, weil sie erstens nicht in hoher Konzentration auf die bloße Haut aufgetragen werden sollten und zweitens bei manchen Menschen allergen wirken. Menschen mit sehr empfindlicher Haut sollten zur Sicherheit besser darauf verzichten. Ganz allgemein raten wir dazu, wenn dann nur hochwertige ätherische Öle zu verwenden und darauf zu achten, dass es sich um Bio-zertifizierte Öle handelt.
Weitere Zutaten wie beispielsweise Teebaumöl können zusätzlich antiseptisch und konservierend wirken – auch hiermit sollte man aber vorsichtig und sparsam umgehen.
Weitere Öle und Fette wie etwa Sheabutter oder Jojobaöl wirkend bindend und pflegend, gleiches gilt für Aloe-Vera-Gel.
Für bequeme Leser: die besten Deos ohne Aluminium (Liste)
Deo selber machen: das Utopia-Rezept
Diese Eigenproduktion besteht aus Natron, hochwertigem Lavendelöl und abgekochtem lauwarmem Wasser; die Sprühflasche haben wir aus der Apotheke.
Wenn du mit unserem Rezept Deo selber machen willst, brauchst du folgende Mengen:
- 2 TL Natron (Natriumhydrogencarbonat, NaHCO3)
- 10-12 Tropfen Lavendelöl (gibt es z. B. im Avocado Store** oder im Reformhaus)
- 100 ml abgekochtes, lauwarmes (!) Wasser
- 1 leere Sprühflasche
- ggf. einen Trichter
Weiterlesen: 15 Dinge, die du nicht kaufen musst – sondern einfach selber machen kannst.
Natrondeo selber machen: So geht es
Hast du alle Zutaten beisammen, vermischst du lediglich Wasser, Natron und Lavendelöl gut miteinander. Dann füllst du die Deodorant-Mischung in die Sprühflasche um – fertig ist dein selbstgemachtes Deo ohne Aluminium!
Tipps:
- Du kannst natürlich auch statt Lavendel andere ätherische Öle verwenden. Achte darauf, dass du nur solche in hochwertiger Bio-Qualität verwendest – und dass du nicht allergisch auf sie reagierst. Probiere vorsichtshalber das DIY-Deodorant an einer nicht so empfindlichen Körperstelle aus.
- Lavendelöl lässt sich gut mit den Ölen von Bergamotte, Muskatellersalbei und Bitterorange mischen.
- Mit einem Trick kannst du vorher testen, wie gut die Qualität deines ätherischen Öls ist: Gib dafür einen Tropfen Öl auf ein Blatt Papier und warte, bis es verdunstet. Ist es von guter Qualität, bleibt kein öliger Fleck zurück.
Deos selber machen: hilfreiche Blogger*innen-Rezepte
- Auf schwatzkatz.com gibt es nicht nur eine, sondern gleich mehrere Anleitungen, wie du Deo selber machen kannst. „Mein persönlicher Favorit ist das Deo-Puder„, sagt Bloggerin Jasmin Schneider. „Es ist günstig, funktioniert wirklich extrem gut und ist auch nicht schwer zu machen.“ Ihre leicht verständlichen Anleitungen bieten Rezepte, Einkaufshinweise und Fotos zum Beispiel für ein Natron-Deodorant in flüssiger Form, eine Creme und eine Deo-Stick-Variante. Interessant auch ein Rezept, das zusätzlich Tonerde nutzt, damit das DIY-Deo besser verträglich ist.
- Anne Tieseler verwendet in ihrem Blog Grüner Alltag ebenfalls handelsübliches Natron für Deocreme. Außerdem nutzt sie Maisstärke sowie Teebaumöl und bewahrt das Ergebnis im Marmeladenglas auf.
- Die Autorin von LangsamerLeben mischt in einem Creme-Rezept Kokosöl mit Kakaobutter und Lavendel-Zitrone-Öl, in einem Rolldeo-Rezept kommen auch Bienenwachs und Mandelöl zum Einsatz, beim Deodorant-Spray Alkohol in Form von Wodka.
- Das Deodorant-Rezept von fiefhusen.de verwendet Kokosöl, Sheabutter, Natron, Stärke und Salbeiöl.
Deo selber machen: erst testen
Wer es zum ersten Mal versucht, sollte sich das selbstgemachte Deodorant nicht gleich großflächig unter die Achseln reiben. Prüfe lieber erst an weniger empfindlichen Hautpartien, ob allergische Reaktionen auftreten. Dann teste im nächsten Schritt nur kleine Partien in den Achseln. Einige Deo-Selbermacher*innen berichten etwa von Hautreizungen. Auch sollte man nicht gleich alle denkbaren zusätzlichen Zutaten auf einmal zusammenrühren, sondern mit einfachen Rezepten anfangen und dann Variationen probieren.
Deo selber machen: deine Erfahrungen, eigene Rezepte?
Wie sind deine Erfahrungen beim Deo selber machen? Hast du eigene Ideen oder Rezepte? Uns interessiert auch, was nicht funktioniert. Berichte im Kommentar davon!
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English version available: Homemade Deodorant: An Easy DIY Recipe
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