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Erkältet durch Klimaanlage: Stimmt das?

Erkältung durch Klimaanlage
Foto: CC0 / Pexels / Karolina Grabowska

Es ist eine weitverbreitete Annahme, dass die Klimaanlage eine Erkältung hervorrufen kann. Aus wissenschaftlicher Sicht besteht jedoch nur ein indirekter Zusammenhang.

Immer wieder hört man die Behauptung, dass Klimaanlagen zu Erkältungen führen können. Doch stimmt das wirklich? Die Sommermonate sind oft von hohen Temperaturen geprägt, und viele Menschen sehnen sich nach Abkühlung in Innenräumen. Eine der beliebte Möglichkeiten, die Hitze zu bekämpfen, ist die Verwendung von Klimaanlagen. Tatsächlich kann die Klimaanlage das Immunsystem schwächen.

Kann eine Klimaanlage eine Erkältung auslösen?

Die kurze Antwort lautet: Nicht direkt. Eine Klimaanlage an sich kann nicht direkt eine Erkältung verursachen. Denn die Ursache für eine Erkältung ist nicht das Kälteempfinden, sondern Viren, die von Mensch zu Mensch übertragen werden, normalerweise durch Tröpfcheninfektion. Die meisten Erkältungsviren werden nicht durch die Klimaanlage verbreitet, sondern durch engen Kontakt mit infizierten Personen oder Gegenständen.

Dennoch kann eine Klimaanlage das Immunsystem schwächen und den Körper somit anfällig für Viren machen. 

Indirekter Zusammenhang zwischen Erkältung und Klimaanlage

Zwischen der Nutzung einer Klimaanlage und einer Erkältung besteht allerdings ein indirekter Zusammenhang.

Die Verwendung einer Klimaanlage kann laut dem Kurier dazu führen, dass die Schleimhäute durch die kalte Zugluft austrocknen. Wenn die Schleimhäute trocken sind, werden sie anfälliger für Viren, da sie ihre Schutzfunktion nicht mehr optimal erfüllen können. Dies kann dazu führen, dass man sich leichter ansteckt, wenn man mit Erkältungsviren in Kontakt kommt.

Ein weiterer Faktor, der zu der Infektionsgefahr beiträgt, ist laut der AOK die Temperaturdifferenz. Wenn man längere Zeit in einem klimatisierten Raum verbringt und dann in die Hitze nach draußen geht, kann der Körper unter Umständen Mühe haben, sich an die plötzliche Temperaturänderung anzupassen. Dies kann vorübergehend zu einer verminderten Immunabwehr führen und die Wahrscheinlichkeit einer Infektion erhöhen.

Eine unsachgemäße Wartung kann zudem dazu führen, dass Klimaanlagen Bakterien und andere Keime verteilen. Denn die Anlagen kühlen die Luft ab, indem sie ihr Feuchtigkeit entziehen. Wenn das Kondenswasser in der Klimaanlage nicht ordnungsgemäß abfließt oder sich an Stellen ansammelt, können sich darin Bakterien, Schimmel und andere Mikroorganismen entwickeln. Diese können dann in den Luftstrom gelangen und im Raum verteilt werden. Dies ist in erster Linie für Personen mit Immunschwäche ein großes Problem, so Fachärztin Constanze Wendt gegenüber Fitbook

Übrigens: Mit einem Raumkühler kannst du die Innentemperatur ebenfalls senken. Dieser funktioniert nach dem Prinzip der Verdunstung und nicht mit Feuchtigkeitsentzug.

Klimaanlage und Erkältung: Tipps und Hinweise

Eine Klimaanlage löst nicht direkt eine Erkältung aus, sondern macht den Körper anfällig für die entsprechenden Erkältungsviren.
Eine Klimaanlage löst nicht direkt eine Erkältung aus, sondern macht den Körper anfällig für die entsprechenden Erkältungsviren.
(Foto: CC0 / Pixabay / geralt)

Um sich vor einer Erkältung zu schützen, ist es also ratsam, auf eine Klimaanlage zu verzichten. Damit schonst du zudem die Umwelt und sparst Strom. Bei Hitzewellen kannst du deine Wohnung auch ohne Klimaanlage kühlen. Das geht zu Beispiel, indem du bei Hitze richtig lüftest. 

Möchtest du trotzdem hin und wieder die Klimaanlage einschalten und Erkältungen vermeiden, gibt es auch für diesen Fall Maßnahmen, die du ergreifen kannst:

  1. Regelmäßige Reinigung und Wartung: Reinige und warte die Klimaanlage regelmäßig, um die Ansammlung von Bakterien und Schimmel zu verhindern. Verstopfte Filter solltest du regelmäßig austauschen.
  2. Geeignete Temperatureinstellung: Stelle die Klimaanlage auf eine moderate Temperatur ein, die nicht zu kalt ist. Eine zu niedrige Temperatur kann zu starkem Kältegefühl und Austrocknung der Schleimhäute führen. Die Innentemperatur sollte dabei nie mehr als sechs Grad Celsius unter der Außentemperatur liegen. 
  3. Luftfeuchtigkeit aufrechterhalten: Eine angemessene Luftfeuchtigkeit im Raum kann dazu beitragen, das Austrocknen der Schleimhäute zu verhindern. Mehr Tipps dazu bekommst du hier: Luftfeuchtigkeit erhöhen: Tipps für ein besseres Raumklima
  4. Kleidung anpassen: Passe deine Kleidung den Temperaturen in Innenräumen an. Trage bei hohen Temperaturen möglichst leichte, atmungsaktive Kleidung, um Überhitzung zu vermeiden. Packe jedoch auch einen leichten Pullover oder eine Jacke ein, wenn du weißt, dass du längere Zeit in einem klimatisierten Raum verbringen wirst.
  5. Pausen einlegen: Lege regelmäßig Pausen von der klimatisierten Umgebung ein, um deinem Körper Zeit zu geben, sich an die Außentemperatur anzupassen.

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