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Katzenfutter-Test: Sind Whiskas, Sheba und Co. besser als günstige Eigenmarken?

Katze: Welches Katzenfutter überzeugt im Test?
Foto: CC0 Public Domain / Pexels, Hossam Ashoor

Katzen sind die beliebtesten Haustiere in Deutschland – und werden von ihren Besitzer:innen gerne verwöhnt. Doch lohnt es sich, beim Katzenfutter viel Geld auszugeben und hochpreisige Markenprodukte zu kaufen? Bei Stiftung Warentest schlagen günstige Produkte teure Marken, beim Nassfutter-Test von Öko-Test sieht die Sache etwas anders aus.

„Katzen würden Whiskas kaufen“ hieß es einst in Werbespots des gleichnamigen Katzenfutterherstellers. Doch ist das Futter von Whiskas besser als Sheba, Felix und andere Marken? Die aktuelle Untersuchung der Stiftung Warentest kommt zu einem anderen Schluss. Bei Öko-Test gehörten vergangenes Jahr auch Marken zu den Testsiegern. Wir verraten, welche Nassfutter empfehlenswert sind – und welche nicht.

Katzenfutter im Test: Stiftung Warentest und Öko-Test empfehlen viele Nassfutter

Viele verwöhnen ihre Stubentiger gerne mit Leckerli oder dem ein oder anderen Happen vom Esstisch. Am besten ist für Katzen jedoch Katzenfutter. Dieses muss die Samtpfoten mit Vitaminen, Eiweiß und Mineralstoffen versorgen sowie mit den wichtigen Aminosäuren Taurin und Arginin.

Stiftung Warentest und Öko-Test ließen Nassfutter im Labor prüfen, die als Alleinfutter ausgelobt sind. Das bedeutet: Wenn du deine Katze ausschließlich mit diesem Futter fütterst, dürfen ihr keine Nährstoffe fehlen. Dies trifft auf sehr viele Katzenfutter im Test zu, aber nicht auf alle.

Stiftung Warentest: 16 von 27 Nassfuttern sind zu empfehlen

Die Warentester:innen untersuchten die 27 Nassfutter auf die Nähr­stoffzusammensetzung, mögliche Schad­stoffe und unerwünschte Bestand­teile wie Federn oder Borsten und prüften, ob die Fütterungs­empfehlungen auf der Verpackung stimmen und die Katze mit der angegebenen Portions­größe die richtige Menge an Energie und Nähr­stoffen aufnimmt.

Die gute Nachricht: Kein Futter enthielt Quecksilber. Auch Blei, Arsen und Kadmium waren höchstens in Spuren nachweisbar, jedoch nicht in bedenk­lichen Mengen.

Whiskas ist Testsieger – günstige Eigenmarken aber auch

16 der 27 überprüften Katzenfutter bekommen eine „sehr gute“ oder „gute“ Gesamtnote. Bei den Markenprodukten konnten nur sieben von 15 wirklich überzeugen. Der Testsieger bei Stiftung Warentest ist das bekannte Markenprodukt „Whiskas mit Geflügel in Sauce“ (1,16 Euro/400 Gramm). Doch auch günstigere Futter (auf die Tagesration gerechnet) landen auf den ersten Plätzen:

  • Gut & günstig Hello my cat Schlemmerhappen mit Huhn von Edeka (0,30 Euro/100 Gramm)
  • Coshida Schlemmerhappen mit Rind & Leber in Sauce von Lidl (0,55 Euro/415 Gramm)
  • ZooRoyal Lachspastete mit feinen Stückchen auf Joghurtgelee von Rewe (0,39 Euro/100 Gramm)
  • Lucky Cat Feine Stückchen mit Geflügel & Joghurt von Penny (0,30 Euro/100 Gramm)

Bio-Katzenfutter enttäuscht bei Stiftung Warentest

Zwei der getesteten Futter sind Bio-Produkte. „Edgard Cooper Bio-Paté für Adult Katzen Huhn Bio“ schafft eine „befriedigende“ Gesamtnote. Online ist es zum Beispiel bei Fressnapf, Zooroyal oder Amazon erhältlich. Das „Strayz Nassfutter Huhn & Zucchini Bio“ zählt dagegen zu den Testverlierern. Stiftung Warentest kritisiert seine ernährungs­physiologische Qualität sowie die Futterempfehlungen und vergibt die Note „mangelhaft“. Fressen Katzen dauerhaft dieses Produkt, kann das laut den Warentester:innen „gesundheitliche Folgen wie etwa eine Schild­drüsen­unter­funk­tion haben“.

Das vegane Benevo-Futter (Benevo Complete Food for Cats & Dogs) ist für Katzen und Hunde gedacht – doch laut Testergebnissen liefert es beiden Tier­arten zu wenig Nähr­stoffe. Auch die Fütterungs­hinweise sind falsch. Gesamtnote: „mangelhaft“.

Alle Testergebnisse im Detail kannst du online auf test.de nachlesen.

Öko-Test. Was ein gutes Katzenfutter ausmacht

Katzenfutter bei Öko-Test: Whiskas, Sheba, Felix und Co. im Test
Katzenfutter bei Öko-Test: Whiskas, Sheba, Felix und Co. im Test (Fotos: Öko-Test)

Öko-Test ließ Katzenfutter zuletzt für die Ausgabe 03/2023 prüfen. Von den 21 Nassfutter können die Verbraucherschützer:innen viele Produkte empfehlen. In Sachen Aminosäuren und Eiweißgehalt hatten die Tester:innen bei keinem Katzenfutter etwas auszusetzen. Alle sechs Bio- und 15 konventionellen Feuchtfutter konnten hier überzeugen.

Ebenfalls positiv bewertete Öko-Test, dass dem Katzenfutter kein Zucker zugesetzt wurde. Da die Nassfutter oft Leber beinhalten, untersuchte das Labor die Produkte auf giftige Schwermetalle wie Blei und Cadmium. Diese können sich in Leber anreichern. Glück für die Schmusetiger: Schwermetalle wurden nur in Spuren nachgewiesen.

Aus Sicht der befragten Tierärzt:innen waren auch alle verwendeten Zusatzstoffe wie Verdickungsmittel und Farbstoffe „unproblematisch und für den Einsatz in Katzenfutter zugelassen“. Beruhigend zu wissen, denn ersichtlich sind die Zusatzstoffe für die Verbraucher:innen nicht. Diese sind nicht deklarationspflichtig.

Katzenfutter-Test: Die Testsieger bei Öko-Test

Zu den insgesamt sechs „sehr guten“ Testsiegern zählen drei Bio-Futter und drei konventionelle, darunter:

Die beiden Bio-Katzenfutter der Drogeriemärkte dm und Rossmann erzielten immerhin eine „gute“ Gesamtnote. „Dein Bestes Bio, reich an Rind mit Kalb, Erbsen & Rapsöl“ von dm und „Winston Bio Huhn mit Erbsen und Sesamöl“ von Rossmann bekamen wegen überhöhter Phosphorgehalte eine Note abgezogen.

Katzenfutter bei Öko-Test: Alle Ergebnisse im ePaper lesen

Katzenfutter bei Öko-Test: Oft zu viel Phosphor enthalten

Kritik übten die Tester:innen, wenn Produkte laut ernährungsphysiologischem Gutachten zu viele Mineralstoffe oder Vitamine enthielten. Neben den genannten Produkten von dm und Rossmann wiesen neun weitere Katzenfutter zu hohe Phosphorgehalte auf, so auch bekannte Marken wie Sheba („Sauce Lover mit Huhn“) und Kitekat (24 Vorratspack Markt-Mix in saftigem Gelee, mit Lamm). Beide Markenprodukte erzielten insgesamt ein „gut“.

Auch in einigen Eigenmarken steckt nach Einschätzung der Verbraucherschützer:innen zu viel Phosphor. „Cachet Classic Saftiges Ragout mit Pute & Pilzen“ von Aldi Süd und „Ja! Herzhafte Stückchen in Gelee mit Lachs & Gemüse“ von Rewe kamen durch den Punktabzug noch auf ein „gutes“ Gesamtergebnis.

Katzen fressen nicht jedes Katzenfutter gleich gerne.
Katzen fressen nicht jedes Katzenfutter gleich gerne. (Foto: CC0 Public Domain / Unsplash - Olena Somak)

Wie Öko-Test erklärt, kann zu viel wasserlösliches Phosphor auf Dauer das Risiko für Nierenschäden erhöhen. Ob der Mineralstoff im Katzenfutter in wasserlöslicher oder unlöslicher Form vorliege, sei jedoch unklar. Dazu gebe es derzeit kein anerkanntes Untersuchungsverfahren.

In einzelnen Katzenfuttern bemängelt Öko-Test zudem überhöhte Gehalte an Kalzium, Kupfer, Natrium oder Selen und zog eine Note ab. Gleichzeitig geben die Verbraucherschützer:innen Entwarnung: Akute gesundheitliche Risiken sind durch die Überdosierung nicht bekannt. Trotzdem sei es besser, diese vorsorglich zu vermeiden.

Öko-Test: Zu viel Vitamin A in Katzenfutter kann schaden

Auch beim Vitamin-A-Gehalt im Katzenfutter schaute das Testlabor genau hin. Eine dauerhaft zu hohe Vitamin-A-Aufnahme kann Schäden beim Tier hervorrufen, etwa eine Versteifung der Wirbelsäule. Doch Öko-Test weist darauf hin, dass diese Schäden in Studien beobachten wurden, in denen die Katzen ausschließlich Vitamin-A-reiche Leber fraßen.

Dennoch gibt der Europäische Verband der Heimtierfutterhersteller (FEDIAF) Richtwerte für Vitamin A vor. Diese überschritten die Katzenfutter im Test nicht. Die Gutachter:innen von Öko-Test allerdings urteilten strenger und straften zwei Produkte wegen eines zu hohen Vitamin-A-Gehalts ab. Das „Premiere Meat Menu Adult Rind mit Huhn & Kalb“-Futter von Fressnapf erzielte deshalb (und wegen überhöhter Kupfer-Werte) insgesamt nur ein „befriedigend“.

Alle Testergebnisse kannst du in der Ausgabe 03/23 oder auf ökotest.de nachlesen.

Ist Bio-Futter besser für die Katze?

Laut den Testergebnissen spielt es für die Katze keine große Rolle, ob das Futter aus Bio-Tierhaltung kommt oder nicht. Bio wie auch konventionell schneiden insgesamt erfreulich bei Öko-Test ab. Für die Umwelt und die Nutztiere, die später im Katzenfutter landen, macht das aber durchaus einen Unterschied.

Lies dazu auch: Ökobilanz von Tierfutter: Die Unterschiede zwischen Trocken- und Nassfutter sind riesig

Für Tierfutter werden keine Tiere geschlachtet, sondern Nebenprodukte aus der Schlachtung verwendet, so die Verbraucherschützer:innen. Herzen, Leber oder Pansen werden zu Tierfutter verarbeitet, da Menschen diese selten essen. Wie Öko-Test schreibt, gelten für die Nutztiere, die später zu Bio-Futter verarbeitet werden, „etwas höhere Tierhaltungsstandards“. Sie bekommen anderes Futter, haben mehr Platz und meist Freilauf. Die Bio-Landwirtschaft verzichtet auf chemisch-synthetische Pestizide, was die Böden und das Grundwasser schont.

Da die Herstellung von Tiernahrung dennoch Ressourcen verbraucht, sollte man seine Katze keinesfalls überfüttern. Das ist auch im Hinblick auf die Gesundheit der Miezi wichtig; Übergewicht führt zu gesundheitlichen Risiken. Erfreulich, dass die Empfehlungen der Hersteller zur Futtermenge auf den Verpackungen aus tiermedizinischer Sicht in Ordnung waren.

Unser Test-Fazit lautet: Whiskas kann man aufgrund der Testergebnisse kaufen, mit einem Bio-Futter bist du aber besser beraten. Auch beim Barfen kannst du selbst über die Herkunft des Fleisches entscheiden, doch diese Fütterungsmethode birgt Risiken für die Katze.

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