Leinöl – Verwendung: So nutzt du das Öl in der Küche und für die Holzbehandlung Von Pascal Thiele Kategorien: Haushalt & Wohnen Stand: 22. Mai 2024, 13:00 Uhr Foto: CC0 / Pixabay / kamilla02 Leinöl findet vielerorts Verwendung – du kannst mit dem gesunden Pflanzenöl Speisen zubereiten oder deine Möbel pflegen. Wir zeigen dir, wie vielseitig das schmackhafte Öl ist. Leinöl wird aus dem Öllein (Flachs) gewonnen und erfreut sich heute wieder zunehmender Beliebtheit. Vor allem in der gesundheitsbewussten Küche findet Leinöl Verwendung. Grund dafür ist das für den Menschen zuträgliche Fettsäurenverhältnis: Gutes, kaltgepresstes Leinöl ist laut Forschungen eine der besten pflanzlichen Quellen mit dem höchsten Gehalt an Omega-3-Fettsäuren. Diese zählen zu den essentiellen Fettsäuren, die unser Körper nicht selbst herstellen kann, für unseren Stoffwechsel aber eine wichtige Rolle spielen. Laut der UGB (Unabhängige Gesundheitsberatung) empfehlen Expert:innen der DGE (Deutsche Gesellschaft für Ernährung e.V.), etwa 0,5 Prozent der gesamten zugeführten Energie über die Omega-3-Fettsäure Alpha-Linolensäure (ALA) aufzunehmen – also etwa 1,5 Gramm pro Tag. Ein Esslöffel Leinöl liefert etwa zwei bis vier Gramm ALA und deckt damit mehr als den Tagesbedarf an der Omega-3-Fettsäure. Wenn du genauer wissen möchtest, wie Leinöl die Gesundheit unterstützt, empfehlen wir dir unseren Artikel zum Thema: Gesundes Leinöl: So wirkt der Leinsamen-Extrakt. Leinöl: Verwendung in der Küche Wichtig ist, dass du in der Küche ausschließlich kaltgepresstes Leinöl verwendest, da bei der Kaltpressung die meisten Inhaltsstoffe erhalten bleiben. Besonders die Omega-3-Fettsäuren gehen bei hohen Temperaturen verloren, wie die Verbraucherzentrale Bayern berichtet. Aus diesem Grund solltest du Leinöl auch nur in der kalten Küche verwenden und nie erhitzen. Verwendung von Leinöl in der Küche: Leinöl kannst du hervorragend zum Salat hinzugeben oder als Basis für ein leckeres Salat-Dressing verwenden. Außerdem kannst du auch leckere Dips und Pesto aus Leinöl herstellen, zum Beispiel Pesto Rosso oder Hummus. Gekochten Speisen verleihst du mit etwas Leinöl eine nussige Note. Gib das Leinöl dazu erst auf dem Teller hinzu, damit die Temperaturen nicht mehr zu hoch sind. Auch Smoothies oder Müsli kannst du mit einem Löffel Leinöl verfeinern. Haltbarkeit: Die Verbraucherzentrale Bayern empfiehlt, Leinöl immer im Kühlschrank aufzubewahren und innerhalb von vier bis sechs Wochen aufzubrauchen. Bei längerer Lagerung wird das Pflanzenöl schnell ranzig. Um die Haltbarkeit zu verlängern, kannst du Leinöl auch einfrieren. Mehr dazu: Öl einfrieren: Ist das sinnvoll? Leinöl verwenden: Natürlicher Schutz fürs Holz Leinöl hebt die natürliche Maserung von Holz hervor. (Foto: CC0 / Pixabay / Couleur) Neben der Verwendung von Leinöl in der Küche ist es vor allem zur Holzbehandlung beliebt: Natürliches Leinöl ist eine umweltfreundliche Alternative zu chemischen Holzschutzmitteln. Es dringt tief ins Holz ein, sättigt die Holzporen und schafft so eine Schutzschicht. Dadurch wird das Holz widerstandsfähiger gegen Wasser und Verschmutzung. Außerdem hebt das Leinöl die natürliche Maserung des Holzes hervor. Besonders beliebt ist Leinöl zur Pflege alter Holzmöbel, du kannst es aber auch für sämtliche andere Holzgegenstände verwenden. Leinöl hat im Vergleich zu anderen Holzschutzmitteln aber auch Nachteile: Zum einen schützt es – anders als spezielle Holzschutzlacke – nicht vor Bläue, Pilz- und Insektenbefall oder UV-Strahlung. Zum anderen hält der schützende Effekt vom Leinöl nicht so lange an wie der von chemischen Holzschutzmitteln. Deshalb musst du das Holz regelmäßig nachölen. Bis Leinöl vollständig eingetrocknet ist, dauert es einige Tage. Trotzdem empfehlen wir dir die Verwendung von natürlichem Leinöl, denn synthetische Produkte sind oft auf Erdöl-Basis und nicht immer gesundheitlich unbedenklich. Leinöl ist besser geeignet für Arbeitsflächen, die in Kontakt mit Lebensmitteln kommen, sowie Stellen, die du häufig mit den Händen berührst. Außerdem bewahrt Leinöl die Atmungsfähigkeit vom Holz. Wenn du Holz mit Leinöl behandeln möchtest, solltest du folgendermaßen vorgehen: Zur Vorbereitung musst du die Holzoberfläche abschleifen und säubern. Nachfolgend kommt die Grundierung: Trage das Leinöl mit einem Pinsel oder Lappen satt auf, und lasse es danach zwölf bis 24 Stunden einziehen und trocknen. Schleife dann die Holzoberfläche nochmal mit einem feineren Schleifpapier nach, bevor du eine weitere Schicht Leinöl aufträgst. Die Schritt-für-Schritt-Anwendung mit allen wichtigen Hinweisen kannst du in unserem Artikel zum Thema nachlesen: Holz ölen: So trägst du das Leinöl am besten auf. Verwendung von Leinöl: Fünf weitere Tipps Leinöl hat viele nützliche Eigenschaften und lässt sich vielfältig verwenden. (Foto: CC0 / Pixabay / Pezibear) Neben der Ernährung und Holzpflege hat Leinöl weitere Verwendungsmöglichkeiten: Durch die enthaltenen ungesättigten Fettsäuren ist Leinöl gut für die Hautpflege geeignet. Ähnlich wie Jojobaöl oder Mandelöl kannst du es als Basis für Massageöl verwenden oder einer Gesichtsmaske zugeben. Besonders bei rissiger oder gespannter Haut ist Leinöl in der Ayurveda und Naturheilkunde empfohlen. Das Pflanzenöl unterstützt außerdem die Wundenheilung. Auch auf Schuhsohlen findet Leinöl Verwendung: Indem du sie regelmäßig mit etwas Leinöl einreibst, werden diese nicht so leicht abgetragen und halten länger. Die mit Leinöl behandelten Schuhe quietschen auch nicht. Ölbasierte Farben und Lacke trocknen langsamer, wenn du etwas Leinöl zur Farbe beimengst. Für manche Maltechniken ist das nützlich. Es führt außerdem dazu, dass die Farben getrocknet mehr glänzen. Wenn du empfindliche Holzmöbel aus weicherem Holz wie Pappel hast, kannst du diese mit Leinöl sanft polieren. Besprühe das Holz dazu mit einer Eins-zu-eins-Mischung aus Leinöl und Wasser und wische es mit einem trockenen Tuch ab. Dies kannst du zwei- bis dreimal pro Woche machen, damit die Möbel glänzend bleiben und zusätzlich geschützt sind. Brandgefahr: Leinöl muss sicher entsorgt werden Leinöl ist ein ungesättigtes Pflanzenöl. Das bedeutet, es kann sich unter Umständen selbst entzünden. Kommt das Leinöl mit Luft in Berührung, wird es hart und kristallisiert. Dabei wird Sauerstoff gebunden und Wärme entsteht. Das ist unproblematisch, wenn diese Wärme entweichen kann. Geht es aber um leinölgetränkte Tücher, so haben diese eine große, leicht entzündliche Oberfläche. Es kommt zum Wärmestau und infolgedessen kann sich ein Schwelbrand entwickeln. Befinden sich nun brennbare Dinge in der Nähe und kommt zusätzlich Sauerstoff an den Schwelbrand, kann sich ein richtiger Brand entwickeln. Deshalb solltest du folgende Vorsichtsmaßnahmen bei Lappen, die mit Leinöl getränkt sind, ergreifen: Nach dem Waschen nicht in den Wäschetrockner. Leinöllappen nicht stapeln und damit für Wärmestau sorgen. Das kannst du vermeiden, indem du „Einmal“-Lappen verwendest. Also, alte Putzlumpen, die du nach Gebrauch guten Gewissens entsorgen kannst. Lagere die Lappen in einem fest verschlossenen Schraubglas oder Metallbehälter, wenn du sie wiederverwenden möchtest. Um ganz sicherzugehen, dass ein weggeworfener Leinöllappen nicht den Müll entzündet, befeuchte ihn komplett mit Wasser und entsorge in einem fest verschlossenen Glas oder Metallbehälter. Hast du eine Werkstatt, dann achte darauf, die Lappen fern von Holz und anderen brennbaren Gegenständen aufzubewahren. Weiterlesen auf Utopia.de: Speiseöl entsorgen: Wohin mit dem abgelaufenen Öl? Hanföl: Inhaltsstoffe, Wirkung und Anwendung Alles, was du über Speiseöle und Fette wissen solltest ** mit ** markierte oder orange unterstrichene Links zu Bezugsquellen sind teilweise Partner-Links: Wenn ihr hier kauft, unterstützt ihr aktiv Utopia.de, denn wir erhalten dann einen kleinen Teil vom Verkaufserlös. Mehr Infos. War dieser Artikel interessant? 49 0 Vielen Dank für deine Stimme! Verwandte Themen: Essen Gewusst wie Holz Kochen HOL DIR DEN UTOPIA NEWSLETTER Leave this field empty if you're human: