Wir haben elf Tipps für Naturgarten und Biogarten für dich: Pflanz dein Obst und Gemüse einfach selbst an. Pestizidfrei, gesund, nachhaltig und mit einem Handgriff frisch auf deinem Teller.
Gärten mit großem Rasen und großzügigen Terrassen mögen zum Barfußlaufen, Grillen oder Spielen praktisch sein. Doch über die Nutzfläche hinaus lohnen auch kleine Biotope mit Wildblumen, heimischen Gehölzen und Stauden! Sie locken Insekten und Vögel, erhalten das biologische Gleichgewicht und lassen Naturgarten und Biogarten bunter und lebendiger wirken.
Wildblumen pflanzen, Wiese anlegen, Verstecke für Tiere anlegen, Begrenzungen und Wege ziehen, richtig gießen und natürlich düngen.
Hier weitere 10 Tipps zur naturnahen Gartengestaltung in der Bildergalerie – klick einfach auf den Kasten:
1. Naturgarten: Was ist der beste Platz für Beete?
Wichtig für die meisten Pflanzen ist ein sonniger (aber nicht zu sonniger) Standort. Ein naturnaher Biogarten sollte täglich mindestens fünf bis sechs Stunden Sonne bekommen. Wichtig ist bei der Gartengestaltung eines Naturgartens auch die Bodenqualität – der Untergrund darf nicht zu steinig und lehmig sein. Auf kleinen Flächen kannst du im Naturgarten auch vertikales Gärtnern ausprobieren.
Das funktioniert selbst auf einem kleinen Balkon oder an einer Hauswand. Lies dazu auch: Urban Gardening auf dem Balkon.
2. Naturgarten: Kleiner Biogarten schon für wenig Geld
Ein kleiner Biogarten lässt sich schon mit wenigen Mitteln realisieren. Wer nicht gleich neue Töpfe kaufen möchte, kann auf Flohmärkten stöbern oder auch in Gärtnereien fragen, ob sie überschüssige Ware gratis oder reduziert abgeben. So kann man einen Naturgarten auch mit wenig Geld gestalten.
3. Im Naturgarten nur Saatgut in Bio-Qualität
Beim Kauf der Samen solltest du auf Bio-Qualität achten. Vorsicht! Nicht überall, wo bio draufsteht, ist auch bio drin: So ist manches Bio-Saatgut nur einmal biologisch vermehrt worden, stammt aber sonst aus konventioneller Zucht. Naturnah ist das nicht.
Abgesehen von der Mineralöl- und Pestizidbelastung gibt es noch einen weiteren Nachteil: So genanntes Hybrid- oder F1-Saatgut ist oft samenlos, lässt sich also nicht vermehren und muss für den Biogarten im nächsten Jahr erneut gekauft werden.
Online-Shops wie Bio-Saatgut oder Biogartenversand von Bioland haben sich auf den Vertrieb von kontrolliertem biologischen Saatgut spezialisiert.
Bio-Saatgut gibt es inzwischen auch online zu kaufen, beispielsweise Bingenheimer Saatgut** in Demeter-Qualität.
4. Saatgut ist im Biogarten wiederverwendbar
Die ersten Pflanzen blühen und gedeihen? Wunderbar! Denn ab jetzt kannst du ganz einfach dein eigenes Saatgut produzieren: Gegen Ende der Vegetationsphase ein bis zwei Pflanzen einfach im Naturgarten stehen lassen.
Das Saatgut kann dann geerntet, getrocknet, konserviert und im nächsten Jahr naturnah wieder eingepflanzt werden.
5. Manchmal sind Setzlinge besser fürs Gärtnern
Samen oder Setzlinge? Natürlich hat es seinen Reiz, die Pflanzen direkt vom Samen auf groß zu ziehen. Besonders für Gärten mit nährstoffarmem Boden und für Pflanzen, die ein wärmeres Klima bevorzugen, ist es aber empfehlenswert, mit (Bio-)Setzlingen zu arbeiten.
Tomaten etwa tragen erst sehr spät, wenn man sie eigenhändig aussät. Und ehe die meisten Früchte reif sind, ist es in unseren Breiten auch schon zu kalt, um schöne Ergebnisse zu erzielen.
6. Kompost ist schwarzes Gold für den Biogarten
Kompost muss man nicht kaufen. Ein Komposthaufen ist schnell angelegt und der ideale Dünger für alle Pflanzen. Du kannst dabei Küchen- und Gartenabfälle, auch Papier oder Pappe verwerten.
Wichtig ist, den Haufen nicht in eine Grube oder einen abgeschlossenen Behälter zu geben, sondern Luftzufuhr zu ermöglichen. Leicht feucht, aber nicht zu nass sollte ein naturnaher Komposthaufen sein. Zudem sollte er nicht auf Stein, sondern auf der Erde stehen, damit Regenwürmer hineinkriechen und ihre Arbeit erledigen können. Das Ergebnis ist ein fruchtbarer Kompost, den man als Nährboden für alle Pflanzen verwenden kann.
7. Mulch schützt den Boden
Erfahrene Kleingärtner:innen sagen, dass der Boden den Himmel nicht sehen darf. Denn Humus, der ungeschützt ist, trocknet schnell aus und wird vom Wind weggeweht. Außerdem zerstört Regen die feine Struktur des Humus – übrig bleibt eine harte Kruste, die nur wenig Luft in den Boden lässt. Nicht umsonst liegt in der Natur ja auch eine schützende Streuschicht auf dem Boden: Laub, Gras, Moos. In dieser Schicht leben unzählige Tiere, die das organische Material abbauen.
Deshalb gehört auch auf die Beete in einem Naturgarten eine Deckschicht aus Mulchmaterial. Dazu eignet sich Grasschnitt, Pflanzenschnitt (z. B. kleingeschnittenes Unkraut), Laub oder Stroh. Wenn du Rasenschnitt verwendest, achte darauf, dass die Grasschicht nicht mehr als 3 Zentimeter beträgt; Laub dagegen sollte eher dünn aufgetragen werden – nicht mehr als 1,5 Zentimeter. Grünes Material (Gras, Brennnesseln etc.) solltest du erst antrocknen lassen, da es sonst Schnecken anzieht.
8. Im Naturgarten stets Mischkulturen setzen
In deinem Biogarten solltest du auf Mischkulturen setzen, also viele verschiedene Kräuter, Obst, Gemüse und Blumen pflanzen, statt eine reine Monokultur aufzubauen. So leben Pflanzen naturnah und der Boden bleibt gesund. Bei der Vielfalt der Pflanzen am besten gleich mit Namensschildchen arbeiten, damit du später noch weißt, was da überhaupt alles wächst.
9. Auch im Biogarten gibt’s Ärger mit Nachbarn
Auch in einem naturnahen Biogarten kann es Streit geben. Bestimmte Pflanzen verstehen sich und gedeihen blendend nebeneinander. Andere wiederum zanken sich im angelegten Naturgarten um dieselbe Ressource.
- Gut beieinander wachsen Kohl und Tomaten, Gurken und Dill, Möhren und Zwiebeln, Knoblauch und Salate.
- Schlecht vertragen sich Tomaten und Gurken, Sellerie und Kartoffeln, Zwiebeln und Bohnen, Salate und Rote Beete.
10. Schädlingsbekämpfung geht auch im Naturgarten
Ein ständiges Problem beim Naturgarten sind oft die Tiere, die Pflanzen ebenso mögen wie man selbst. Wer seinen Biogarten liebt, lässt generell die Finger von chemischen Keulen. Du kannst Schädlingsbekämpfungsmittel auch rein biologisch herstellen. Drei Klassiker:
- Schnecken hältst du im Biogarten mit Schneckenzäunen oder trockenem Sägemehl auf.
- Blattläuse bekommen eine Dusche mit Schmierseifelösung oder unverdünntem Brennnesselsud – das mögen sie gar nicht.
- Milben: Gegen sie hat sich beim Naturgarten eine 2:1-Mischung aus Rainfarn und Wasser bewährt.
11. Erntezeit im Biogarten
Die Früchte sind reif, jetzt kommt der schönste Teil: die Ernte. Wenn Obst und Gemüse in Hülle und Fülle gedeihen, kannst du Überschüsse haltbar machen und noch genießen, wenn der Sommer längst vorbei ist – lies dazu: Lebensmittel, die falsch gelagert werden.
Einkellern, Einlegen, Einkochen, Trocknen oder Dörren sind einige der vielen Möglichkeiten, um Lebensmittel zu konservieren.
Und auch nach der Ernte ist Arbeiten im Biogarten angesagt. Jetzt geht’s ans Kompostieren! Empfindliche Sträucher und Bäume müssen gegen Blattläuse und Frost geschützt werden. Und wer im Herbst Blumenzwiebeln eingräbt, wird im nächsten Frühjahr schon Blütengrüße erleben, wenn andere gerade erst ans Pflanzen denken. Wissen, wann was wächst – mehr dazu im Utopia-Saisonkalender.
Noch mehr Tipps fürs eigene Gemüse
Du hast keinen Garten? Auch kein Problem! Wir haben Ideen, Tipps und Anregungen gesammelt, wie du eigenes Gemüse auch ohne Garten haben kannst – klick auf den Kasten:
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