Die Persimone ist eine Züchtung aus der Kaki. Hier erfährst du, worin sich die beiden Früchte noch unterscheiden und wie nachhaltig die Persimone im Vergleich zur Kaki ist.
Die Persimone ist im Grunde eine Kaki-Frucht. Unter dem Namen Persimone oder dem Markennamen Persimon kommt die spanische Sorte Rojo Brilliante in die Geschäfte. Ursprünglich entstand die Persimone in der Gegend von Valencia durch eine natürliche Kreuzung heimischer Kakisorten. Dadurch ergaben sich einige Unterschiede zur ursprünglichen Kaki. Allerdings haben beide Früchte noch viel Gemeinsamkeiten.
Sowohl Persimone als auch Kaki zeichnen sich durch eine intensive Farbe aus. Ihr orangenes Fruchtfleisch ist ein leuchtender Farbklecks in Desserts oder Salaten. Das nährstoffreiche Fruchtfleisch beider Sorten ist im Winter eine gesunde Ergänzung. Wie bei der Kaki ist das Fruchtfleisch auch bei der Persimone weich und süß. Das brachte den Kaki-Früchten wahrscheinlich den Namen „Götterfrucht“ ein.
Doch gibt es auch Unterschiede und ist es eigentlich nachhaltig, Kakis und Persimonen in Deutschland zu kaufen?
Die Persimone unterscheidet sich von der Kaki
Trotz der Gemeinsamkeiten unterscheidet sich die Persimone aber auch von der Kaki. Sie erhielt durch weitere Zucht einige neue Eigenschaften:
- Die Form: Die Persimone erkennst du an der etwas länglichen Form. Die Kaki ist dagegen eher gedrungen und rund.
- Die Schale: Während die Schale der Kaki fest ist, kannst du sie bei der Persimone mitessen. In eine Persimone kannst du direkt hineinbeißen wie in einen Apfel. Die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung weist darauf hin, nur Früchte zu kaufen, die keine grünen Schimmer in der Schale haben.
- Gerbsäure: Bei der Persimone brauchst du nicht zu warten, bis die Frucht fast überreif ist. Schon das feste Fruchtfleisch der Persimone ist problemlos genießbar. Die Kaki dagegen muss erst ganz gereift und weich sein, bevor du sie verzehren kannst. Eine noch nicht (über-)reife Kaki hinterlässt ein unangenehmes pelziges Gefühl im Mund. Das kommt von den enthaltenen Tanninen, der Gerbsäure. Diese Pflanzenstoffe ziehen dir buchstäblich die Mundschleimhaut zusammen: Sie adstringieren. Bei der Persimone ist diese adstringierende Wirkung weggezüchtet. Entsprechend geringer ist der Anteil der Gerbsäure in der Frucht.
Übrigens: Auch die Sharonfrucht ist eine Züchtung aus der Kaki.
Persimone: So gesund ist die Frucht
An gesunden Nährstoffen fehlt es auch der Persimone nicht. Sie steht darin der Kaki nichts nach. Das Verbraucherfenster Hessen zählt unter anderem folgende Inhaltsstoffe auf:
- Beta-Carotin: Ähnlich wie bei Karotten zeigt die orange Farbe der Kaki an, dass die Frucht das Pro-Vitamin A enthält. Daraus bildet sich dann im Körper Vitamin A. Dieses Vitamin ist wichtig für den Zellschutz sowie für Schleimhäute und Augen.
- Vitamin E: Vitamine der E-Gruppe haben antioxidantive Wirkung. Sie schützen die Blutgefäße und stärken das Immunsystem.
- Vitamin K: Dieses Vitamin ist notwendig, damit die Blutgerinnung funktioniert. Außerdem fördert Vitamin K den Knochenaufbau.
- Vitamin C: Die Persimone enthält zwar Vitamin C, ist allerdings keine Vitamin-C-Bombe. Laut der hessischen Verbraucherinformation beträgt der Gehalt etwa 16 Milligramm je 100 Gramm. Zum Vergleich: Die gleiche Menge Orangen kommt auf 50 Milligramm.
Die Vitamine E und K sowie das Pro-Vitamin A sind fettlösliche Vitamine. Deshalb kann dein Körper die Vitamine besser in Verbindung mit etwas Fett verarbeiten. Gib zum Beispiel Sahnequark zu einem Fruchtsalat oder träufle etwas Leinöl über dein Fruchtdessert.
Die Nährwertinformationen des Züchterverbandes ergänzen noch:
- Mineralstoffe und Spurenelemente wie Eisen, Mangan und Kalium.
- Zucker: Laut den Angaben des Züchterverbandes enthalten 100 Gramm Frucht 14,1 Gramm Zucker. Das Verbraucherfenster Hessen erläutert, dass durch den Zuckergehalt der Kaloriengehalt mit 70 kcal pro 100 Gramm Frucht für alle Kaki-Sorten recht hoch liegt. Der Zucker setzt sich dabei aus Glucose und Fructose zusammen, das Glucose-Fructose-Verhältnis liegt bei 0,9:1. Mit diesem Wert soll die Frucht besser bei einer Fructoseintoleranz verträglich sein.
Wie nachhaltig sind Persimone und Kaki?
Regionalität
Die Persimone reift im südlichen Europa zwischen Oktober und Januar. In dieser Zeit kommt sie auch in den Handel in Deutschland. Herkömmliche Kakis kommen im Winter meist ebenfalls aus Spanien oder manchmal auch Italien. Außerhalb der Saison reisen sie aber auch mal um den halben Globus, bis sie in Deutschland ankommen. Sie stammen dann aus China, Australien oder Südafrika.
Ergänze deinen Speiseplan also möglichst nur zur Saison (Oktober-Januar) in Spanien oder Italien durch Persimone oder Kaki. Zu dieser Jahreszeit haben die Früchte einen kürzeren Transportweg hinter sich, sofern sie aus Deutschland stammen. Dadurch verbessert sich ihr CO2-Rucksack im Gegensatz zu Kakis im Sommer.
Bioqualität
Achte bei deinem Einkauf auf Bio-Qualität. So vermeidest du chemisch-synthetische Pestizide im Anbau und unterstützt eine nachhaltigere Landwirtschaft. Da du bei der Persimone die Schale mitessen kannst, ist hier Bio-Qualität besonders wichtig für deine Gesundheit. In Biomärkten findest zum Beispiel während der Wintermonate Persimonen im Obstregal. Bei Quiero Naranjas gibt es beispielsweise Persimonen mit dem EU-Bio-Siegel.
Herkunft
Früchte mit dem eingetragenen Handelsnamen Persimon stammen meist aus Spanien. Tragen sie die „Ribera del Xúquer„, kommen sie sicher aus Anbaugebieten bei Valencia, wo der gleichnamige Fluss durchfließt. Laut EU-Richtlinie schützt die eingetragene Ursprungsbezeichnung landwirtschaftliche Produkte für die jeweilige Gegend – ähnlich wie bei Mineralwasser oder griechischem Olivenöl.
Laut den Informationen des Züchterverbandes bewässert der Fluss maßgeblich die Kaki-Plantagen um Valencia. Der Verband bezeichnet die Region als eine der fruchtbarsten landwirtschaftlichen Gebiete in Spanien. Ob zusätzlich noch Bewässerungsanlagen notwendig sind, geht aus den Informationen nicht hervor.
Das alles macht die Persimone noch nicht zu einer wirklich nachhaltigen Frucht aus regionalem Anbau. Allerdings spricht weiterhin für die Persimone, dass sie im Winter eine gute Vitaminquelle ist. In mitteleuropäischen Breitengraden ist frisches heimisches Obst in den Wintermonaten Mangelware. Du kannst beispielsweise auf regionale Winterapfelsorten sowie eingemachtes Kompott, wie zum Beispiel Zwetschgenkompott oder Quittenkompott, zurückgreifen. Gelagerte Äpfel sind nicht immer eine gute Option – lies auch: Warum regionale Äpfel nicht immer die bessere Wahl sind.
Im Sommer und Herbst hast du dagegen eine breitere Auswahl an regionalem Obst. Was wann in Deutschland Saison hat, kannst du dem Utopia-Saisonkalender entnehmen.
Weiterlesen auf Utopia.de:
- Kaki-Lassi: So hast du Lassi noch nie getrunken
- Obst aufpeppen: Überraschende Süßigkeiten-Alternative
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