Persimone & Kaki: Wie nachhaltig sind die Früchte?

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Die Persimone ist eine Züchtung aus der Kaki. Hier erfährst du, worin sich die beiden Früchte noch unterscheiden und wie es um ihre Nachhaltigkeit bestellt ist

Persimone oder Kaki – ähnlich, aber doch nicht das Gleiche. Die orangefarbenen Herbstfrüchte sehen sich zum Verwechseln ähnlich. Doch es gibt kleine Unterschiede: In der Herkunft, in der Form und im Fruchtfleisch. In Punkto „einfach zu essen“ hat die Persimone schon einmal einen deutlichen Vorsprung vor der Kaki. 

Doch ist es eigentlich nachhaltig, Kakis und Persimonen in Deutschland zu kaufen?

Die Persimone ist eine Kaki, nur etwas anders

Die Persimone ist eine Züchtung aus spanischen Kakisorten.
Die Persimone ist eine Züchtung aus spanischen Kakisorten. (Foto: CC0 / Pixabay / LinArt)

Die Persimone ist im Grunde eine Kaki-Frucht. Unter dem Namen „Persimone“ oder dem Markennamen „Persimon“ kommt die spanische Sorte Rojo Brilliante in die Geschäfte. Ursprünglich entstand die Persimone in der Gegend von Valencia durch eine natürliche Kreuzung heimischer Kakisorten. Dadurch ergaben sich einige Unterschiede zur ursprünglichen Kaki. Allerdings haben beide Früchte noch viel Gemeinsamkeiten.

Sowohl Persimone als auch Kaki zeichnen sich durch eine intensive Farbe aus. Ihr oranges Fruchtfleisch ist ein leuchtender Farbklecks in Desserts oder Salaten. Das nährstoffreiche Fruchtfleisch beider Sorten ist im Winter eine gesunde Ergänzung des Speiseplans. Wie bei der Kaki ist das Fruchtfleisch auch bei der Persimone weich und süß. Das brachte den Kaki-Früchten wahrscheinlich den Namen „Götterfrucht“ ein.

Die Persimone unterscheidet sich von der Kaki

Kakis: Im Vergleich zu Persimonen sind sie runder und rötlicher.
Kakis: Im Vergleich zu Persimonen sind sie runder und rötlicher. (Foto: Utopia / Martina Naumann)

Trotz der Gemeinsamkeiten unterscheidet sich die Persimone aber auch von der Kaki. Sie nahm durch weitere Zucht einige neue Eigenschaften an:

  • Die Form: Die Persimone erkennst du an der etwas länglichen Form. Die Kaki ist dagegen  eher gedrungen und rund.
  • Die Schale: Während die Schale der Kaki fest ist, kannst du sie bei der Persimone mitessen. In eine Persimone kannst du so einfach hineinbeißen wie in einen Apfel. Du brauchst sie nicht umständlich zu schälen wie die Kaki. Die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung empfiehlt, nur Früchte zu kaufen, die keinen grünen Schimmer in der Schale haben.
  • Gerbsäure: Bei der Persimone brauchst du mit dem Essen nicht zu warten, bis die Frucht fast überreif ist. Schon das feste Fruchtfleisch der Persimone ist problemlos genießbar. Die Kaki dagegen muss erst ganz gereift und weich sein, bevor du sie essen kannst. Eine noch nicht (über-)reife Kaki hinterlässt ein unangenehm pelziges Gefühl im Mund. Das kommt von den enthaltenen Tanninen, der Gerbsäure. Diese Pflanzenstoffe ziehen dir buchstäblich die Mundschleimhaut zusammen: Sie adstringieren. Bei der Persimone ist diese adstringierende Wirkung weggezüchtet. Entsprechend geringer ist der Anteil der Gerbsäure in der Frucht.

Übrigens: Auch die Sharonfrucht ist eine Züchtung aus der Kaki.

Persimone: So gesund ist die Frucht

Persimonen stecken voller Vitamine.
Persimonen stecken voller Vitamine. (Foto: CC0 / Pixabay / cywpekr)

An gesunden Nährstoffen fehlt es auch der Persimone nicht. Sie steht der Kaki darin in nichts nach. Das Verbraucherfenster Hessen zählt unter anderem folgende Inhaltsstoffe auf:

  • Beta-Carotin: Ähnlich wie bei Karotten zeigt die orange Farbe der Kaki an, dass die Frucht das Pro-Vitamin A enthält. Daraus bildet sich dann im Körper Vitamin A. Dieses Vitamin ist wichtig für den Zellschutz sowie für Schleimhäute und Augen.
  • Vitamin E: Vitamine der E-Gruppe haben antioxidative Wirkung. Sie schützen die Blutgefäße und stärken das Immunsystem. 
  • Vitamin K: Dieses Vitamin ist notwendig, damit die Blutgerinnung funktioniert. Außerdem fördert Vitamin K den Knochenaufbau.
  • Vitamin C: Die Persimone enthält zwar Vitamin C, ist allerdings keine Vitamin-C-Bombe. Laut der hessischen Verbraucherinformation beträgt der Gehalt etwa 16 Milligramm pro 100 Gramm. Zum Vergleich: Die gleiche Menge Orangen kommt auf 50 Milligramm. 

Die Vitamine E und K sowie das Pro-Vitamin A sind fettlösliche Vitamine. Deshalb kann dein Körper die Vitamine besser in Verbindung mit etwas Fett verarbeiten. Gib zum Beispiel Sahnequark zu einem Fruchtsalat oder träufle etwas Leinöl über dein Fruchtdessert.

Die Nährwertinformationen des Züchterverbandes ergänzen noch:

  • Mineralstoffe und Spurenelemente wie Eisen, Mangan und Kalium.
  • Zucker: Laut den Angaben des Züchterverbandes enthalten 100 Gramm Frucht 14,1 Gramm Zucker. Das Verbraucherfenster Hessen erläutert, dass durch den Zuckergehalt der Kaloriengehalt mit 70 kcal pro 100 Gramm Frucht für alle Kaki-Sorten recht hoch liegt. Der Zucker setzt sich aus Glucose und Fructose zusammen, das Glucose-Fructose-Verhältnis liegt bei 0,9:1. Mit diesem Wert soll die Frucht besser bei einer Fructoseintoleranz verträglich sein.

Wie nachhaltig sind Persimone und Kaki?

Im Winter ist in Europa Erntezeit für Persimonen.
Im Winter ist in Europa Erntezeit für Persimonen. (Foto: CC0 / Pixabay / cywpekr)

Weder Persimone noch Kaki sind heimische Früchte. Die Bäume sind frostempfindlich und benötigen auch im Winter mildes Klima. Die Früchte reifen in Südeuropa zwischen Oktober und Januar. In dieser Zeit kommen sie auch hauptsächlich in Deutschland in den Handel. Doch lohnt es sich, einen Blick auf Transportwege und Anbau zu werfen, um die Früchte auch mit gutem Gewissen genießen zu können.  

Die Auswirkung auf das Klima

  • Für die Persimone ist Spanien eines der wichtigsten Anbaugebiete. Früchte mit dem eingetragenen Handelsnamen „Persimon“ stammen fast immer aus Spanien. Tragen sie zudem noch die Bezeichnung „Ribera del Xúquer„, kannst du sicher sein, dass sie aus Anbaugebieten bei Valencia stammen. Der Xúquer ist der Name des Flusses in der Region. Laut EU-Richtlinie schützt die eingetragene Ursprungsbezeichnung landwirtschaftliche Produkte für die jeweilige Gegend – ähnlich wie bei Mineralwasser oder griechischem Olivenöl.
  • Die Kakis kommen im Winter meist ebenfalls aus Spanien oder manchmal auch Italien. Außerhalb der Saison reisen sie aber auch mal um den halben Globus, bis sie in Deutschland ankommen. Sie stammen dann aus China, Australien oder Südafrika.

Persimone oder Kakis legen im Winter, zu ihrer Reifezeit in Europa, einen deutlich kürzeren Transportweg zurück als Importe aus Asien oder Australien. Dadurch verursacht der Transport aus den nähergelegenen Region weniger CO2-Emissionen. Also: Wenn frisches Obst im Winter, dann sind Persimone und Kaki aus Südeuropa eine gute Wahl.

Anbaubedingungen

Über den genauen Wasserbedarf von Kakibäumen gibt kaum wissenschaftliche Aussagen. Eine spanische Studie von 2025 bescheinigt der Persimone jedoch eine gute Anpassung an trockenes Klima. Die Bäume nutzen eine ausgeklügelte Strategie, um trockene Sommermonate zu überstehen. Allerdings weist die Studie auch darauf hin, dass zukünftig zunehmende und länger anhaltende Trockenperioden die Ernte gefährden können.

Laut den Informationen des Züchterverbandes bewässert der Fluss Xúquer maßgeblich die Kaki-Plantagen um Valencia. Der Verband bezeichnet die Region als eine der fruchtbarsten landwirtschaftlichen Gebiete in Spanien. Ob zusätzlich noch Bewässerungsanlagen notwendig sind, geht aus den Informationen nicht hervor. 

Bioqualität

Achte bei deinem Einkauf auf Bio-Qualität. So vermeidest du Rückstände chemisch-synthetischer Pestizide und unterstützt eine nachhaltigere Landwirtschaft. Da du bei der Persimone die Schale mitessen kannst, ist hier Bio-Qualität besonders wichtig für deine Gesundheit. In Biomärkten findest du zum Beispiel während der Wintermonate Persimonen im Obstregal. 

Fazit: Die Persimone liefert in Wintermonaten Vitamine

Persimonen liefern Vitamine im Winter.
Persimonen liefern Vitamine im Winter. (Foto: CC0 / Pixabay / furbymama)

Das alles macht die Persimone oder die Kaki noch nicht zu einer wirklich nachhaltigen Frucht aus regionalem Anbau. Allerdings spricht für die Früchte, dass sie im Winter eine gute Vitaminquelle sind.

In mitteleuropäischen Breitengraden ist frisches heimisches Obst in den Wintermonaten Mangelware. Du kannst beispielsweise auf regionale Winterapfelsorten sowie eingemachtes Kompott zurückgreifen, etwa Zwetschgenkompott oder Quittenkompott. Gelagerte Äpfel sind nicht immer eine gute Option – lies zu diesem Thema auch: Warum regionale Äpfel nicht immer die bessere Wahl sind.

Im Sommer und Herbst müssen es keine importierten Früchte sein. Du hast eine breitere Auswahl an regionalem Obst. Wann welche Sorten in Deutschland Saison haben, kannst du dem Utopia-Saisonkalender entnehmen.

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