Sauerkrautsaft ist dank seines hohen Vitamingehalts überaus gesund. Außerdem trägt er dank Milchsäurebakterien zu einem gesunden Darm bei. Lies hier, warum das so ist.
Sauerkrautsaft ist ein Beiprodukt der Sauerkraut-Herstellung. Um Sauerkraut herzustellen, wird Weißkohl milchsauer vergoren – sprich, mit bestimmten Bakterienkulturen versetzt, den sogenannten Lactobacillen. Diese setzen wiederum eine Fermentation in Gang. Während dieses Prozesses vermehren sich die beteiligten Milchsäurebakterien explosionsartig, die wiederum für viele der gesundheitsfördernden Effekte des Sauerkrauts verantwortlich sind.
Der Sauerkrautsaft ist hierbei alles andere als ein Abfallprodukt: Sauerkrautsaft ist überaus gesund und wird vor allem bei leichter Verstopfung und Fastenkuren empfohlen. Du kannst Sauerkrautsaft selber machen (Anleitung weiter unten) oder in einem gut sortierten Supermarkt kaufen.
Sauerkrautsaft ist reich an Vitaminen
Dass Sauerkraut besonders reich an Vitamin C ist, ist vielen bekannt. Damit stärkt es das Immunsystem, wirkt antioxidativ und kurbelt den Stoffwechsel an. Aber auch viele andere Vitamine sind in dem fermentierten Gemüse enthalten:
- Vitamin K: Auch Vitamin K steckt in großen Mengen im Sauerkrautsaft. Dieses fettlösliche Vitamin ist wichtig für gesunde Knochen und die Blutgerinnung.
- Beta-Carotin: Bei Beta-Carotin handelt es sich um eine Vorstufe vom Vitamin A. Dieses ist wichtig für gesunde Haut, Augen und Knochen und stärkt das Immunsystem.
- Folsäure: Das B-Vitamin Folsäure ist wichtig für die Zell- und Blutbildung.
- Vitamin B12: Als eines der wenigen pflanzlichen Lebensmittel liefert Sauerkraut das Vitamin B12. Dieses brauchen für ein gesundes Nervensystem.
Hinweis: Wenn du Sauerkraut selber machen möchtest, solltest du darauf achten, sowohl das Kraut als auch den Sauerkrautsaft so wenig wie möglich und nur sehr sanft zu erhitzen, zum Beispiel in einem Wasserbad – und auf keinen Fall bis zum Kochpunkt. Nur so profitierst du von den nützlichen Inhaltsstoffen, denn die im Sauerkraut enthaltenen Vitamine sind teilweise sehr hitzeempfindlich.
Sauerkrautsaft als natürliches Probiotikum
Während der Kohl fermentiert, können sich die Milchsäurebakterien zuhauf vermehren. Deshalb sind Sauerkraut und Sauerkrautsaft besonders reich an diesen Mikroorganismen. Aber keine Sorge: Bei diesen Bakterien handelt es sich nicht um potenzielle Krankheitserreger. Milchsäurebakterien – genau wie andere sogenannte Probiotika – können sogar überaus nützlich für uns sein.
Diese Milchsäurebakterien kommen nämlich auch in unserem Darm vor. Sie sorgen dort für ein gesundes Darmklima, in dem sich nützliche Bakterien wohlfühlen und es Krankheitserreger hingegen schwer haben. Sauerkrautsaft gilt daher als probiotisches Lebensmittel, das beim Aufbau einer gesunden Darmflora helfen kann.
Besonders wichtig ist das zum Beispiel nach einer Antibiotikatherapie: Durch das Antibiotikum werden nicht nur gesundheitsschädliche Bakterien abgetötet, sondern auch die nützlichen Bakterien im Körper. Eine gestörte Darmflora kann langfristig zu vielen gesundheitlichen Problemen wie einem geschwächten Immunsystem führen. Indem du nach einer Antibiotikatherapie regelmäßig probiotische Lebensmittel wie Sauerkrautsaft zu dir nimmst, kannst du deiner Darmflora helfen, sich wieder aufbauen und somit auch dein Immunsystem stärken.
Anwendung von Sauerkrautsaft bei Verstopfung
Die Milchsäurebakterien sorgen aber nicht nur langfristig für eine gesunde Darmflora, sondern regen auch kurzfristig die Verdauung an. Deshalb wird Sauerkrautsaft bei akuten und chronischen Verstopfungen als sanftes und natürliches Abführmittel empfohlen.
Am wirkungsvollsten ist es, wenn du den Sauerkrautsaft direkt am Morgen trinkst. Während vielen Heilfastenkuren werden ein bis zwei Gläser Sauerkrautsaft nach dem Aufstehen empfohlen.
Wenn du täglich Sauerkrautsaft trinkst, soll dieser auch dabei helfen, den Körper zu entgiften und zu entschlacken, da die enthaltenen Ballaststoffe zusätzlichen die Verdauung anregen.
Nebenwirkungen: Sauerkrautsaft ist ein schonendes Abführmittel, das du auch täglich zu dir nehmen kannst. Wenn du jedoch große Mengen zu dir nimmst, wird dies zu Durchfall führen. Möchtest du Sauerkrautsaft regelmäßig trinken, solltest du daher nicht zu viel davon konsumieren.
Sauerkraut selber machen
Um Sauerkrautsaft selber zu machen, brauchst du:
- 1 Kilogramm Weißkohl
- 1 Esslöffel Salz
- 3 Liter Wasser
- Messer oder Hobel
- Stampfer oder Kochlöffel
- großes Glas oder Schüssel mit mindestens 4 Liter Fassung
So gehst du vor:
- Entferne die äußeren Blätter des Weißkohls. Schneide, hobel oder rasple ihn in feine Streifen.
- Vermische die Streifen mit dem Salz und knete so lange, bis Flüssigkeit austritt.
- Gib den Kohl samt der eigenen Flüssigkeit in ein Glas oder eine Schüssel und stampfe mit einem Stampfer oder einem Kochlöffel.
- Fülle das Glas oder die Schüssel mit dem Wasser auf, bis der Kohl komplett bedeckt ist. Decke das Glas oder die Schüssel ab – jedoch nur lose und nicht luftdicht.
- Lass den Kohl für etwa zwei Tage an einem warmen Ort gären und danach für zwei bis drei Wochen an einem kühlen Ort.
- Gib die Mischung in ein Sieb und fange den Sauerkrautsaft in einer Schüssel auf.
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- Fermentation: Essen haltbar machen wie zu Omas Zeiten
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English version available: Sauerkraut Juice: Uses, Benefits, and Side Effects
Überarbeitet von Freya Petersen
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