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Scheinfrüchte: Diese „Früchte“ sind gar keine!

scheinfrucht
Foto: CC0 / Pixabay / Lichtsammler

Wenn wir Obst essen, essen wir damit immer die Frucht einer Pflanze? Das mag zuerst einleuchtend klingen, doch oft essen wir sogenannte Scheinfrüchte: 5 Beispiele.

Botanisch gesehen sind Obst und Früchte keineswegs dasselbe: Für den menschlichen Verzehr bezeichnen wir als Obst die „essbaren Früchte oder die Samen kultivierter sowie wild wachsender Bäume und Sträucher“. In der Definition kommt das Wort „Früchte“ also schon vor. Doch was sind Früchte botanisch gesehen?

Einfach gesagt ist die Frucht der Teil der Pflanze, der sich aus der Blüte bildet und die Samen umschließt. Damit fallen einige beliebte Obstsorten schonmal aus der Definition heraus. Wir stellen dir einige Beispiele vor und erklären, warum sie Scheinfrüchte sind.

Scheinfrucht, die eigentlich eine Nuss ist: Erdbeere

Der rote und leckere Teil der Erdbeeren umschließt keine Samen, sodass die Erdbeere nur eine Scheinfrucht ist..
Der rote und leckere Teil der Erdbeeren umschließt keine Samen, sodass die Erdbeere nur eine Scheinfrucht ist..
(Foto: CC0 / Pixabay / Alexas_Fotos)

Die Erdbeere ist eine Scheinfrucht, obwohl sie aussieht und schmeckt wie eine typische Beere. Der rote Teil, den wir essen, gehört eigentlich zur Blüte. Tatsächlich sind die kleinen gelben Körnchen auf ihrer Oberfläche keine Samen, sondern botanisch gesehen die eigentlichen Früchte. Weil die Erdbeere so viele davon hat, zählt sie zu den Sammelnussfrüchten. Erdbeeren sind also eigentlich Nüsse!

Ob Scheinfrucht oder nicht – Erdbeeren sind gesund, lecker und wachsen auch in Deutschland. Erdbeerzeit ist dort etwa von Ende Mai bis Ende Juli. Du kannst sie frisch oder im Obstsalat essen, zu Erdbeerkuchen verbacken, sie zum Beispiel durch Einkochen haltbar machen. Oder du probierst mal ein ganz neues Rezept aus, wie zum Beispiel eine scharfe Erdbeer-Salsa.

Übrigens: Im Gegensatz dazu ist die Banane botanisch gesehen schon eine Beere.

Scheinfrucht aus den Tropen: Ananas

Die Ananas ist eine Ansammlung von Einzelfrüchten und damit auch eine Scheinfrucht.
Die Ananas ist eine Ansammlung von Einzelfrüchten und damit auch eine Scheinfrucht.
(Foto: CC0 / Pixabay / stevepb)

Die Ananas ist ebenfalls eine Scheinfrucht. Die süße und saftige Essenz der Ananas steckt in den kleinen, fleischigen Taschen, die als die „Augen“ der Ananas bekannt sind. Diese Taschen sind die eigentlichen Fruchtblätter, sodass die gesamte Ananas eine aus etwa 100 Einzelfrüchten bestehende Scheinfrucht ergibt.

Ananas muss aus tropischen Gebieten importiert werden, sodass du sie eher selten verzehren solltest, wenn du auf die Klimabilanz deiner Ernährung achten willst. Umso wichtiger ist, dass du sie komplett aufbrauchst, wenn du doch mal eine kaufst. Zum Beispiel kannst du Ananas grillen oder vegetarischen Toast-Hawaii damit machen.

Das typische Obst schlechthin: Auch der Apfel ist eine Scheinfrucht

Das Kerngehäuse ist die Frucht und was wir als Apfel kennen ist nur eine Scheinfrucht.
Das Kerngehäuse ist die Frucht und was wir als Apfel kennen ist nur eine Scheinfrucht.
(Foto: CC0 / Pixabay / pasja1000)

Die eigentliche Frucht des Apfelbaums ist das Kerngehäuse innerhalb des Apfels – das aber essen wahrscheinlich nur die wenigstens von uns mit. Die Kerne im Inneren enthalten die Samen des Apfels, die zur Vermehrung der Pflanze dienen.

Interessiert dich Botanik generell, möchtest du vielleicht lernen, wie du Apfelsorten bestimmen kannst oder wie sich alte Apfelsorten von neuen unterscheiden lassen. 

Für den Verzehr sind Äpfel unkompliziert und vielseitig: Es gibt viele heimische Sorten wie den Topaz-Apfel, Winteräpfel sowie Sommeräpfel (zum Beispiel Gravensteiner oder den Klarapfel) und sie sind oft lange lagerfähig und gut haltbar.

Du kannst sie also das ganze Jahr über bedenkenlos essen, damit backen oder daraus sogar Gelierzucker selber kochen. Solange du zu regionalen Bio-Äpfeln und nicht gerade zum Pink Lady greifst, ist ein Apfel auch aus ökologischer Sicht eine gute Wahl.

Hagebutte: Die Scheinfrucht der Rose

Hagebutten sind weder Beeren noch Früchte: Die echten Früchte sind die steinahrten "Nüsschen" im Inneren.
Hagebutten sind weder Beeren noch Früchte: Die echten Früchte sind die steinahrten "Nüsschen" im Inneren.
(Foto: CC0 / Pixabay / stux)

Die Hagebutte ist eine weitere bemerkenswerte Scheinfrucht in der Botanik. Obwohl sie oft für eine Beere gehalten wird, handelt es sich bei der Hagebutte tatsächlich um eine Sammelfrucht – und alle Sammelfrüchte sind Scheinfrüchte. Bei der Hagebutte bildet sich nämlich nicht die Blüte zur Hagebutte, sondern unter anderem auch der Blütenboden. Das disqualifiziert die Hagebutte der oben genannten Definition zufolge sozusagen als echte Frucht.

Die eigentliche Frucht befindet sich im Inneren: Die steinharten Schließfrüchte, die oft fälschlich als Samen bezeichnet werden, sind die eigentlich Früchte.

Bei der Zubereitung stört das jedoch keineswegs: Während ihrer Saison im Winter kannst du wilde Hagebutten sammeln und hast viele Auswahlmöglichkeiten, was du mit ihnen anfangen möchtest:

Alternativ kannst du die Hagebutten auch einfach trocknen und mahlen, um gesundes Hagebuttenpulver daraus herzustellen.

Feigen: Keine Frucht und nicht vegan?

Die eigentlichen Früchte der Feige kannst du sehen, sobald du sie aufschneidest.
Die eigentlichen Früchte der Feige kannst du sehen, sobald du sie aufschneidest.
(Foto: CC0 / Pixabay / Couleur)

Auch bei der Feige handelt es sich um eine Scheinfrucht, weil die eigentlichen Früchte die zarten Kernchen im Inneren sind. Das ist nicht die einzige Überraschung bei dem süßen Obst: Wusstest du, dass Feigen nicht immer vegan sind? In unserem Ratgeber zum Thema erklären wir, worauf du achten musst, wenn du Feigen essen möchtest, aber Veganer:in bist.

Hast du die richtigen Feigen für dich und deine Ernährungsweise gefunden, kannst du daraus Feigen-Walnuss-Brot backen oder ein leckeres Feigen-Chutney kochen.

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