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Schwarzer Moderkäfer: Schimmel- statt Schädlingsbekämpfung

moderkäfer
Foto: CC0 / Pixabay / cocoparisienne

Der schwarze Moderkäfer wirkt durch seine Größe und seine mattschwarze Farbe sehr majestätisch. Jedoch solltest du dich über sein Auftreten in deinem Keller nicht unbedingt freuen.

Der schwarze Moderkäfer, lateinisch Ocypus olens, gehört zur Familie der Kurzflügler. Er ist der größte seiner Art in ganz Mitteleuropa. Stolze 32 Millimeter Länge kann der schwarze Moderkäfer erreichen. Das Aussehen des Käfers ist geprägt durch seine mattschwarze Farbe in Kombination mit einer schwarzen Behaarung. Wenn er sich bedroht fühlt, erhebt er das Ende seines Hinterleibs wie ein Skorpion. Daran kannst du ihn gut erkennen, aber es ist auch Vorsicht geboten: Er beißt.

Der schwarze Moderkäfer ist in Deutschland heimisch und hier vor allem im Wald oder unter Moos und Steinen zu finden. Auf seinem Speiseplan stehen zum Beispiel Spinnen und Insekten. Allerdings kann es vorkommen, dass sich der schwarze Moderkäfer ab und an in Keller verirrt. Dies ist meistens der Fall, wenn ein starkes Schimmelproblem vorliegt.

Schwarzer Moderkäfer: Darauf deutet sein Auftreten hin

Schwarze Moderkäfer ernähren sich auch von Schimmel an Lebensmitteln, an Wänden oder auf anderen Oberflächen. Solltest du den Käfer bei dir im Keller entdecken, so ist es sinnvoll einen genaueren Blick auf die Kellerräume zu werfen. Du kannst den Moderkäfer als so etwas wie ein Frühwarnsystem für Schimmel ansehen.

Auch wenn sich der Käfer von Schimmel ernährt, solltest du ihn nicht einfach ignorieren und als natürliche Schimmelabwehr ansehen. Ansonsten kann die Vermehrung des Käfers zu einem Problem werden. Obwohl der schwarze Moderkäfer nicht giftig ist, solltest du ihn außerdem nicht mit der Hand anfassen. Der Käfer kann ordentlich zubeißen und eine Flüssigkeit absondern, die die Haut reizt.

Selbst wenn du dich mit großer Wahrscheinlichkeit nicht über den Anblick des Käfers in deinem Keller freust, solltest du ihn aber nicht als Parasiten ansehen und erschlagen. Der schwarze Moderkäfer ist durchaus nützlich und stellt beispielsweise einen natürlichen Parasitenschutz für viele Pflanzenarten dar. Er ernährt sich von einigen kleinen Lebewesen, die sonst die Pflanzen befallen würden.

Solltest du also den Käfer in deinem Keller entdecken, wähle stattdessen eine schonendere Methode, um das Tier wieder loszuwerden.

So wirst du den Schwarzen Moderkäfer schonend los

Viel Feuchtigkeit zieht Schimmel und den Moderkäfer an. Lüfte deinen Keller also regelmäßig.
Viel Feuchtigkeit zieht Schimmel und den Moderkäfer an. Lüfte deinen Keller also regelmäßig.
(Foto: CC0 / Pixabay / Pexels)

Unter normalen Umständen siedelt sich der schwarze Moderkäfer nicht in deinem Keller an. Wenn du ihn also entdeckst, solltest du zunächst herausfinden, warum er es sich in deinem Keller gemütlich gemacht hat. Inspiziere den Keller also ganz genau und überlege dir, ob Folgendes zutrifft:

  • Gibt es in deinem Keller Schimmel an den Wänden?
  • Gibt es Schimmel an anderen Oberflächen?
  • Hast du frei zugängliche Lebensmittel gelagert, die eventuell verschimmelt sind?
  • Ist es in deinem Keller sehr feucht? (Beispielsweise durch mangelndes Lüften)

Solltest du eine oder mehrere Fragen mit „Ja“ beantworten können, ist es sehr wahrscheinlich, dass die Ursache darin liegt. Diese Fragen kannst du dir auch stellen, wenn du noch keinen Moderkäfer im Keller hast und dem Befall somit vorbeugen.

Ist es aber bereits zu spät und du hast den Moderkäfer im Keller, dann solltest du ein paar Dinge tun und eventuell ändern:

  1. Lüfte deinen Keller ausgiebig und regelmäßig, um die Luftfeuchtigkeit im Raum zu reduzieren. Du solltest immer dann lüften, wenn es draußen kälter ist als im Keller. Achte im Winter aber darauf, dass der Keller nicht zu kalt wird und schlimmstenfalls die Wasserrohre einfrieren. Deshalb solltest du an besonders eisigen Tagen nur kurz lüften. Im Sommer lüftest du am besten in den Morgen-und Abendstunden, vermeidest jedoch das Lüften zur Mittagszeit. Noch mehr Tipps zum Lüften findest du in unserem Ratgeber zum Thema.
  2. Organisiere dir ein Thermometer und ein Hygrometer. Mit dem Thermometer kannst du deine Raumtemperatur messen und rechtzeitig reagieren, sollte es zu kalt werden. Mit dem Hygrometer misst du die Luftfeuchtigkeit. Dein Ziel sollte es sein, die Luftfeuchtigkeit unter 60 Prozent zu bekommen.
  3. Entferne vorübergehend all deine Lebensmittel aus dem Keller. Dies entzieht dem Moderkäfer Nahrung und er wird irgendwann das Weite suchen. Vorausgesetzt du kümmerst dich zusätzlich um das Schimmelproblem.
  4. Untersuche deinen Keller auf Stellen, an denen es schimmelt und entferne den Schimmel. Mehr darüber, wie du Schimmel am besten entfernst, findest du in einem anderen Artikel.

Sollten die oben genannten Maßnahmen nicht ausreichen und der Schimmel oder der Moderkäfer wiederkommen, solltest du eine Fachkraft zu Rate ziehen, um der Ursache des feuchten Kellers auf die Spur zu gehen. Fachleute können deinen Keller, aber auch die speziell die Außenwände des Kellers untersuchen, um herauszufinden, weshalb der Schimmel immer wieder auftritt. Dies dient aber nur als letzter Schritt, wenn du mit den anderen Methoden nicht weiterkommst.

Utopia meint: Der Moderkäfer ist kein Parasit, sondern ein sehr nützliches Tier, zumindest in seinem gewöhnlichen Territorium. Auch wenn er im Keller kein gern gesehener Gast ist, dient er als eine Art Frühwarnsystem für Schimmel im Keller. Deshalb solltest du ihn nicht verteufeln, sondern der Ursache auf den Grund gehen und diese beseitigen. Tust du das, verschwindet der Moderkäfer wieder genau so schnell, wie er gekommen ist.

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