Schwarzer Rettich schmeckt schärfer und aromatischer als andere Sorten. Du kannst ihn selbst anbauen – erfahre hier, worauf du dabei achten musst und wie du den Winterrettich verwenden kannst.
Schwarzer Rettich, auch Winterrettich genannt, ist eine besonders anspruchslose Rettich-Art. Er hat eine dicke, meist dunkelbraune oder fast schwarze Schale – daher hat er auch seinen Namen. Innen ist das Wurzelgemüse jedoch weiß.
Verwenden kannst du Schwarzen Rettich einerseits als leckeres Gemüse mit frisch-aromatischer Schärfe, andererseits als Hausmittel gegen Husten. Da er recht pflegeleicht ist, kannst du ihn auch als Anfänger:in im Gemüseanbau anpflanzen. Damit er in deinem Garten gut gedeiht, solltest du einige Hinweise beachten.
So baust du schwarzen Rettich an
Schwarzen Rettich pflanzen: Je nach Art säst du den Schwarzen Rettich von Mitte Juni bis August aus. Den genauen Zeitpunkt entnimmst du am besten dem Samentütchen. Kaufe bevorzugt Bio-Saatgut. Bei der Aussaat gehst du folgendermaßen vor:
- Ziehe zunächst Furchen in die Erde, in die du später die Samen streust. Halte dabei einen Abstand von mindestens 20 Zentimetern zwischen den einzelnen Reihen ein.
- Streue dann die Samen in die Pflanzreihen.
- Bedecke runde Samen nur ganz leicht mit Erde. Hast du eine Art mit länglichem Saatgut gekauft, musst du die Samen etwa zwei Zentimeter tief aussäen.
- Gieße das Saatgut zum Schluss großzügig an.
Der richtige Standort: Ähnlich wie Weißer Rettich bevorzugt Schwarzer Rettich einen vollsonnigen bis halbschattigen Platz.
Der richtige Boden: Am besten pflanzt du Schwarzen Rettich dort, wo der Boden locker, tiefgründig und reich an Humus ist. Mische etwa einen Monat, bevor du aussäst, etwas Kompost unter die Erde.
Die richtige Pflege beim Schwarzen Rettich
Schwarzer Rettich ist recht einfach zu pflegen. Mit ein paar Tricks wirst du schon bald die ersten Knollen ernten können:
- Gießen: Gieße regelmäßig, denn der Schwarze Rettich benötigt besonders in der Wachstumsphase viel Wasser. Am besten eignet sich Regenwasser; dafür kannst du zum Beispiel Regenwasser sammeln.
- Unkraut jäten: Schwarzer Rettich wächst relativ langsam. Damit er immer genug Sonnenlicht und Wasser abbekommt, solltest du den Boden regelmäßig auflockern und von Unkraut befreien.
- Düngen: Wenn du den Boden vor der Aussaat mit Kompost gedüngt hat, benötigst du keinen weiteren Dünger. Nach einem Monat kannst du bei Bedarf etwas Hornspäne oder anderen organischen Dünger unter die Erde mischen.
- Ernte: Je nach Sorte kannst du nach acht bis 13 Wochen die ersten Rettiche ernten. Wichtig ist nur, dass du den Schwarzen Rettich nicht zu lange in der Erde lässt, da er sonst holzig wird. Lockere die Knollen zuerst mit einer Grabegabel, bevor du sie aus dem Boden ziehst.
So verwendest du Schwarzen Rettich
Du kannst Schwarzen Rettich auf verschiedene Weise nutzen:
- In der Küche: Ähnlich wie der Weiße Rettich ist Schwarzer Rettich vor allem als Rohkost sehr beliebt. Geschält und fein geraspelt kannst du ihn gut als Rettichsalat oder auf einem Stück Brot essen. Bestreust du ihn mit Salz, milderst du seine Schärfe etwas ab. Du kannst Schwarzen Rettich aber auch gut einlegen oder in Gemüsesuppen mitkochen. Zum Beispiel kannst du in diesem Rezept den Meerrettich durch Schwarzen Rettich ersetzen: Meerrettichsuppe: Einfaches Rezept und leckere Variationen.
- Als Heilpflanze: Schwarzer Rettich enthält viel Vitamin C, Senföle, Magnesium und Kalium. Insbesondere die Senföle sind für die schleimlösende, antimikrobielle und entzündungshemmende Wirkung von Rettich verantwortlich. Diese macht ihn für die Heil- und Volksmedizin sehr interessant. So wird er dort zum Beispiel eingesetzt, um die Beschwerden von Rheuma, Gicht und Atemwegserkrankungen zu lindern.
- Als Hustensaft: Schwarzer Rettich bekommt seine typische Schärfe durch die in ihm enthaltenen Senföle. Diese wirken antibakteriell und können zum Beispiel bei Husten helfen. Deshalb kannst du aus der Knolle einen wirkungsvollen Hustensaft herstellen. Weitere Tipps gegen Reizhusten findest du hier: Hausmittel gegen Reizhusten: Diese Tipps wirken schnell und sicher.
Rezept für Hustensaft aus Schwarzem Rettich
Für den Hustensaft aus Schwarzem Rettich benötigst du:
- einen Schwarzen Rettich
- Honig, Zucker oder Kandiszucker
So kannst du den Hustensaft in der Schnellversion nutzen:
- Halbiere den Schwarzen Rettich mit einem scharfen Messer.
- Lege beide Hälften so vor dich, dass die weißen Innenseiten nach oben zeigen. Falls die Hälften etwas wackeln, schneide unten jeweils ein kleines Stück ab – so bleiben sie stehen.
- Nimm einen Teelöffel. Höhle in der Mitte von beiden Hälften ein circa fünf Zentimeter großes und einen Zentimeter tiefes Loch aus. Das Rettichinnere kannst du gleich essen oder für ein Gericht nutzen.
- Setze die Hälften jeweils in eine kleine Schüssel. Gib nun dein Süßungsmittel in das Loch.
- Lasse die Schüsseln ein paar Stunden stehen, bis der Zucker Flüssigkeit aus dem Schwarzen Rettich gezogen hat. Dann kannst du den Hustensaft auslöffeln und anwenden.
- Vergrößere danach das Loch mit dem Teelöffel, um die Hälften weiterhin nutzen zu können und wieder Kandiszucker nachzufüllen.
- Wenn dein Schwarzer Rettich dann klein und verschrumpelt in der Schale sitzt, hat der Zucker alle Flüssigkeit herausgezogen und es ist Zeit, ihn zu entsorgen.
So bereitest du den Hustensaft etwas aufwändiger zu:
- Schneide als Erstes mit einem scharfen Messer das obere Ende des Schwarzen Rettichs gerade ab. Das obere Ende muss später als „Deckel“ fungieren.
- Höhle den Rettich jetzt mit einem Teelöffel oder Messer kegelförmig aus. Schneide das Rettichinnere klein und stelle es beiseite.
- Stich jetzt in den Boden des Rettichs einige Löcher. Am besten benutzt du dafür einen Schaschlikspieß oder eine Stricknadel. Durch diese Löcher läuft später der Hustensirup.
- Fülle den ausgehöhlten Rettich bis zur Hälfte mit Honig und gib die übrigen Rettichstücke hinzu.
- Rühre alles kurz um und setze den „Deckel“ des Rettichs wieder auf.
- Setze den gefüllten Rettich auf einen Teller oder in ein Glas und lass ihn für ein paar Stunden stehen.
- Fülle den aufgefangenen Sirup in ein sauberes Glas und lagere ihn im Kühlschrank.
Bei Reizhusten kannst du dreimal täglich zwei Teelöffel Rettich-Hustensaft zu dir nehmen.
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Überarbeitet von Annika Reketat
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