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Sahara-Staub und Blutregen haben auch eine nützliche Seite

Warum Sahara-Sand gut für die Natur ist
Foto: Sven Hoppe/dpa

Immer wieder wehen heiße Winde den Sand der Sahara-Wüste Richtung Europa. Dieser taucht unseren Himmel in ein leichtes Orange und sorgt teils für sogenannten Blutregen. Für unsere Vegetationszone ist der Saharastaub ein wichtiges Düngemittel.

Tatsächlich ist Saharastaub kein ungewöhnliches Phänomen. Immer wieder kommt es zu diesem Wetterphänomen, das den Himmel rötlich färbt. Wenn es dann regnet, tragen auch die Tropfen den Sand in sich und man spricht aufgrund der Farbe vom sogenannten Blutregen.

Die Sahara-Wüste ist die weltweit größte Staubquelle. Besonders im Frühjahr tragen starke Winde den Sahara-Sand über lange Strecken bis auf andere Kontinente. So erreichen große Mengen des Staubes auch jährlich den Amazonas. Sowohl für den dortigen Regenwald, als auch für unsere heimischen Pflanzen birgt der feine Staub einen großen Vorteil: Er enthält wichtige Nährstoffe und fungiert dadurch als natürliches Düngemittel.

Staub des Sahara-Sands: So gelangt der Dünger auf andere Kontinente

Der Sahara-Sand ist vor allem reich an Eisen und Phosphor. Besonders Phosphor ist für den Amazonas-Regenwald essenziell. So wird der Nährstoff regelmäßig durch Überschwemmungen aus dem Ökosystem geschwemmt. Laut Berichten des Guardian kann der Sahara-Staub die so entstandenen Phosphor-Mängel um etwa dieselbe Menge wieder auffüllen, die durch Hochwasser abgetragen wurden.

Pro Jahr gelangen mehrere Millionen Tonnen Staub vom Sahara-Sand ins Amazonas-Gebiet. Auch in Mitteleuropa findet dieses Wetterphänomen regelmäßig statt: Laut National Geographic ziehen die Staubmassen aus der Sahara etwa fünf- bis 15 Mal pro Jahr über Marokko, Frankreich und schließlich nach Deutschland. Dafür wirbeln Wirbelstürme den Sand zunächst auf. Anschließend transportieren starke Winde den Staub nach Norden oder nach Süd-Westen über den Atlantik. 

Sahara-Sand im Atlantik

Sahara-Sand färbt hierzulande teilweise den Himmel orange bis rötlich ein und sorgt für eindrucksvolle Bilder.
Sahara-Sand färbt hierzulande teilweise den Himmel orange bis rötlich ein und sorgt für eindrucksvolle Bilder.
(Foto: CC0 / Pixabay / Pexels)

Wüstenstaub und der damit verbundenen Blutregen düngen jedoch nicht nur Pflanzen an Land. Teile des Staubes rieseln auf ihrem Weg zum Amazonas in den Atlantik. Dort versorgen sie sogenanntes Phytoplankton mit Nährstoffen. Dieses pflanzliche Plankton kann große Mengen an Kohlenstoffdioxid speichern. Sterben die einzelligen Pflanzen, sinken sie mitsamt des gespeicherten CO2s auf den Meeresboden. So verhindern sie zumindest für einen kleinen Anteil des auf der Welt produzierten Treibhausgases, dass es in die Atmosphäre gelangt.

Auch Wälder, insbesondere der große Amazonas-Regenwald, fungieren als effiziente CO2-Speicher. Der Sahara-Staub fördert das Wachstum der dortigen Bäume – auf natürliche Weise, ganz ohne synthetische Hilfsmittel.

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