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Das Ende unserer Kleidung

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Foto: Unravel

100 000 Tonnen alte Kleidung endet jährlich in der kleinen indischen Stadt Panipat und wird dort recyelt. Doch warum eigentlich? Diese Frage stellen sich die Arbeiterinnen in den Fabriken und wir sollten es auch.

Was passiert eigentlich mit den Klamotten, die wir zum Recycling geben? Ein Teil findet seinen Weg nach Indien, genauer gesagt nach Panipat. Und jedesmal, wenn die riesigen LKW mit abgelegter Kleidung in das indische Idyll einfahren, heißt das Arbeit für Reshma, eine Arbeiterin, die alte T-Shirts, Hosen oder Pullover in Garn zurückverwandelt.

Dies geschieht zunächst indem die Kleidung nach Farben sortiert und danach in Stücke gerissen wird. Maschinen zerkleinern die Stoffe in feine Flusen, aus denen neue Garne gesponnen werden. Doch warum kommt eigentlich so viel abgelegte Kleidung – über 100 000 Tonnen pro Jahr – nach Panipat? Darüber rätseln Arbeiterinnen inmitten von Kleiderhaufen und sinnieren gleichzeitig über das Leben in der westlichen Welt.

14 Minuten aus Sicht der Arbeiterinnen

Reshma und ihre Kolleginnen sind die Hauptdarstellerinnen von „Unravel“ – zu deutsch entwirren – einer Dokumentation, der Regisseurin Meghna Gupta, die aktuell kostenlos im Internet zu sehen ist. In dieser führt sie uns an das Absurdum unseres Kleidungskonsums heran. Denn während neues Garn entsteht, entstehen auch in den Köpfen der Arbeiterinnen erstaunliche Vorstellungen über die Herkunft der Kleidung und die Gründe, warum diese in Indien gelandet ist. Daraus rekonstruieren sie die Lebensumstände der westlichen Welt und gelangen zu überraschenden Schlüssen. So müsse es augenscheinlich im Westen zu wenig Wasser geben, denn offensichtlich werde Kleidung einfach weggeworfen, statt sie zu waschen.

Die eindrucksvollen, farbenfrohen Bilder veranschaulichen innerhalb von 14 Minuten, die Auswirkungen unseres Konsumverhaltens, sodass man sich selbst die Frage stellen muss: „Was tun wir da eigentlich?“

Ein schöner Film, der trotz seiner Entstehung in 2012 nicht an Aktualität verloren hat. Eine gute Anregung, nochmal darüber nachzudenken, ob man seine Hosen nicht doch noch weiter tragen sollte, oder das billige Kleid vielleicht lieber im Laden lässt.

 Text: Judith Müllner, zuerst erschienen beim enorm-Magazin

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