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Coca-Cola wirbt mit „nachhaltigeren“ Einwegflaschen: Der Deckel bleibt dran

Deckel an der Backe? Einweg-PET-Flaschen werden unbequem
Foto: CC0 / Pixabay / Myriams-Fotos

Aufgrund einer EU-Vorgabe könnten Einweg-PET-Flaschen bald unbequem werden. Wir erklären, was es mit der Umstellung der Deckel auf sich hat und zeigen, wie das Unternehmen Coca-Cola die Vereinbarung umsetzen möchte.

Eine neue EU-Vorgabe sieht vor, dass ab dem 03. Juli 2024 alle aus Kunststoff bestehenden Getränkeverschlüsse an der Flasche verbleiben müssen. Die Verordnung bezieht sich auf alle Einweg-Kunststoff-Getränkebehälter mit einem Füllvolumen von maximal drei Litern. Dadurch soll weniger Plastikmüll in die Umwelt gelangen.

Coco-Cola Deutschland beginnt nun sukzessive damit, die neue EU-Vorgabe umzusetzen. Hintergründe dazu und was daran stören könnte, liest du hier.

So will Coca-Cola die Richtlinie umsetzen

Die Deckel sollen künftig an den Flaschen dranbleiben.
Die Deckel sollen künftig an den Flaschen dranbleiben.
(Foto: CC0 / Pixabay / Bachizoom)

Coca-Cola möchte die Richtlinie schrittweise umsetzen und die Gelegenheit nutzen, um das Material der Flaschen insgesamt zu optimieren. Auf diese Weise möchte das Unternehmen pro Flasche rund 1,37 Gramm Kunststoff einsparen. Schon im November 2021 begann das Abfüllwerk im nordrhein-westfälischen Dorsten mit der Umstellung, ehe im Jahr 2022 weitere Niederlassungen an Standorten wie Mannheim, Mönchengladbach und Hildesheim folgen.

Damit die Umstellung korrekt erfolgt, ist eine stufenweise Anpassung geplant, sodass zeitweise Einweg-PET-Flaschen mit „alten“ Verschlüssen, als auch mit der neuen Verschlussart erhältlich sein werden. Wie das Unternehmen bekanntgibt, bleibt der Öffnungsmechanismus hingegen unverändert: So sollen die neuen Verschlüsse mit einem Sicherheitsring am Flaschenhals verbunden bleiben. Auch sollen die Deckel leicht zu öffnen und zu bewegen sein, wodurch ein flexibles Einschenken der Flüssigkeit möglich wird.

Was wir nicht vergessen sollten: Trotzdem ist Coca-Cola verantwortlich für eine riesige Menge an Plastikmüll, da das Unternehmen pro Jahr 88 Milliarden Kunststoffflaschen produziert. Das ändert sich auch dadurch nicht, dass die Deckel an der Flasche bleiben. Aber zumindest landen so womöglich ein paar Deckel weniger in der Umwelt.

Rückführung in Recyclingkreislauf bleibt gewährleistet

Auch am Recyclingkreislauf ändert sich zukünftig nichts: So soll es wie bisher möglich sein, die PET-Flaschen mit neuen Verschlüssen an Leergutautomaten abzugeben. Auf diese Weise gelangen die Flaschen auch weiterhin in den Recyclingkreislauf und können wiederverwendet werden – nun aber auch der Deckel, der bisher zwar fast immer mit den Pfandflaschen zurückgegeben wird, aber noch nicht zu 100 Prozent.

Aber: Nicht alle Flaschen, die zurückgegeben werden, werden auch wieder zur Plastikflasche – sondern nur rund ein Drittel. Mehr dazu hier: PET-Recycling: Diese 4 Fakten solltest du kennen.

Utopia meint: „Lass‘ mich dran!“-Richtlinie wird für neue Diskussionen sorgen

In den sozialen Netzwerken wird bereits über die Verordnung diskutiert.
In den sozialen Netzwerken wird bereits über die Verordnung diskutiert.
(Foto: CC0 / Pixabay / phtorxp)

Haben zukünftig alle einen Deckel an der Backe? Diese Frage stellen sich Nutzer:innen in den sozialen Netzwerken. Unter anderem beim Kurznachrichtendienst Twitter wird der Sinn und Zweck der neuen EU-Vorgabe bereits kontrovers diskutiert.

User René Hesse meint zum Beispiel: „Getränkehersteller müssen nach EU-Vorgabe bis 2024 gewährleisten, dass Deckel „zum Schutz der Umwelt“ fest mit der Flasche verbunden bleiben. Coca-Cola beginnt ab sofort mit der Umstellung. Auf den ersten Blick: Könnte beim Trinken etwas stören, oder?“

Auf Instagram widmet sich unter anderem das Medien- und Nachrichtenportal Hallo Augsburg in einem Post der neuen EU-Verordnung, mit dem Verweis, dass dieses „ungemütliche Trinkerlebnis“ bereits in anderen Ländern verbreitet sei.

Dazu schreibt Coca Cola Deutschland: „Und wenn der neue Verschluss richtig gehandhabt wird, dann sollte die kleine Veränderung auch den Trinkgenuss nicht mindern.“ Im gleichen Zug fordert der Getränkeriese die Konsument:innen auf, auch mal ihre Komfortzone zu verlassen und Neues auszuprobieren, so wie Coca Cola es doch auch macht – naja.

Es bleibt abzuwarten, wie die Menschen auf die neue Verordnung reagieren – und ob der Deckel wirklich an der Backe bleibt. Einweg-Plastikflaschen sollten nicht deine erste Wahl bei Erfrischungsgetränken sein, sondern wenn möglich Mehrweg-Glasflaschen aus der Region. Mehr dazu hier: Einweg oder Mehrweg, Glas- oder Plastikflaschen: Was ist umweltfreundlicher?

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