Nachhaltiger Alltag: 8 Dinge, die wir von unseren Großeltern lernen können Von Victoria Scherff Kategorien: Konsum Stand: 17. September 2024, 16:30 Uhr Foto: © przemekklos, suschaa / photocase.de Wer umweltfreundlicher, gesünder und auch günstiger leben will, kann sich an vorherigen Generationen orientieren. Unsere Großeltern haben Zero Waste und Urban Gardening nämlich schon gelebt, als es diese Bezeichnungen noch gar nicht gab. Wir haben erst seit einiger Zeit vergessen, wie Nachhaltigkeit geht. Das glaubst du nicht? Hier acht Beispiele, die zeigen, was unsere Großeltern richtig machten – und wovon wir lernen können. 1. Verpackungsfrei einkaufen und Müll vermeiden Zero Waste ist ein neuer Trend? Weit gefehlt, schon Oma hatte den Einkaufsbeutel immer dabei und befüllte ihn mit unverpacktem Obst und Gemüse auf dem Wochenmarkt. Während heute verpackungsfreie Supermärkte in aller Munde sind, lehnen sich unsere Großeltern angesichts dieses „neuen Trends“ schmunzelnd zurück und erinnern sich an die Zeiten der guten alten Tante-Emma-Läden. Das können wir in puncto Müllvermeidung von unseren Großeltern lernen: Eigenen Beutel zum Einkaufen mitbringen, spart Geld und schont die Umwelt Verpackungsfrei auf dem Wochenmarkt oder in speziellen Unverpackt-Läden einkaufen Kein Wasser in Plastik nach Hause schleppen – dreh lieber den Wasserhahn auf und trink Leitungswasser Statt Plastikbecher besser Joghurt im Pfandglas kaufen Verpackung-in-Verpackung-Produkte konsequent im Regal liegen lassen Plastikfrei leben – das gute alte Einmachglas (Foto: "Rainbow - 2013-055" von Frédérique Voisin-Demery unter CC-BY-2.0) 2. Gute Qualität zu schätzen wissen Bleiben wir beim Einkauf: Der Geruch und Geschmack frisch gebackener Brötchen oder Kuchen dürfte zu den Sinneseindrücken zählen, von denen wir nicht genug bekommen können. Doch leider sind sie vom Aussterben bedroht: Die lokalen Handwerksbäckereien, bei denen schon unsere Großeltern einkauften und deren Qualitätsbrot, -brötchen und -gebäck sie zu schätzen wussten. Bäckerhandwerk unterstützen und beim Bäcker kaufen (Foto: © beornbjorn – Fotolia.com) Überhaupt wird Handwerkskunst und gute Qualität stark verdrängt – zugunsten günstiger Massenware, die sich schnell und effizient produzieren lässt. Im Produkte-Dschungel ist es daher nicht so leicht, die beste Qualität herauszufinden. Utopia hilft dir dabei: Woran erkennt man wirklich gutes Brot? Ratgeber: Gutes Olivenöl erkennen Bessere Kleidung: Die besten nachhaltigen Modelabels Besser waschen: Die besten Bio-Waschpulver 3. Von Oma lernen: Selber kochen statt Fertiggerichte Mikrowellen-Lasagne, Tiefkühl-Pizza oder Klöße aus der Alu-Assiette – das wäre bei Oma und Opa selten oder überhaupt nicht auf den Tisch gekommen. Abgesehen davon, dass es nicht annähernd so gut schmeckt wie selbst gekocht, kaufen wir damit auch eine Menge Verpackungsmüll mit ein. Wer öfter frisch kocht, weiß nicht nur genau, was in seinem Essen steckt, sondern tut auch seinem Geldbeutel und der Umwelt etwas Gutes. Kulinarische Inspirationen findest du auf unserer Rezepte-Übersichtsseite. 4. Nichts wegwerfen Aufmachen, genau anschauen, daran riechen, dann erst fällt die Entscheidung, ob ein Lebensmittel noch essbar ist oder nicht – die Großeltern machten es vor. Heutzutage lassen sich viele vom Mindesthaltbarkeitsdatum verunsichern und vertrauen ihren eigenen Sinnen nicht mehr. Der Joghurt ist vor zwei Tagen abgelaufen, die Nudeln schon vor fünf Monaten? Kein Grund, diese Lebensmittel wegzuwerfen und somit zur Lebensmittelverschwendung beizutragen – mach erst den Seh-Riech-Test und entscheide danach, ob ein Produkt wirklich in den Müll wandern muss. Dieser Joghurt war sicher auch noch nach dem 05.08. genießbar (Foto: © Utopia) Bei unseren Großeltern kam generell wenig in den Müll – sie verwerteten Lebensmittel so gut es ging. Die Kerne vom Kürbis, die Schalen der Karotte oder das Radieschengrün schmeißt du normalerweise in die Biotonne? Diese vermeintlichen Reste kannst du noch weiterverarbeiten und somit für weniger Essen im Müll sorgen. Tipps und Ideen: Hart, trocken oder welk: So machst du Lebensmittel wieder frisch Anti-Foodwaste-Poster von Utopia – kostenlos downloaden oder bestellen Fermentieren: Essen haltbar machen wie zu Omas Zeiten 5. Sich in der Natur bedienen Altes Wissen über die Natur – wie etwa über Unkräuter – wiederbeleben und sinnvoll nutzen, Oma wäre stolz auf uns: In Deutschland gibt es über 1.500 Unkräuter und (Wild-)Kräuter, die man essen kann. Zusätzlich ist das angebliche Unkraut oft vitaminreicher als Gemüse aus dem Supermarkt. Wildkräutersalat: so lecker (Foto: © Annett Seidler - Fotolia.com) Tipp: Viele Volkshochschulen bieten Wildkräutertouren an, bei denen man einiges über essbare Pflanzen lernt und zugleich Orte in der Umgebung gezeigt bekommt, an denen man kostenlos Beeren und Kräuter sammeln kann. 10 Unkräuter, die man essen kann Wildkräuter sammeln, bestimmen, essen: 11 Tipps Essbare Pilze sammeln: Das musst du beachten 10 Unkräuter, die man essen kann 6. Putzen mit Hausmitteln Bleiben wir in der Natur: Der Herbst hält nicht nur mit farbenfrohen Blättern Einzug, sondern auch die herabfallenden Kastanien gehören dazu. Aus ihnen kannst du dank der darin enthaltenen Saponine Waschmittel ganz einfach selbst herstellen: https://www.youtube.com/watch?v=ouobIyZ6m20 Ein Putzmittel für die Toilette, eines für den Boden, eines für die Armaturen und eines für die Ablage? Dazu noch voller aggressiver chemischer Stoffe? Bei dieser Vorstellung hätten unsere Großeltern wohl die Stirn gerunzelt. Mit wenigen Hausmitteln kannst du nicht nur umweltfreundlich reinigen, sondern sparst dir ein Arsenal an diversen Reinigungsmitteln. Das sind die Basics: Gehören in jeden Haushalt: Essig und Essigessenz Praktisch: Wohnung und Kleidung reinigen mit Soda Im Haushalt: 5 praktische Anwendungen für Zitronensäure Vielseitig: Natron als Putzmittel Bio-Kernseife: gibt es im Bioladen oder Reformhaus Mit wenigen Hausmitteln kann man effektiv reinigen. (Foto: © Utopia) Einen verstopften Abfluss kannst du zum Beispiel ganz einfach mit vier Esslöffel Soda und einer halben Tasse Essig reinigen – statt die Hälfte eines aggressiven Rohreinigers in den Abfluss zu kippen. Wer doch lieber industriell gefertigte Reinigungsmittel nimmt, der greift am besten zu ökologischen Putz- und Waschmitteln. Diese schonen die Umwelt, da sie natürliche Tenside und Inhaltsstoffe verwenden. Wir haben eine Übersicht der besten Öko-Reinigungsmittel zusammengestellt. 7. Regional und saisonal essen Chiasamen, Goji-Beeren oder Weizengras –zu den sogenannten Superfoods würden wohl die wenigsten Großeltern greifen, sondern stattdessen die heimischen (und preiswerteren) Lebensmittel wählen. Heimische Superfoods sind: Gesunde Leinsamen statt Chiasamen Kamillen-, Löwenzahn- und Hagebuttentee statt Matcha-Tee Schwarze Johannisbeere statt Goji-Beere Heidelbeere oder Sauerkirsche statt Acai-Beeren Brokkoli oder Grünkohl statt Weizengras Opa und Oma wären so stolz: Pflanze selbst deine Lebensmittel an, es gibt dafür viele Möglichkeiten: Urban Gardening klappt auch auf dem Balkon Im eigenen Naturgarten: Bio-Obst und Gemüse anpflanzen Kollektiv gärtnern im Gemeinschaftsgarten Auf dem Wochenmarkt kommt man manchmal sogar mit den Erzeugern der Lebensmittel ins Gespräch. (Illustration: Miro Poferl) Wer beim Überangebot im Supermarkt gar nicht mehr weiß, was gerade Saison hat und was nicht, kann unseren Saisonkalender zu Rate ziehen und zusätzlich auf den Wochenmarkt gehen – dort gibt es regionale und überwiegend saisonale Lebensmittel zu kaufen. 8. Minimalismus leben „Wir hatten damals doch nichts!“ Zugegeben, der „Minimalismus“ der Großeltern-Generation war oft aus der Not geboren. Heutzutage ist der Minimalismus-Trend eine Antwort auf die Überflüsse der Konsumgesellschaft. Wer nach dem Credo „weniger ist mehr“ leben will, der kann die Dinge machen, die schon für unsere Großeltern selbstverständlich waren. Praktische Tipps: Frag dich: Brauch ich das wirklich? Statt überflüssiger Zusatzstoffe: Koch mit frischen Zutaten Eigenes Essen anbauen (siehe Punkt 7) Weniger Müll, Geld und Geschleppe: Trink mehr Leitungswasser Reparieren, statt wegwerfen: Repair Cafés helfen https://utopia.de/ratgeber/bewaehrte-spartipps-von-oma-und-opa_402391/ Weiterlesen auf Utopia.de: Klimaschutz: 10 einfache Tipps für jede:n Geld sparen im Haushalt? Mit diesen 12 Tricks klappt’s Richtig heizen: 15 Tipps, die Umwelt und Geldbeutel schonen ** mit ** markierte oder orange unterstrichene Links zu Bezugsquellen sind teilweise Partner-Links: Wenn ihr hier kauft, unterstützt ihr aktiv Utopia.de, denn wir erhalten dann einen kleinen Teil vom Verkaufserlös. Mehr Infos. War dieser Artikel interessant? 585 18 Vielen Dank für deine Stimme! Verwandte Themen: Nachhaltig Einkaufen Nachhaltiger Lebensstil Plastik Utopia auf Instagram Zero waste HOL DIR DEN UTOPIA NEWSLETTER Leave this field empty if you're human: