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Günstig, aber nicht von Temu: Tipps für preiswerte Mode

Günstige Mode, aber nicht von Temu und Shein: Tipps aus der Community
Foto: Hannes P Albert/dpa, Screenshot: Instagram/ Utopia

Billigmode von Shein, Temu und Co. mag zwar stylisch sein, hat aber viele Nachteile – auch für die Umwelt. Doch auch anderswo kann man günstig shoppen, sogar nachhaltig. Utopia-Leser:innen schlagen diese sieben Tipps vor. 

Ein neues Shirt für drei Euro, ein neuer Mantel für nen Zehner – bei solchen Preisen fällt es schwer, „Nein“ zu sagen. Doch man muss nicht bei Shein, Temu oder anderen Ultra-Fast-Fashion-Händlern shoppen, um solche Angebote zu erhalten. Wir haben Utopia-Leser:innen auf Instagram und Facebook gefragt, wie sie nachhaltig und preiswert ihre Garderobe aufstocken. Das sind die besten Tipps der Community.

1. Die besten Secondhand-Plattformen

Wer gebrauchte statt neuer Kleidung kauft, spart in der Regel nicht nur Geld, sondern auch Ressourcen. Denn für neue Kleidung werden Rohstoffe wie Baumwolle oder Wolle benötigt, dazu Energie für Produktion und Transport. Secondhandware ist deshalb meist nachhaltiger, das bestätigt auch eine Expertin für Kreislaufwirtschaft gegenüber Utopia. Die Voraussetzung dafür: Wir kaufen nur das, was wir wirklich brauchen.

Den Weg zum Trödelmarkt muss dabei niemand mehr auf sich nehmen – Secondhandmode lässt sich genauso bequem übers Handy shoppen wie neue Kleidung. Die Utopia-Community empfiehlt unter anderem Momox Fashion (auf der Plattform gibt es einen eigenen Bereich für nachhaltige Marken), Sellpy, Vinted, Kleinanzeigen und Second Life Fashion. Weitere Portale findest du hier:

Tipp: Unter gutscheine.utopia.de findest du Gutscheine für Momox Fashion und viele weitere Anbieter.

2. Fair Fashion Secondhand shoppen

Laut Umweltbundesamt waren nur 1,4 Prozent der Textilien und Kleidung, die 2020 in Deutschland verkauft wurden, mit Umweltlabeln ausgezeichnet. Und wenn Fast-Fashion-Marken einen hohen Anteil bei Neuware ausmachen, ist es nicht überraschend, wenn auch Secondhandkleidung überwiegend aus konventionellen Marken besteht.

Wer gezielt Fair Fashion gebraucht kaufen will, wird unter anderem in Stores bekannter Labels fündig. Eine Facebook-Userin verweist etwa auch Hessnatur – ein Label, das überwiegend Naturfasern verwendet und mit dem GOTS-Siegel ausgezeichnet ist. Das Siegel sieht einen Mindestanteil von Bio-Fasern in Textilien vor und garantiert unter anderem, dass Mindest-Sozialstandards eingehalten werden (Verbot von Kinderarbeit, sichere Arbeitsbedingungen, Vereinigungsfreiheit).  

Kund:innen können gebrauchte Hessnatur-Kleidung wieder an den Shop zurückverkaufen. Dieser prüft die Stücke und stellt sie dann in einem Online-Secondhand-Shop wieder zum Verkauf bereit. Hier kann man sparen: Gebraucht gibt es Damen-Shirts für unter sieben Euro – neu kostet das günstigste bei Hess Natur knapp 20 Euro. (Stand 02.04.24)

Auch folgende grüne Labels bieten Secondhandware an: Armed Angels Second Hand, Jan `n June Newish, Nudie Jeans Re-Use

3. Lokal Einzelstücke auf dem Flohmarkt stöbern

Dieser Tipp ist eigentlich ein alter Hut – doch ganz im Sinne von Secondhand weiß die Utopia-Community ihn zu schätzen. Flohmärkte und Trödelmärkte finden regelmäßig überall in Deutschland statt: Auf regionalen Portalen oder deutschlandweiten Webseiten wie Meinestadt.de findest du Veranstaltungen in deiner Umgebung. Die Preise dort können mit denen von Billigshops wie Shein und Temu mithalten.

„Dort habe ich schon oft Oberteile für zwei bis drei Euro pro Stück bekommen“, betont eine Facebook-Userin. Eine andere lobt, dass man dort „coole Einzelstücke“ findet, die niemand sonst hat.

4. Party mit Klamottentausch

„Kleidertauschpartys kosten nichts und machen definitiv Spaß“, lobt ein User auf Instagram. Auch andere zeigen sich von dem Konzept begeistert, das Party mit Flohmarkt kombiniert. Es funktioniert so:

Zu einer Kleidertauschparty bringt jede:r Klamotten mit, die man nicht mehr trägt. Im Gegenzug darf man aus der gesammelten Kleidung neue Teile wählen. Die Partys sind teils öffentliche Veranstaltungen – Greenpeace hat beispielsweise schon mehrmals entsprechende Veranstaltungen in verschiedenen Städten organisiert. 

Du kannst Kleidertauschpartys aber auch selbst veranstalten, etwa im Freundeskreis. Hier findest du Tipps: Kleidertauschparty: So kannst du eine organisieren

5. Kleidung upcyclen und erhalten

Einige Utopia-Leser:innen sind handwerklich geschickt und verraten ihre Tricks. Eine Instagram-Userin upcycelt etwa alte Stoffe zu neuen Kleidungsstücken, eine Facebook-Nutzerin funktioniert alte Teile zu neuen um.

Auch wer nur ein paar Näh-Handgriffe beherrscht, kann damit Kleidung vor dem Müll retten – und so Geld sparen. Eine Instagram-User:in erklärt zum Beispiel: „Ich flicke und repariere viel und was nix mehr taugt, wird dann noch Putzlappen.“

Auch raten viele, beim Einkaufen auf Qualität zu achten, damit die Kleidung lange hält – und sorgsam damit umzugehen. Das zahle sich aus: „Meinen Lieblingspullover trage ich seit 28 Jahren“, verkündet eine Facebook-Userin stolz.

6. Auch hier gibt’s Kleidung gebraucht und günstig

Die Utopia-Leser:innen kennen viele weitere Möglichkeiten, günstig gebrauchte Kleidung einzukaufen. Sie nennen etwa lokale Charity-Shops, Oxfam-Shops, Sozialkaufhäuser und Kleiderkammern.

Du kennst weitere Tipps? Dann kommentiere gerne unter die Threads, welche die hier findest: Facebook und Instagram.

7. Bonus-Tipp: Wissen, was Shein und Temu anrichten

Es ist nicht leicht, Schnäppchen zu widerstehen – und Plattformen wie Shein, Temu und Co. machen es uns besonders schwer. Sie nutzen diverse psychologische Tricks, um Verbraucher:innen zum Kauf zu locken. Die Verbraucherzentrale mahnte Temu sogar vor kurzem ab, auch weil der Shop Kund:innen mittels verbotener Designs (Dark Patterns) manipuliert haben soll.

Sich dieser Tricks bewusst zu sein, kann helfen, dem Überkonsum zu widerstehen. Dazu sollte man auch weitere Kritikpunkte an den ultra-billigen Modeshops im Kopf behalten: So wurden in der Vergangenheit Ausbeutung bei der Produktion und schlechte Qualität bemängelt. Die Schweizer NGO Public Eye hatte 2021 17 Fabriken identifiziert, die Mode für Shein herstellten. Die Arbeiter:innen berichteten unter anderem von 75-Stunden-Wochen.

Auf einigen Produkten fand man zudem Schadstoffe in bedenklichen Konzentrationen. Hinzu kommt, dass der weltweite Lufttransport durch chinesische Ultra-Fast-Fashion-Händler beeinträchtigt wird und die Unternehmen Kosten für Zoll und Steuern mit Tricks umgehen – Utopia berichtete. Dazu kommen negative Auswirkungen auf die Umwelt: Allein der Transport per Luftfracht aus China ist klimaschädlich. Hinzu kommen Retouren, die – wie GPS-Tracker im Falle von Shein zeigten – fast 100.000 Kilometer zurücklegen können.

Du willst gebrauchte Kleidung spenden oder verkaufen? Hier findest du Tipps:

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