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Kakaonibs: Nährwerte, Verwendung und Nachhaltigkeit

Kakaonibs
Foto: CC0 / Pixabay / braetschit

Kakaonibs gelten seit einiger Zeit auch in Deutschland als Superfood und zuckerfreie Alternative zu Schokolade. Was es genau mit den Kakaostückchen auf sich hat und was du beim Kauf von Kakaonibs beachten solltest, erfährst du hier.

Was sind Kakaonibs?

Bei Kakaonibs handelt es sich um geraspelte Kakaobohnen. Die Bohnen werden dafür nach der Ernte zerbrochen, getrocknet und fermentiert. Erst dann erhalten sie das typisch intensive und leicht bittere Aroma. Meist bekommst du Kakaonibs in Rohkostqualität, das heißt sie wurden nicht über 42°C erhitzt und sind deshalb noch besonders reich an Mikronährstoffen.

Im Gegensatz dazu werden Kakaobohnen für die Herstellung von vielen Kakaopulvern, Schokoladen & Co. meist geröstet und verlieren dadurch einen Teil ihres Nährstoffgehalts. Da Kakaonibs weder Zucker, Milch, noch andere Zusatzstoffe enthalten, gelten sie als gesunde Alternative zu Schokolade. So kannst du sie zum Beispiel pur snacken oder als Zutat für Schokomüslis, Nuss-Frucht-Mischungen oder als Topping für Smoothie-Bowls verwenden.

So gesund sind Kakaonibs

Kakaonibs sind besonders als zuckerfreie Alternative zu herkömmlicher Schokolade bekannt.
Kakaonibs sind besonders als zuckerfreie Alternative zu herkömmlicher Schokolade bekannt. (Foto: CC0 / Pixabay / LauraTara)

Kakaonibs versorgen dich pro 100 Gramm mit etwa 600 Kilokalorien. In dieser Hinsicht sind sie also mit vielen Nusssorten vergleichbar. Auch was den Fettgehalt angeht, sind sie vielen Nüssen nicht unähnlich: So bestehen sie zu etwa 55 Prozent aus Fett. Sie bestehen dabei jedoch aus etwas mehr ungesättigten Fettsäuren.

Kakaonibs haben einen Eiweißgehalt von etwa 12 Prozent, sowie einen Kohlenhydratanteil von etwa 5 Prozent. Bezüglich der Mikronährstoffe versorgen sie dich vor allem mit nennenswerten Mengen an Magnesium, Eisen und Calcium. Auch enthalten sie größere Mengen an Vitamin E, einigen B-Vitaminen, sowie Beta-Carotin.

Ein weiterer interessanter Inhaltsstoff in Kakaobohnen sind die sogenannten Flavonoide. Dabei handelt es sich um sekundäre Pflanzenstoffe, die im Verdacht stehen, den Blutdruck leicht senken zu können. Der Effekt ist jedoch vergleichsweise gering und wissenschaftlich noch nicht ausreichend untersucht.

Schadstoffe im Kakao

In Maßen kann der Körper die Schadstoffe im Kakao einfach ausscheiden. Übertreiben solltest du den Konsum jedoch nicht.
In Maßen kann der Körper die Schadstoffe im Kakao einfach ausscheiden. Übertreiben solltest du den Konsum jedoch nicht. (Foto: CC0 / Pixabay / gate74)

Doch Kakaonibs haben nicht nur Vorteile für die Gesundheit. So gibt es insbesondere zwei Schadstoffe, die immer wieder mit Kakaobohnen in Verbindung gebracht werden:

  • Das Schwermetall Cadmium befindet sich natürlicherweise im Boden. Besonders in Regionen, die sich in der Nähe von vulkanischem Gestein befinden, sind die Böden sehr cadmiumreich. Der Schadstoff gelangt dann in die Kakaobohnen. Nehmen wir regelmäßig zu hohe Cadmiummengen zu uns, reichert sich das Metall im Körper an und kann unsere Nieren und Knochen schädigen. Deshalb gibt es für Cadmium EU-Grenzwerte, die Lebensmittel nicht übersteigen dürfen. Forscher*innen empfehlen dennoch, den Konsum von sehr kakaohaltigen Lebensmitteln (wie Kakaonibs, reines Kakaopulver, dunkle Schokolade) nicht zu übertreiben.
  • Neben anderen Lebensmitteln wie Tee oder rohen Salaten enthält auch Kakao Aluminium. In Maßen kann der Körper dies einfach durch die Nieren wieder ausscheiden. Nehmen wir jedoch zu hohe Mengen auf oder leiden bereits unter einer bestimmten Vorerkrankung, kann Aluminium das Nervensystem, die Nieren, Knochen und bei Frauen die Entwicklung des Embryo schädigen. Du musst deswegen nicht vollständig auf Kakaoprodukte verzichten. Jedoch ist dies ein weiterer Grund, sie nur in Maßen zu verzehren. Mehr zu diesem Thema erfährst du hier: Wie schädlich ist Aluminium für Umwelt und Gesundheit?

Wie nachhaltig sind Kakaonibs?

Kakaoprodukte sind aufgrund von ökologischen und sozialen Aspekten problematische Lebensmittel.
Kakaoprodukte sind aufgrund von ökologischen und sozialen Aspekten problematische Lebensmittel. (Foto: CC0 / Pixabay / eliasfalla)

Kakaobäume benötigen ein ausreichend warmes und feuchtes Klima. Dementsprechend werden sie in tropischen Gebieten, insbesondere in der Elfenbeinküste, Ghana und Indonesien, angebaut. Das heißt Kakaonibs müssen weite Transportwege bis nach Deutschland zurücklegen und sind deshalb durch die schlechte Öko-Bilanz aus ökologischer Sicht problematisch.

Hinzu kommt, dass Menschen auf Kakaoplantagen nicht selten unter menschenunwürdigen Bedingungen arbeiten müssen: Erwachsene und Kinder arbeiten ohne Arbeitsschutz, ausreichend Essen und Trinken in der sengenden Hitze, leiden an Verletzungen und Krankheiten und werden mit einem Hungerlohn abgespeist.

Um derartige Verhältnisse nicht zu unterstützen, solltest du beim Kauf von Kakaonibs und anderen kakaohaltigen Produkten auf das Fairtrade-Siegel achten. Fairtrade stellt unter anderem sicher, dass es geregelte Arbeitszeiten gibt, Arbeiter*innen angemessen bezahlt werden und setzt sich für die Abschaffung von Kinderarbeit ein. Mehr Informationen zum Fairtrade-Siegel bekommst du hier: Fairtrade-Siegel: das Siegel für fairen Handel.

Fairtrade richtet sich auch nach ökologischen Kriterien, indem es zum Beispiel bestimmte Chemikalien im Anbau verbietet. Wenn du sicher gehen willst, dass beim Anbau von Kakaobohnen keine gesundheits- und umweltschädlichen Pestizide verwendet wurden, solltest du zusätzlich auf Kakaonibs in Bio-Qualität achten.

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