Lucuma gilt als nährstoffreiches Superfood, das du hierzulande vor allem als Pulver bekommen kannst. Wie gesund die exotische Fruch tatsächlich ist, erfährst du in diesem Artikel.
Was ist Lucuma?
Lucuma ist eine Pflanzenart, die hauptsächlich in Peru, Chile und Ecuador beheimatet ist. Es handelt sich um Bäume, die circa zehn bis 20 Meter groß werden. Für die Landwirtschaft sind besonders die Früchte interessant, die in Südamerika frisch verzehrt werden.
Die Früchte haben eine bräunlich-grüne bis gelbe Schale und ein gelbes, relativ trockenes Fruchtfleisch. In Europa und den USA kannst du Lucuma meist in Pulver-Form kaufen. Da die Frucht sehr süß ist, gilt das exotische Pulver nicht nur als Superfood, sondern auch als gesunde Zucker-Alternative.
Lucuma: Das „Gold der Inkas“?
Durch Werbesprüche und andere Marketingstrategien ist Lucuma mittlerweile als „Gold der Inkas“ bekannt und soll als Naturheilmittel unsere Gesundheit fördern. So soll Lucuma unter anderem:
- unser Immunsystem stärken
- verdauungsfördernd wirken
- die Muskelregeneration fördern
- Knochen und Zähne stärken
- das Hautbild verschönern
Diese Effekte werden meist auf den hohen Gehalt an Ballast- und Mineralstoffen, Vitaminen und Antioxidantien zurückgeführt. Laut der Verbraucherzentrale existieren bislang jedoch keine wissenschaftlichen Studien, die eine dieser Wirkungen bestätigen würden.
Zudem ist noch nicht geklärt, in welchen Mengen die oben genannten Inhaltsstoffe tatsächlich im gemahlenen Pulver vorliegen. So beziehen sich die Angaben von Vitaminen und Mineralstoffen meist auf die frische Frucht. Hinzu kommt, das Konsument*innen in der Regel nur geringe Mengen des Pulvers verwenden, sodass Lucuma letztendlich nur einen minimalen Teil der täglich benötigten Nährstoffe decken kann.
Da die Frucht sehr süß ist, enthält das Pulver mit 85 Gramm pro 100 Gramm hohe Mengen an Kohlenhydraten, davon fast 30 Gramm Zucker. Deshalb solltest du Lucuma-Pulver nur in Maßen essen.
Laut der Verbraucherzentrale gibt es zudem bislang keine wissenschaftlichen Studien zu möglichen Nebenwirkungen und Risiken des Lucuma-Pulvers, wie zum Beispiel Wechselwirkungen mit Medikamenten oder allergischen Reaktionen.
Heimische Alternativen zur exotischen Lucuma
All die Nährstoffe, die sich in der frischen Lucuma-Frucht befinden, kannst du auch über regionale Lebensmittel zu dir nehmen. So ist Lucuma unter anderem reich an Vitamin C, welches sich in hohen Mengen auch in vielen anderen Obst- und Gemüsesorten befindet. Zu heimischen Vitamin-C-Quellen zählen zum Beispiel Beeren, Petersilie, Rosen- und Grünkohl, sowie Brokkoli.
Auch Vitamin B3 beziehungsweise Niacin enthält die südamerikanische Frucht in hohen Mengen. Dies ist für eine Frucht tatsächlich außergewöhnlich, da sich das Vitamin sonst eher in tierischen Produkten wie Fleisch, Fisch und Innereien befinden. Nichtsdestotrotz kannst du deinen täglichen Bedarf auch als Veganer*in gut decken, wenn du regelmäßig Hülsenfrüchte, Trockenfrüchte, Nüsse und Vollkorngetreide zu dir nimmst.
Werbesprüche preisen zudem den hohen Gehalt an Antioxidantien des Lucuma-Pulvers. Laut Superfood-Konzernen sollen diese vor ernsten Erkrankungen wie Krebs und Herzkreislauf-Erkrankungen schützen. Die Verbraucherzentrale berichtet, dass diese Wirkungen nicht vollständig wissenschaftlich bewiesen sind und oft überschätzt werden. Zudem enthalten auch viele heimische Obst- und Gemüsearten ausreichende Mengen an Antioxidantien.
Ballaststoffe, die deine Verdauung in Schwung bringen, findest du in den meisten Obst- und Gemüsesorten, sowie Nüssen oder Vollkorngetreide.
Aus ökologischer Sicht ist Lucuma problematisch, da die Frucht nach Europa lange Transportwege zurücklegen muss, was hohe CO2-Emissionen verursacht. Zudem ist zusätzliche Energie nötig, um die Frucht zu trocknen und zu Pulver zu mahlen. Somit ist es auch aus ökologischer Sicht empfehlenswerter, auf heimische Lebensmittel zurückzugreifen und teure, exotische Superfoods zu meiden.
Weiterlesen auf Utopia.de:
- Superfood: Ist das Geschäft mit den Kernen nur ein Schwindel?
- Camu Camu: Wirkung und Anwendung des neuen „Superfoods“
- Mikronährstoffe: Wo sie stecken und was sie bringen
War dieser Artikel interessant?