Filme erzeugen Gelächter, Tränen und Gänsehaut. Und einige bringen uns zum Nachdenken. Wir haben Utopia-Leser:innen auf Facebook und Instagram gefragt, welche Filme und Serien sie inspiriert haben, nachhaltiger zu leben.
Bildgewaltige Naturdokus
Naturdokus können uns die faszinierenden Wunder der Erde näherbringen. Sie nehmen uns mit zu entlegenen Inseln, den Tiefen der Ozeane oder in die Kälte der Arktis. Für viele in unserer Community waren bildgewaltigen Dokus ein Ansporn, nachhaltiger zu leben, um die Erde in ihrer Vielfalt und Schönheit zu bewahren:
- Einer der wohl bekanntesten Naturfilmemacher:innen ist der Brite David Attenborough. Verschiedene seiner Dokus haben unsere Leser:innen begeistert, darunter die BBC-Miniserien „Unser blauer Planet“ (2001), „Planet Erde“ (2006), „Frozen Planet – eisige Welten“ (2011-2012) und die Netflix-Serie „Unser Planet“ (2019).
- Für Fans von spektakulären Luftaufnahmen kann unsere Community die französische Doku „Home“ (2009) empfehlen. Die Filmemacher:innen bereisten 45 Länder, um zu zeigen, wie die verschiedenen Probleme der Welt zusammenhängen.
- Mit eindrücklichen Zeitraffer-Aufnahmen zeigen „Chasing Ice“ (2012)und „Chasing Coral“ (2017) wie der menschengemachte Klimawandel Gletscher zum Schmelzen bringt und Korallen ausbleicht. Darüber zu wissen ist eine Sache – es zu sehen nochmal eine andere.
- Keine klassische Naturdoku, aber ebenso bildgewaltig ist „Das Salz der Erde“ (2014). Der Film ist eine Hommage an den brasilianischen Fotografen Sebastião Salgado, der Menschen und Natur an verschiedensten Orten der Welt fotografiert hat. Der Film macht Mut, der Zerstörung unserer Umwelt entgegenzuwirken. Einige der Aufnahmen sind aber auch sehr bedrückend.
Dokus über Umweltverschmutzung und Klimawandel – und Lösungen
- Was passiert, wenn wir mit unserer Umwelt weiter umgehen wie bisher, das zeigen Dokumentationen wie „Eine unbequeme Wahrheit“ (2006) von Al Gore oder „Before the Flood“ (2016) mit Leonardo DiCaprio.
- Die österreichische Dokumentation „Die grüne Lüge“ (2018) geht hart mit Unternehmen ins Gericht, die sich einen grünen Anstrich verpassen. Der Film stellt unter anderem die Frage, ob es so etwas wie nachhaltiges Palmöl überhaupt gibt.
- Einige unserer Leser:innen haben diese Filme inspiriert. Andere Menschen deprimieren sie womöglich eher, weil sie ein erschütterndes Bild unserer Zukunft zeichnen. Die französische Dokumentation „Tomorrow – Die Welt ist voller Lösungen“ (2015) hingegen zeigt vielfältige Lösungsansätze, die nicht nur für die Umwelt, sondern auch für die Menschen eine Bereicherung sind.
Empfehlenswerte Dokus über Nahrungsmittelproduktion und Ernährung
Für viele in unserer Community beginnt Nachhaltigkeit auf dem Teller: Filme über Nutztierhaltung und vegane Ernährung wurden besonders häufig als Inspirationsquelle genannt. Kein Wunder, es existieren zahlreiche namhafte Dokumentationen zuverschiedenen Aspekten des Themas:
- „Cowspiracy – das Geheimnis der Nachhaltigkeit“ (2014) beleuchtet, wie der steigende Konsum tierischer Lebensmittel die Klimakrise vorantreibt.
- Drei Jahre nach „Cowspiracy“ legten die Filmemacher nach. In „What the Health“ (2017) beschäftigen sie sich aus einer gesundheitlichen Perspektive mit dem Thema: Sie ziehen eine Verbindung zwischen dem hohen Konsum tierischer Nahrungsmittel und der zunehmenden Verbreitung von Volkskrankheiten wie Diabetes oder Krebs.
- Welche Auswirkungen eine Lebensweise mit und ohne Tierprodukte auf unseren Körper hat, darin geht es auch in „The Game Changers“ (2018). Die Doku berichtet über Spitzensportler:innen, die mit einer rein pflanzlichen Ernährung Bestleistungen erbringen.
- Nichts für schwache Nerven: „Earthlings“ (2005) und „Dominion“ (2018) machen in erschreckenden Bildern deutlich, wie Tiere für menschliche Zwecke leiden. Neben der Nahrungsproduktion zeigt der Film auch andere Bereiche der Tierzucht und -haltung, zum Beispiel Forschung und Pelzproduktion.
- Einen Rundumblick über die Auswirkungen einer fleischlichen Ernährung auf Umwelt, Gesundheit und Tierwohl bietet die österreichische Dokumentation „Hope for All: Unsere Nahrung – unsere Hoffnung“ (2016).
Auch andere Dokumentationen zum Thema Ernährung und Landwirtschaft kamen in unserer Community gut an:
- Die österreichische Doku „We Feed the World“ (2005) und der amerikanische Film „Food, Inc.“ (2008)blicken hinter die Kulissen der Lebensmittelindustrie in Europa beziehungsweise den USA. Statt kleinbäuerlicher Landwirtschaft zeigt sich dort vor allem Massenproduktion.
- Dass es auch anders geht, beweist der Film „Unsere große kleine Farm“ (2018). Er begleitet ein Ehepaar, das sich in Kalifornien den Traum einer eigenen Farm erfüllt, auf der es in Einklang mit der Natur leben will.
- In der industriellen Landwirtschaft wird nur eine geringe Auswahl an Obst-, Gemüse- und Getreidesorten angebaut. Oft sind es speziell gezüchtete Hybridsorten. Viele „alte“ Sorten drohen verloren zu gehen. Die Doku „Unser Saatgut – Wir ernten was wir säen (2016)“ beleuchtet das Thema von verschiedenen Seiten.
- Mehr als die Hälfte der produzierten Lebensmittel landet nicht in unseren Mägen, sondern im Müll. „Taste the Waste“ (2010) zeigt Menschen, die das nicht hinnehmen wollen und sich auf verschiedenste Weise gegen Lebensmittelverschwendung einsetzen.
- Einige Nahrungsmittel sind in ihrer Produktion besonders kritisch. Diesen widmet sich die Serie „Verdorben“ (2018-2019). In jeder Folge geht es um ein anderes Nahrungsmittel, zum Beispiel Schokolade, Avocados oder Honig.
- Einen ausführlicheren Einblick in die Honigproduktion bietet „More than Honey“ (2012). Die Doku zeigt, wie wichtig Bienen für unsere Nahrungsproduktion sind – und wie Menschen zum Bienensterben beitragen.
Dokumentationen gegen den Konsumwahn
Auch andere Bereiche unseres Konsums haben Auswirkungen auf die Umwelt.
- Die Dokumentationen „Plastic Planet“ (2009) und „A Plastic Ocean“ (2016) sowie die RTL-Reportage „Jenke-Experiment: Das Plastik in mir“ (2019) haben einige unserer Leser:innen dazu motiviert, ihren Plastik-Verbrauch zu reduzieren.
- Auch in der Bekleidungsindustrie läuft vieles falsch. „The True Cost – Der Preis der Mode“ (2015) zeigt, wie für immer neue Modetrends Umwelt und Arbeiter:innen vergiftet und ausgebeutet werden.
- Brauchen wir das überhaupt alles? Nein, sagt die Dokumentation „Minimalism“ (2015). Sie folgt zwei Amerikanern auf ihrer Lesereise und zeigt, wie man mit weniger Dingen mehr Glück und Zufriedenheit empfinden kann.
Die Vorreiter
Von den bisher empfohlenen Dokumentationen ist keine älter als 20 Jahre. Klimawandel und Umweltzerstörung sind in den letzten Jahren zunehmend ins gesellschaftliche Bewusstsein gerückt. Sie sind aber nicht neu. Auch im letzten Jahrtausend gab es bereits Filme über das Thema. Hier sind einige Vorreiter, die unsere Leser:innen inspiriert haben:
- Hinter „Serengeti darf nicht sterben“ (1959) steckt mehr als nur ein Filmprojekt. Filmemacher Bernhard und Michael Grzimek dokumentierten die Wanderungen der Tiere im Serengeti Nationalpark in Tansania. Ihre Erkenntnisse sollten die Grundlage für neue Parkgrenzen bilden. Der Film gewann einen Oscar für den besten Dokumentarfilm.
- „Koyaanisqatsi – Prophezeiung“ ist ein Experimentalfilm aus dem Jahr 1982. Er hat kein klassisches Drehbuch. Vielmehr setzt er in einer Montage Aufnahmen der unberührten Natur in Kontrast zu Bildern der menschlichen Zivilisation. Auf den Film folgten „Powaqqatsi“ (1988) und „Naqoyqatsi“ (2002).
Dramen und Komödien
Nicht immer muss es eine Dokumentation sein – manchmal sind es gerade die packenden Geschichten in Spielfilmen, die zum Nachdenken anregen und langfristig in Erinnerung bleiben. So ging es auch einigen Leser:innen in unserer Community. Ob Drama, Science-Fiction oder Animationsfilm – ihre Filmtipps kommen aus diversen Genres.
- Da sind das Drama „Captain Fantastic: Einmal Wildnis und zurück“ (2016) und der auf wahren Begebenheiten basierende Film „Into the Wild“ (2007). Die Filme erzählen die Geschichten von Aussteiger:innen, die Konsumzwängen entsagen und ein selbstbestimmtes Leben führen.
- Die Komödien „100 Dinge“ (2018) und „Idiocracy“ (2006) überzeugen mit einer ordentlichen Portion Humor. „100 Dinge“ ist eine deutsche Produktion mit Florian David-Fitz und Matthias Schweighöfer in den Hauptrollen. Darin geht es um zwei Freunde, die für 100 Tage alle ihre Besitztümer aufgeben. Jeden Tag erhalten sie eine Sache zurück. Durch dieses Experiment merken sie, was wirklich wichtig im Leben ist
- „Idiocracy“ ist eine Science-Fiction-Komödie. Die Hauptfigur nimmt an einem Forschungsprojekt teil und erwacht 500 Jahre in der Zukunft. Dort wird schnell deutlich, dass das alles andere ist als die Zukunft, die wir uns erträumen. Die Menschheit besteht nämlich nur noch aus Idioten.
Science-Fiction und Fantasy
Unsere Community konnte noch weitere Filme aus den Bereichen Science-Fiction und Fantasy empfehlen:
- Der Science-Fiction-Film „Lautlos im Weltraum“ (1972) präsentiert ein düsteres Bild der Zukunft: Auf der Erde sind sämtliche Pflanzen ausgestorben, nur in einem Raumschiff überleben noch einige Exemplare. Die soll ein Astronaut nun zerstören.
- „Jahr 2022… die überleben wollen“ (1973) ist ein Vorreiter der Klimaschutzfilme. Er zeichnet ein Bild von New York City im Jahr 2022: Hitze, Umweltverschmutzung und Überbevölkerung sind zu einem massiven Problem geworden. Um nicht zu verhungern, sind die Menschen auf ein mysteriöses Nahrungsmittel angewiesen. Doch dann wird der Chef der Produktionsfirma ermordet.
- „Avatar – Aufbruch nach Pandora“ (2009) wurde wegen seiner 3D-Effekte zum Kinohit. Auch die Botschaft des Films hat einige in unserer Community nachhaltig berührt.
- In „Interstellar“ (2014) von Regisseur Christopher Nolan begibt sich ein Pilot und Vater zweier Kinder (gespielt von Matthew McConaughey) auf eine ungewisse Reise ins Weltall, um die Zukunft der Menschheit zu sichern.
- Immer mehr Menschen mit immer höheren Konsumansprüchen leben auf der Erde. Nun können wir entweder unsere Ansprüche zurückschrauben oder wir schrumpfen Menschen auf einen Bruchteil ihrer Größe – in dem Film „Downsizing“ (2017) mit Matt Damon entscheiden sich viele für die zweite Option.
- Die Netflix-Produktion „Okja“ (2017) ist skurril und berührend zugleich. Es ist ein Film über Freundschaft, Konsum und über die Abgründe der Nahrungsmittelproduktion.
Bewegende Animationsfilme für Groß und Klein
Die Liste der Science-Fiction- und Fantasyfilme macht deutlich: Auch eine fiktive Welt oder Zukunft kann uns die Probleme von heute vor Augen führen. In vielen Animationsfilmen steckt ebenfalls eine tiefgründige Botschaft.
- In dem Zeichentrickfilm Samson & Sally (1984) beschließt der kleine Wal Samson, etwas gegen die zunehmende Verschmutzung der Meere zu unternehmen. Er zieht los, um Moby Dick um Hilfe zu bitten.
- In dem japanischen Animationsfilm „Prinzessin Mononoke“ (1997) kämpfen die Bewohner:innen einer Minenstadt gegen die Götter des Waldes. Ein junger Prinz versucht, dem Kampf ein Ende zu setzen.
- In Bärenbrüder (2003) wird ein junger Mann in einen Bären verwandelt. Er begibt sich auf eine Reise, um die Verwandlung rückgängig zu machen, und sieht dabei die Tierwelt mit neuen Augen.
- In „WALL·E – Der Letzte räumt die Erde auf“ (2008) haben die Menschen die Müllkippe Erde verlassen. Es liegt an einem kleinen Aufräumroboter, dafür zu sorgen, dass die Menschen wieder zurückkehren können.
- „Der Lorax“ (2012) basiert auf dem gleichnamigen Buch von Dr. Seuss. In einer Welt voller Kunststoff begibt sich ein Junge auf die Suche nach einem echten Baum. Dabei lernt er, wieso die Bäume überhaupt verschwunden sind.
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