Leckere Plätzchen gehören zur Weihnachtszeit dazu. Doch beim Plätzchenbacken kann einiges schiefgehen. Welche Stolperfallen lauern und wie du häufige Fehler vermeiden kannst, erfährst du hier.
Teig kneten, kühlen, ausrollen und ausstechen: Plätzchen zu backen hört sich nach einem einfachen Unterfangen an. Doch trotzdem kommt es vor, dass das fertige Weihnachtsgebäck nicht so ganz gelingt. Das könnte daran liegen, dass dir beim Plätzchenbacken Fehler unterlaufen sind. Davon gibt es tatsächlich einige – die du aber leicht beim nächsten Mal vermeiden kannst.
1. Die Zutaten haben die falsche Temperatur
Wenn du häufiger backst, kennst du vielleicht aus Rezepten den Hinweis, dass alle Zutaten möglichst Zimmertemperatur haben sollten. Dies hat den Hintergrund, dass sich die Zutaten besser miteinander vermengen lassen, wenn sie alle gleich temperiert sind. Kommen beispielsweise kalte Eier in den Teig, kann er verklumpen. Der Kuchen wird weicher und lockerer, wenn alle Zutaten Raumtemperatur haben.
Bei einigen Teigsorten ist dies jedoch nicht der Fall – insbesondere bei Mürbeteig, der die Basis vieler Plätzchensorten bildet. Damit Plätzchen aus Mürbeteig schön weich und zart werden, sollte die Margarine oder Butter kalt sein. Warme Butter würde dazu führen, dass der Teig beim Kneten nicht fest genug wird und die Kekse beim Backen auseinanderlaufen.
So vermeidest du den Fehler:
Nimm die (vegane) Butter erst direkt vor der Teigzubereitung aus dem Kühlschrank und schneide sie in kleine Stückchen, die du zum Mehl gibst.
2. Du kühlst den Teig nicht
Genauso wichtig für zarte Mürbeteigplätzchen wie kalte Margarine ist die Kühlzeit des Teiges. Verarbeitest du den Teig direkt nach dem Kneten wirst du feststellen, dass er sich nur schwer ausrollen lässt. Ein ungekühlter Teig ergibt zudem trockene statt mürbe Plätzchen.
Auch Plätzchen aus fettreichem Rührteig (zum Beispiel Spritzgebäck) solltest du vor dem Verarbeiten kühlen.
So vermeidest du den Fehler:
Gib den Teig nach dem Kneten in eine Schüssel und decke diese ab. Lasse den Teig danach mindestens 30 Minuten, besser aber eine Stunde lang im Kühlschrank ruhen.
3. Du verwendest zu viel Mehl
Nach dem Kneten und Kühlen kannst du den Teig endlich zu den Plätzchen deiner Wahl verarbeiten. Häufig ist es dazu notwendig, den Teig auf einer bemehlten Arbeitsfläche auszurollen. Das Mehl soll verhindern, dass der Teig auf dem Tisch oder an dem Teigroller kleben bleibt. Doch manchmal meint man es dabei etwas zu gut und verwendet mehr Mehl als nötig. Das kann sich auf die Konsistenz der fertigen Plätzchen auswirken, denn je mehr Mehl in den Teig gelangt, desto trockener wird das Ergebnis.
So vermeidest du den Fehler:
Gehe sparsam mit dem Mehl um, das du auf der Arbeitsfläche verteilst. Vermeide es auch, zusätzliches Mehl oben auf den Teig zu geben. Damit der Teig nicht zwischen Tisch und Teigroller haften bleibt, kannst du ihn auch zwischen zwei Blätter Backpapier legen.
Tipp: Backpapier kannst und solltest du mehrmals nutzen, um Ressourcen zu schonen. Achte jedoch darauf, es auszutauschen, wenn es sich verfärbt oder brüchig wird. Dies könnten Anzeichen dafür sein, dass das Backpapier zu hohen Temperaturen (über 220 Grad) ausgesetzt war, wodurch sich bedenkliche Stoffe aus der Beschichtung freisetzen können. Empfehlenswerter ist es daher, Backpapier ohne eine solche Beschichtung zu kaufen.
4. Du lässt keinen Platz zwischen den Plätzchen
Deine Margarine war kalt, dein Teig gekühlt und trotzdem sind deine Plätzchen im Ofen auseinandergelaufen und ineinander „verbacken“? Das kann einfach daran liegen, dass du auf dem Backblech zu wenig Abstand zwischen den Plätzchen gelassen hast.
So vermeidest du den Fehler:
Packe das Backblech nicht zu voll und verteile die Kekse besser auf zwei Backbleche.
5. Du heizt den Backofen nicht vor
Für die meisten Gerichte musst du den Backofen nicht vorheizen. Bei Plätzchen ist es jedoch anders. Kommen sie in einen kalten Ofen, der noch auf Betriebstemperatur hochfahren muss, zerrinnt der Mürbeteig.
So vermeidest du den Fehler:
Heize den Ofen auf die im Rezept angegebene Temperatur vor. So können die Plätzchen direkt zu backen beginnen und verlaufen nicht. Das ist natürlich nur vor dem ersten Backvorgang nötig.
6. Du verpasst die richtige Backzeit
Die Plätzchen sind endlich im Ofen – doch wann sollen sie wieder raus? Je nach Rezept und Backofen kann das bereits nach wenigen Minuten der Fall sein. Verpasst du den richtigen Zeitpunkt, um deine Plätzchen aus dem Ofen zu holen, werden sie hart und trocken.
So vermeidest du den Fehler:
Behalte den Backofen immer genau im Auge. Weil jeder Backofen anders ist, solltest du auch nicht zu sehr auf die im Rezept angegebene Backzeit beharren. Wenn du siehst, dass sich der Rand der Plätzchen goldbraun zu färben beginnt, sind die Plätzchen fertig.
7. Du nimmst die Plätzchen zu spät vom Backblech
Wenn die fertig gebackenen Plätzchen aus dem Backofen kommen, ist es keine gute Idee, sie auf dem heißen Backblech auskühlen zu lassen. Das führt nämlich dazu, dass sie von unten noch weiter backen und dadurch härter werden können.
So vermeidest du den Fehler:
Ziehe die Plätzchen mit dem Backpapier vom heißen Backblech auf ein Kuchengitter. Dort können sie abkühlen, ohne zu „schwitzen“, wodurch sie locker-knusprig werden.
Beachte: Auf das heiße Backblech solltest du auch nicht sofort die nächste Ladung Plätzchen packen. Lasse es zwischen den Backvorgängen auskühlen. Ansonsten verlaufen die Plätzchen während des Backens. Daher lohnt es sich, mit mehreren Backblechen zu arbeiten, um keinen Leerlauf zu haben.
8. Du verzierst Plätzchen falsch
Die Versuchung ist groß, die Plätzchen frisch aus dem Ofen gleich mit Zuckerguss oder Kuvertüre zu verzieren. Doch sind die Kekse zu heiß, fließen die Dekorationen gleich wieder herunter.
So vermeidest du den Fehler:
Lasse die Plätzchen vollständig auskühlen, bevor du mit dem Verzieren loslegst. Wenn du mit flüssiger Schokolade verzieren möchtest, achte darauf, dass beim Schmelzen der Schokolade im Wasserbad kein Wasser in die Schokolade gelangt. Ansonsten verklumpt sie.
Bevor du Streusel oder gehackte Nüsse auf den Zuckerguss oder die Schokolade gibst, solltest du sie etwas antrocknen lassen.
9. Du lagerst die Plätzchen falsch
Beim Backen konntest du alle Fehler vermeiden – doch auch bei der Aufbewahrung von Plätzchen kannst du Einiges falsch machen. Einige Gebäcke können zu hart werden, knusprige Mürbeteigkekse zu weich.
So vermeidest du den Fehler:
Am besten lagerst du die Plätzchen nach Sorten getrennt, um zu verhindern, dass sich die Aromen und Konsistenzen unterschiedlicher Kekse gegenseitig beeinflussen. Verpacke die vollständig ausgekühlten Kekse am besten in gut verschließbare Blechdosen.
Hast du nur ein Aufbewahrungsbehältnis zur Hand, kannst du die Plätzchen mithilfe von Pergament- oder Backpapier getrennt einschichten.
Tipp: Sind die Gebäcke zu hart geworden, kannst du einen Apfelschnitzen mit in die Dose geben. Dieser erhöht die Feuchtigkeit in der Dose und damit auch in den Keksen. Du solltest ihn spätestens nach zwei Tagen allerdings austauschen, um Schimmel zu verhindern.
10. Du hast zu viel Teig vorbereitet
Nach ein paar Durchgängen ist immer noch ordentlich Teig übrig, aber die Zeit wird knapp und du schaffst es nicht mehr, den Rest zu verarbeiten?
Dann solltest du den Teig trotzdem nicht wegschmeißen. Stattdessen kannst du ihn im Kühlschrank oder im Gefrierschrank aufbewahren und zu einem anderen Zeitpunkt weiterverarbeiten.
- Rohen Teig kannst du in einem verschließbaren Behältnis über Nacht im Kühlschrank aufbewahren.
- Du kannst ihn aber auch zu einer Kugel formen, in eine Dose oder einen Gefrierbeutel luftdicht verpacken und für mehrere Monate einfrieren.
- Nimm gefrorenen Teig zum Auftauen 24 Stunden vor der Weiterverarbeitung aus dem Gefrierschrank.
Weitere Tipps zum Plätzchenbacken
Damit Plätzchen gut gelingen, spielen die Zutaten eine wichtige Rolle. Wir empfehlen dir, möglichst Zutaten in Bio-Qualität zu verwenden, um eine nachhaltigere Landwirtschaft zu unterstützen, die sich durch umweltverträglichere Anbauweisen auszeichnet. Beim Einkauf verweisen insbesondere die Bio-Siegel von Demeter, Naturland und Bioland auf hohe Standards hinsichtlich Umweltschutz und Ressourcenschonung.
In Plätzchen kommen oft Gewürze wie Zimt und Vanille sowie weitere Zutaten wie Kakao und Schokolade. Bei diesen ist es ratsam, auf eine Fairtrade-Zertifizierung zu achten, um faire Bedingungen für die Arbeiter:innen zu garantieren.
Viele Rezepte für Plätzchen sehen eine Menge tierischer Zutaten wie Eier, Butter oder Milch vor. Tierfreundlicher und umweltverträglicher werden deine Weihnachtsgebäcke, wenn du stattdessen pflanzliche Zutaten verwendest. Butter, Milch und Eier kannst du durch vegane Alternativen ersetzen, die sich mittlerweile in den meisten Supermärkten finden lassen. Schaue dich beispielsweise in unserer Bestenliste für palmölfreie vegane Margarine um. Inspiration für vegane Plätzchen findest du hier:
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