Um die Wirkung des Rotbuschtees (auch Rooibos-Tee genannt) aus dem fernen Südafrika ranken sich zahlreiche Mythen. Wir klären dich auf über die tatsächliche Wirkung des Rooibos-Tees und zeigen auch, welche Nachteile er mit sich bringt.
Rooibos (oder eingedeutscht: Rotbusch) ist eine Pflanzenart aus Südafrika. Aus den Zweigen der Pflanze wird der Tee hergestellt, der mittlerweile auch in Europa zu einer der beliebtesten Teesorten zählt.
Rotbusch-Tee wird eine Reihe von positiven Effekten für die Gesundheit nachgesagt. So soll er reich an Mineralstoffen sein, die Verdauung regulieren, bei Schlaf- und Entspannungsproblemen helfen und das Krebsrisiko senken. Bei vielen dieser vermeintlichen Wirkungen fehlen jedoch entsprechende Studien und wissenschaftliche Belege.
Inhaltsstoffe des Rotbusch-Tees
Mythos 1: Gut zum Einschlafen
- Rooibos-Tee ist im Gegensatz zu schwarzem und grünen Tee für viele Menschen sehr gut verträglich, da er keine Oxalsäure und kein Koffein enthält. Somit ist er ein guter koffeinfreier Ersatz für Kinder und Erwachsene, die an Schlaflosigkeit leiden. Besonders schlaffördernd ist er aber nicht.
Mythos 2: Viele Mineralstoffe
- Rooibos-Tee gilt als guter Lieferant für viele verschiedene Mineralstoffe. Der Tee enthält auch tatsächlich Spuren von Vitalstoffen, wie z.B. Natrium, Kalium, Calcium und Magnesium. Allerdings sind die Stoffe in so verschwindend kleinen Mengen vorhanden, dass sie sich kaum auf unsere Gesundheit auswirken.
Mythos 3: Senkt das Krebsrisiko
- Die rötliche Farbe des Tees ist auf die Flavonoide in den Blättern zurückzuführen. Diese haben eine antioxidative Wirkung, sie schützen also den menschlichen Organismus vor freien Radikalen und stärken unsere Abwehrkräfte. Zudem sollen bestimme Antioxidantien in Rooibos-Tee das Krebsrisiko senken. Inwieweit unser Körper die enthaltenen Antioxidantien jedoch tatsächlich verwerten kann, ist bisher nicht eindeutig geklärt.
Rooibos-Tee als Wunderwaffe gegen Volkskrankheiten?
Rooibos-Tee gilt als gutes Mittel für die Prävention von Arteriosklerose und soll den uns somit vor Herz-Gefäß-Erkrankungen schützen. Diese Wirkung wurde in einer Studie der Technischen Universität Cape Peninsula in Südafrika bestätigt. Es wurden allerdings nur Personen untersucht, die bereits ein erhöhtes Risiko für eine Herz-Gefäß-Erkrankung aufwiesen.
Die Probanden tranken sechs Wochen lang sechs Tassen Rooibos-Tee täglich. Daraufhin verbesserten sich die Cholesterin-Werte. Die Forscher führten die Wirkung auf die im Tee enthaltenden Polyphenole zurück, die zur Gruppe der Antioxidantien gehören und gefäßschützend wirken. Dies ist bislang aber die einzige Studie, die dem Tee eine positive Wirkung auf das Herz bestätigt.
Viele weitere vermeintliche Effekte des afrikanischen Tees, wie beispielsweise die verdauungsfördernde, entzündungshemmende oder krampflösende Wirkung sind wissenschaftlich nicht belegt. Wer sich von dem milden Tee also große gesundheitliche Vorteile erwartet, wird leider enttäuscht. Viele Menschen schätzen den Tee jedoch auch für seinen leckeren Geschmack und die wärmenden Aromen an kalten Wintertagen.
Nachteile des Rooibos-Tees
Bei mehreren Untersuchungen wurde in einigen Rooibos-Tees krebserregende und leberschädigende Stoffe gefunden. Diese Stoffe stecken aber nicht im Rooibos selbst, sondern in Unkraut, dass neben der Rooibos-Pflanze wächst und versehentlich mitgeerntet wurde. Öko-Test untersuchte mehrere Rotbusch-Tee-Sorten und kann nur drei Bio-Produkte empfehlen. Daher solltest du unbedingt darauf achten, dass der Tee Bio-zertifiziert ist.
Ein weiterer Nachteil des beliebten Tees ist seine schlechte Ökobilanz: Da Rooibos ausschließlich in Südafrika angebaut wird, legt er eine weite Strecke zu uns zurück. Hinzu kommen die menschenunwürdigen Arbeitsverhältnisse, unter denen Menschen auf Tee-Plantagen oft arbeiten müssen. Dies gilt insbesondere auch für schwarzen, grünen und weißen Tee.
Deshalb solltest du versuchen, stets zu Fairtrade-Produkten zu greifen. Außerdem sind konventionelle Tee-Sorten oft mit Pestiziden belastet. Um dieser Gefahr zu entgehen, lohnt es sich zu Bio-Produkten zu greifen. Eine Auswahl von empfehlenswerten Marken findest du in unserer Bestenliste.
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