Second-Hand-Shops, Flohmärkte, Online-Portale wie Ebay und Kleiderkreisel – Dinge Second Hand zu kaufen ist in. Und: Der Kauf aus zweiter Hand ist online wie lokal unkomplizierter denn je.
Mal ehrlich, wie oft liest du ein und dasselbe Buch? Wie viele kaum getragene Kleider hängen in deinem Schrank? Statt immer den neuesten Trends hinterherzulaufen, können wir durch Second-Hand-Käufe Konsumgütern zu einem längeren Leben verhelfen.
Wer verantwortungsvoll konsumieren möchte, sollte sich vor jeder Anschaffung fragen: Muss es wirklich neu sein? Denn es gibt viele gute Gründe, warum es sich lohnt, Second Hand zu kaufen oder gebrauchte Dinge wieder zu verkaufen. Und: Es gibt überall Möglichkeiten für den Second-Hand-Kauf oder -Verkauf. Besonders einfach geht Second Hand online, so richtig stöbern geht am besten im Second-Hand-Laden vor Ort.
Second Hand online kaufen
Im Second-Hand-Laden zu stöbern finden viele schön, aber nicht alle. Dinge Second Hand online zu kaufen hat den Vorteil, dass du bequem von zuhause aus shoppen kannst, in vielen Second Hand Online-Shops eine riesige Auswahl vorfindest und bei manchen Portalen die Ware sogar zurückschicken kannst.
Wer am Samstagmorgen also lieber ausschläft, als auf dem Flohmarkt zu stöbern und gerne auch Second Hand online shoppt, findet im Netz eine ganze Menge Second Hand Online-Shops: Kleinanzeigenportale sowie größere und kleinere Plattformen für Gebraucht-Käufer und -verkäufer. Einige der besten haben wir hier für dich zusammengestellt:
Second Hand Online kaufen geht auch vor Ort: Auf Facebook gibt es für fast jeden Ort Gruppen, in denen Menschen lokal Second-Hand-Waren zum Kauf oder sogar umsonst anbieten; oft kann man sie persönlich abholen und spart sich (und der Umwelt) so den Versand. Stöbere einfach mal nach lokalen Gruppen für den Second Hand Online-Kauf vor Ort.
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Second Hand vor Ort kaufen
In beinahe jeder Kleinstadt – und in Großstädten sowieso – gibt es zahlreiche Läden und Veranstaltungen für den (Ver-)Kauf gebrauchter Waren.
- Second-Hand-Läden bieten längst nicht mehr nur gebrauchte Kleidung an, in vielen kann man auch Möbel, Spielzeug oder Bücher kaufen. Flohmärkte sind oft eine großartige Gelegenheit, Schnäppchen zu machen und ungewöhnliche oder gar antike Stücke zu erstehen.
- Vielerorts gibt es auch Flohmärkte oder Second-Hand-Basare speziell für Kleider, Kindersachen, Skis, Fahrräder oder Bücher; oft organisieren die örtliche Kirchengemeinde oder Vereine solche Veranstaltungen ein bis zweimal im Jahr.
- In der Regel werden Flohmärkte und Ähnliches in der Tageszeitung oder den kostenlosen Stadtteil-Zeitungen (gedruckt und online), auf Online-Stadtportalen und auf entsprechenden Facebookseiten angekündigt.
- In den Zeitungen findet man übrigens – ganz old school – auch weitere Gelegenheiten zum Gebraucht-Kauf. Und zwar sowohl in den Kleinanzeigen (online und offline) als auch in Ankündigungen für Garagenflohmärkte, Haushaltsauflösungen oder Versteigerungen.
Warum eigentlich Second Hand? – Konsum ohne Konzerne
Mit dem Geld, das wir für ein neues Produkt ausgeben, unterstützen wir immer auch den Hersteller und Händler – inklusive deren Produktionsbedingungen und Geschäftspraktiken. Wer ständig neue Billigware niedriger Qualität kauft, trägt dazu bei, dass Ressourcenverschwendung und Ausbeutung als Geschäftsmodell erfolgreich sind.
Natürlich kann und sollte man es beim Neukauf besser machen und sein Geld für langlebige, hochwertige Waren nachhaltiger Hersteller ausgeben. Eine andere Möglichkeit verantwortungsvoll zu konsumieren, ist der Second-Hand-Kauf.
Gebrauchtkäufer*innen und -verkäufer*innen organisieren ihren Konsum selbstständig jenseits der Konzerne – und machen sich damit ein Stück weit unabhängig von deren Profitstreben.
Alt statt neu: Aus zweiter Hand kaufen schont Ressourcen und Klima
Jedes Produkt verbraucht zur Herstellung Ressourcen: Energie, Wasser und Rohstoffe. Viele Ressourcen aber sind knapp oder nur unter großem Risiko nutzbar: Die Förderung von Erdöl zur Herstellung von Kunst- und Treibstoffen richtet beispielsweise weltweit Umweltschäden an. Der Abbau von Bodenschätzen wie Coltan oder Gold für die Produktion von Elektronik zerstört ganze Landschaften und finanziert bewaffnete Konflikte. Für den Anbau von Baumwolle werden Unmengen von Pestiziden eingesetzt und enorm viel Wasser verbraucht. Und die Verbrennung von Kohle zur Energiegewinnung verstärkt die Klimakrise.
Durch bewusste Konsumentscheidungen können wir unseren Beitrag zu diesen Problemen reduzieren: Für ein gebrauchtes Produkt, das anstelle eines neuen gekauft wird, werden nicht extra Rohstoffe produziert und Ressourcen verbraucht. Gebraucht kaufen schont also die natürlichen Ressourcen – und Ressourcenschutz ist auch Klimaschutz.
Ob Online oder offline: Wer Second Hand kauft, vermeidet Müll
Gebraucht-Kauf oder –verkauf verlängert das Produktleben und sorgt damit dafür, dass dieses Produkt (noch) nicht auf dem Müll landet.
Es ist eigentlich ganz einfach: Je länger die Dinge genutzt werden, desto weniger wird weggeworfen und neu gekauft und desto weniger wachsen die Müllberge. Das ist ganz besonders dann wichtig, wenn es um Gegenstände geht, die problematisch in der Entsorgung sind, wie etwa Elektroschrott oder Kunststoff.
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Wann lohnt der Second-Hand-Kauf?
Theoretisch kann man fast alles Second Hand kaufen. Online findet man auf Gebraucht-Kauf-Portalen vom gebrauchten Rasierer bis hin zum Luxus-Wohnmobil so ziemlich jedes Produkt, was man sich vorstellen kann. Empfehlenswert ist der Gebraucht-Kauf zwar generell, aber in einigen Fällen lohnt der Kauf aus zweiter Hand mehr als in anderen:
- Ganz besonders lohnen sich Second-Hand-Käufe bei Gegenständen, die aufwendig in Herstellung oder Entsorgung sind – etwa Elektrogeräte, Möbel, Fahrräder und Kleidung.
- Second Hand ist außerdem oft sinnvoll bei Dingen, die man sowieso nur für einen begrenzten Zeitraum nutzt – etwa Kinderspielzeug, Bücher oder Filme. Oder wie wär’s mit einem Second-Hand-Brautkleid?
Achtung: Bei Elektrogeräten, insbesondere großen Haushaltsgeräten, ist es wichtig, die Energieeffizienz zu beachten und dann abzuwägen: Ist es effizienter, ein altes Gerät weiter zu benutzen und damit Ressourcen für die Neuproduktion zu sparen oder ist ein neues, stromsparendes Gerät womöglich umweltfreundlicher?
Second Hand für Bücher, Möbel, Kleidung: Gute Ware für wenig Geld
Gebrauchte Bücher, Möbel und Kleider sind billiger als neue, das ist klar. Second Hand kaufen spart hier also auf jeden Fall Geld. Großes Plus: Die Qualität von Gebrauchtware ist oft nicht schlechter als die neuer Produkte – im Gegenteil.
Logischerweise sind gerade hochwertige, gut verarbeitete Produkte besonders langlebig und lassen sich immer wieder weitergeben. So kann man sich gebraucht oft Qualität leisten, die neu für viele zu teuer ist: Designerkleidung, Massivholzmöbel, Marken-Fahrräder oder gebundene Bücher zum Beispiel bekommt man häufig Second Hand in einwandfreiem Zustand – zu einem Bruchteil des Neupreises. Und kann sie dann selbst wieder verkaufen oder verschenken, wenn man sie nicht mehr braucht.
Extra-Tipp: „Ist das neu?“ – „Nee, Second Hand.“ Wer gebraucht kauft und seinem Umfeld davon erzählt, kann vielleicht die eine oder andere Person dazu anregen, selbst weniger neu und mehr gebraucht zu kaufen und das eigene Konsumverhalten zu überdenken. Vermutlich ist vielen Menschen noch nicht klar, wie einfach man Second Hand online und vor Ort shoppen kann. Erzähl es ihnen!
Noch scheint Neuheit in unserer Gesellschaft einen Wert an sich darzustellen. Aber: Je mehr Menschen Waren aus zweiter Hand kaufen und dazu stehen, desto mehr gesellschaftliche Akzeptanz wird diese nachhaltige Form des Konsums erlangen.
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