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Spargel und Histamin: Eignet er sich für eine histaminarme Ernährung?

Spargel Histamin
Foto: CC0 / Pixabay / YvonneHuijbens

Fast alle Lebensmittel enthalten Histamin – auch Spargel. Hier erfährst du, ob du Spargel bei einer histaminarmen Ernährung trotzdem essen kannst.

Wer Histamin nicht gut verträgt, kann die Symptome einer allergischen Reaktion mit der richtigen Ernährung vermeiden. Diese sollte vorwiegend aus histaminarmen Lebensmitteln bestehen. Wenn die Spargelzeit naht, dürften sich viele von einer Histaminintoleranz Betroffene fragen, in welchen Mengen Spargel Histamin hat und ob er sich für eine histaminarme Ernährung eignet. 

Histamin: Steckt nicht nur im Spargel

In geringen Mengen liegt Histamin laut dem Institut für Ernährungsmedizin der TU München natürlicherweise in fast allen Lebensmitteln vor. Um die Beschwerden bei einer Histaminintoleranz zu verbessern, sollten Betroffene auf eine histaminarme Ernährung achten.

Dabei gilt es, möglichst auf histaminreiche Lebensmittel zu verzichten. Einen besonders hohen Gehalt an Histamin weisen lang gelagerte, gereifte, geräucherte oder fermentierte Lebensmittel wie Käse, Wurstwaren, Wein, Sauerkraut oder Sojasoße auf.

Gemüse, Salat und Getreideprodukte enthalten im Vergleich dazu nur wenig Histamin. Die meisten pflanzlichen Lebensmittel kannst du daher gut für eine histaminarme Ernährung nutzen. Wer allerdings besonders empfindlich auf Histamin reagiert oder gar eine Histaminintoleranz hat, sollte auch bei vielen Obst- und Gemüsesorten Vorsicht walten lassen, da sie relativ viel des Botenstoffs enthalten. Dazu gehören:

  • überreifes Obst, Zitrusfrüchte, einige Nüsse und Beeren sowie
  • Tomaten, Spinat, Algen, Alkohol, Gemüse- und Obstkonserven

Enthält Spargel viel Histamin?

Spargel enthält kaum Histamin und auch die beliebte Sauce Hollandaise ist eine histaminarme Spargelbegleitung.
Spargel enthält kaum Histamin und auch die beliebte Sauce Hollandaise ist eine histaminarme Spargelbegleitung.
(Foto: CC0 / Pixabay / stux)

Spargel gehört zu den Gemüsesorten, die nur sehr wenig Histamin aufweisen und gilt daher als sehr gut verträglich bei einer Histaminintoleranz. 

Bei der histaminarmen Zubereitung von Spargel solltest du darauf achten, das Gemüse möglichst schnell zu verarbeiten, da sich bei längerer Lagerung Histamin anreichert. Kombiniere den Spargel zudem mit weiteren histaminarmen Lebensmitteln:

  • Bereite den Spargel beispielsweise als Salat mit Radieschen und einer Essig-Öl-Vinaigrette zu. Verwende für das Dressing histaminarmen Apfel- oder Branntweinessig. 
  • Auch die klassische Zubereitung mit einer selbstgemachten Sauce Hollandaise ist möglich. Lasse bei diesem Rezept jedoch den Zitronensaft und den Pfeffer weg. Achte darauf, keine Fertigsoße zu verwenden – verarbeitete Produkte enthalten aufgrund von etwaigen Konservierungs- und Farbstoffen mehr Histamin als selbst zubereitete. Auch eine vegane Sauce Hollandaise ist leider nicht geeignet, da (vegane) Margarine Histamin enthält. Je nach persönlicher Verträglichkeit könntest du sie jedoch trotzdem ausprobieren.
  • Eine Hirse-Bowl mit Spargel ist ebenfalls ein histaminarmes Gericht. Verzichte in unserem Rezept jedoch unbedingt auf die Tomaten, das Tomatenmark, die Bohnen und den Babyspinat.

Schaue auch in unsere Liste für histaminarme Lebensmittel, um weitere Zutaten für ein histaminarmes Spargelgericht zu finden. 

Exkurs: Was ist eine Histaminintoleranz?

Im Gegensatz zu Spargel haben Tomaten sehr viel Histamin.
Im Gegensatz zu Spargel haben Tomaten sehr viel Histamin.
(Foto: CC0 / Pixabay / Couleur)

Bei einer Histaminintoleranz reagiert der Körper auf eine erhöhte Menge an Histamin – ein natürlicher Botenstoff – mit verschiedenen Unverträglichkeitsreaktionen. Mögliche Symptome können Hautrötungen, Juckreiz, Kreislaufprobleme, Herzrasen, Atemprobleme, Muskelschmerzen, Gelenkschmerzen, Kopfschmerzen, Migräne, Müdigkeit, verminderte Aufmerksamkeit, verstärkte Menstruationsbeschwerden oder Magen-Darm-Beschwerden sein.

Der Botenstoff spielt bei verschiedenen Körperfunktionen eine wichtige Rolle, insbesondere bei allergischen Reaktionen und für das Immunsystem. Der Körper selbst produziert Histamin als ein Abbauprodukt eiweißhaltiger Aminosäuren, doch er nimmt gemäß der TU München auch bis zu vier Gramm Histamin täglich über die Nahrung auf.

Histaminhaltige Lebensmitteln sind laut des Deutschen Allergie- und Asthmabunds (DAAB) für gesunde Menschen unbedenklich, da diese zugeführtes Histamin abbauen und einen Überschuss schnell ausgleichen können. Es kann bei gesunden Menschen erst zu Problemen kommen, wenn die aufgenommene Menge an Histamin sehr groß ist, was bei verdorbenen Meerestieren oder einer Kombination aus gereiftem Käse und Rotwein der Fall ist.

Bei einer Histaminintoleranz ist der Abbauprozess jedoch gestört. Als Folge reagiert der Körper bereits mit Unverträglichkeitsreaktionen, wenn die aufgenommene Menge an Histamin noch gering ist. 

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Überarbeitet von Luise Rau

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