Wenn bei verfilzten Haare ein normaler Kamm nichts mehr ausrichtet, solltest du deine Haare sanft entwirren. Wir verraten dir die Ursachen für verfilzte Haare, wie du sie am einfachsten entwirrst und Verfilzungen in Zukunft vermeidest.
Die Ursachen für verfilzte Haare sind unterschiedlich. Stellst du sie richtig fest, dann kannst du so Verknotungen auch in Zukunft verhindern, und musst die Haare nicht mühsam entwirren.
Im Sommerurlaub können Haare durch Salz im Meerwasser verfilzen, im Winter durch trockene Heizungsluft, Reibung an der Wollmütze oder zum Beispiel durch starken Wind. Wenn sich die Haare so sehr verknoten, dass du sie durch normales Kämmen nicht mehr auseinander bekommst, brauchst du eine spezielle Routine, um die Haare zu entwirren.
Wir erklären dir, welche Schritte du im „Notfall“ bei verfilzten Haaren unternehmen solltest, wie du die Ursache erkennst und die richtige Haarpflegeroutine findest, um das Problem im Zukunft zu verhindern.
Hilfsmittel zum Entwirren
Verfilzte Haare zu entwirren sollte natürlich möglichst schonend, schmerzfrei und schnell geschehen. Dazu sind folgende Hilfsmittel nützlich:
- grobzinkiger Kamm
- feinzinkiger Kamm
- gegebenenfalls eine spezielle Entwirrbürste mit flexiblen Borsten
- pflegende Sprühkur oder leichtes Haaröl
- Haarmaske, -kur oder (Leave-in-)Conditioner
Tipp: Lies mehr über natürliche Pflegeoptionen: Kokosöl für die Haare, Olivenöl für die Haare, Rizinusöl für Haare und Wimpern.
Haare entwirren: Wie du Schritt für Schritt vorgehest
So gehst du Schritt für Schritt vor, um die Hilfsmittel richtig einzusetzen und die Haare zu entwirren:
- Haare vorbehandeln: Ob Haare im trockenen oder nassen/feuchten Zustand leichter zu entwirren sind, hängt von deiner Haarstruktur ab. Wahrscheinlich hast du für deine individuelle Haarstruktur schon festgestellt, in welchem Zustand sie sich typischerweise weniger verknoten und leichter kämmen lassen. Generell gilt: Während das Risiko für Haarbruch im nassen Zustand erhöht sein kann, ist es auch der Fall, wenn die Haare zu trocken und nicht geschmeidig sind. Sind die Haare nass, ist es hilfreich, vor dem Entwirren einen Conditioner oder eine Haarkur aufzutragen. In trockene Haare kannst du ein spezielles Entwirrungsprodukt oder einen Leave-in-Conditioner einarbeiten (der nicht verklebt, wenn die Strähnen trocknen). Denn so gleiten die Werkzeuge besser durch das Haar und das Risiko von Haarbruch ist geringer.
- Sanftes Bürsten mit grobem Kamm: Starte mit einem grobzinkigen Kamm oder einer speziellen Entwirrsbürste. Fange an den Spitzen an zu kämmen und arbeite dich behutsam zum Ansatz vor. Vermeide ruckartige Bewegungen, um Haarbruch zu verhindern. Je stärker die Verfilzung, desto dünner sollten die einzelnen Strähnen sein, die du durchkämmst.
- Feinere Werkzeuge verwenden: Sind die gröberen Verfilzungen aufgelöst, kannst du mit einem feinzinkigen Kamm oder einer Bürste weitermachen. Achte bei der Bürste möglichst auf flexible Borsten, die bei Druck etwas nachgeben.
- Haarpflege nach dem Entfilzen: Eine direkt nach dem Entfilzen und dann regelmäßig angewandte pflegende Haarmaske oder ein guter Conditioner können helfen, die Haare geschmeidig zu halten und erneutes Verfilzen zu verhindern. Du kannst zum Beispiel eine pflegende Haarkur selber machen, oder statt Conditioner die meist umweltfreundlichere saure Rinse für deine Haare ausprobieren.
Ursachen für verfilzte Haare und wie du es verhinderst
Verfilzte und verknotete Haare können verschiedene Ursachen haben. Zu den häufigsten gehören:
- du pflegst die Haare falsch oder nicht genug,
- kämmst sie nicht oft oder gründlich genug,
- deine Haare reiben sich über längere Zeit an groben Textilien, zum Beispiel Wollmützen oder -schals,
- die Haare wurden chemisch behandelt, zum Beispiel gefärbt oder gebleicht, oder
- du trägst oft Frisuren, die dazu führen, dass sich die Haare ineinander verfangen.
- Auch Umwelteinflüsse können deine Haare „störrischer“ machen, trockene Heizungsluft in etwa.
Je nachdem, ob deine Haare zum Beispiel stark lockig, besonders trocken oder einfach sehr lang sind, sind unterschiedliche Dinge wichtig, um Verfilzungen vorzubeugen. Wenn du die hauptsächliche Ursache der Verfilzungen bekämpfst, werden sie weniger auftreten. Folgende Ratgeber können dir dabei helfen:
- Wie oft Haare waschen: So oft ist gesund
- Trockenes Haar: Pflegemittel ohne Silikone
- Frizz-Haare: Das hilft gegen abstehende Haare
- Haare glätten ohne Glätteisen: 4 schonende Methoden
- Splissschnitt selber machen: Einfache Anleitung für gesundes Haar
- Hitzeschutz fürs Haar: Worauf du achten solltest
- Lockenpflege: So kannst du deine Locken natürlich pflegen
- 100 Bürstenstriche täglich: Was ist dran am Mythos?
Übrigens: Auch wenn du nicht die richtigen Hilfsmittel zur Hand hast, lohnt es sich, kleine Haarknoten möglichst bald aufzulösen, bevor sie sich noch mehr verfilzen. Mehr dazu: Haare kämmen ohne Bürste und Kamm: So klappt’s.
Häufige Fehler beim Enwirren und Entfilzen der Haare
Einige Dinge solltest du nicht nur beim Entwirren, sondern auch in der alltäglichen Haarpflege vermeiden, um das Haar nicht weiter zu strapazieren:
- Grobe oder unsanfte Handhabung: Ziehst oder reißt du an verfilzten Stellen, kann das zu Haarbruch führen. Entwirre die Haare immer behutsam, auch wenn du dafür wahrscheinlich mehr Geduld benötigst.
- Ungeeignete Kämme oder Bürsten: Zu feinzinkige Kämme oder Rundbürsten können das Haar zum Beispiel zusätzlich verknoten oder Haarbruch verursachen. Bei schlimmeren Verknotungen ist es wichtig, zunächst spezielle Entwirrungsbürsten oder Kämme mit breiten Zinken zu verwenden, die das Haar schonend entwirren.
- Vernachlässigung der Haarpflege: Eine regelmäßige Haarpflegeroutine, einschließlich feuchtigkeitsspendender Masken, ist für viele Menschen wichtig, um die Haare geschmeidig zu halten, sodass sie sich weniger ineinander verfangen. Übrigens solltest du auch regelmäßig deine Haarbürste reinigen, weil sich dort sonst Rückstände von Pflegeprodukten, Schuppen oder Schmutz ablagern können.
Neben der gängigen Haarpflegeroutine von Shampoo, Conditioner, und gegebenenfalls einer Haarmaske, gibt es andere Techniken, die für viele Menschen genauso gut oder besser funktionieren. Die meisten dieser Trends sparen außerdem Ressourcen und Verpackungsmüll. Probiere zum Beispiel „No Poo“: Haare waschen ohne Shampoo, das Roggenmehl-Shampoo, oder Lavaerde für die Haare aus.
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