Ein Stück Wassermelone erfrischt nicht nur an heißen Sommertagen, sondern ist auch sehr gesund. In Sachen Nachhaltigkeit sieht es mit der Wassermelone allerdings nicht so rosig aus.
Reichlich Wasser und sonst nichts? Der Name „Wassermelone“ führt zu einem kleinen Trugschluss. Zwar stimmt es, dass Wassermelonen zu einem Großteil aus Wasser bestehen – nämlich 92 Prozent.
Doch das bedeutet nicht, dass die Früchte nährstofftechnisch nichts zu bieten hätten. Im Gegenteil: Die Wassermelone ist ein sehr gesunder Snack, der auch einige wichtige Nährstoffe wie Mineralien und Vitamine enthält.
Wassermelone: Viele gesunde Nährstoffe
Diese wichtigen Nährstoffe machen Wassermelonen gesund:
- Lycopin: Ein sekundärer Pflanzenstoff, der zum einen für die leuchtend rote Farbe verantwortlich ist und außerdem antioxidativ sowie entzündungshemmend wirkt. Antioxidantien zerstören freie Radikale, die an Zellen krankhafte Veränderungen verursachen können. Die medizinische Forschung untersucht beispielsweise die Möglichkeiten, Lycopin in der Krebstherapie einzusetzen. Wassermelonen sind neben Tomaten und rosa Grapefruits eine reichhaltige Quelle für den Pflanzenstoff.
- Vitamin A: Es steckt in Form von Carotinoiden, einer Vorstufe des Vitamins in der Wassermelone. Carotinoide sind die Pigmente, die für die gelbe, rote oder dunkelgrüne Farbe von Lebensmitteln verantwortlich sind. Vitamin A ist dafür wichtig, dass die Augen gesund bleiben, die Haut sich erneuert und Haare wachsen können. Auf 100 Gramm Wassermelone kommen laut der Apotheken-Umschau 245 Mikrogramm Beta-Carotin. Der Apfel kann da mit seinen ungefähr 29 Mikrogramm Beta-Carotin pro 100 Gramm Frucht nicht mithalten.
- Citrullin: Nicht nur im roten Fruchtfleisch stecken Nährstoffe, sondern auch im weißen Fleisch unter der harten Schale. Dieses gilt als Quelle für die Aminosäure Citrullin. Laut dem Medizinportal Netdoktor wandelt der Körper Citrullin in die Aminosäure Arginin um. Diese wiederum sorgt dafür, dass sich die Blutgefäße weiten und der Blutfluss erleichtert wird. Das kommt der Herz- und Gefäßgesundheit zugute. US-Forschende haben außerdem herausgefunden, dass Arginin auch eine potenzsteigernde Wirkung hat. Wassermelonen sind eine der reichhaltigsten Citrullin-Quellen.
- Kalium: Laut Netdoktor ist Kalium wichtig für die Funktion der Leber. Zusätzlich ist der Mineralstoff für die Weiterleitung von Nervenimpulsen wichtig und kann es regulierend auf den Blutdruck wirken. Kalium beeinflusst die Bildung von Enzymen, die für das Zellwachstum wichtig sind. Auf 100 Gramm Wassermelone kommen 140 Milligramm Kalium.
Vorsicht: Wer einen sehr empfindlichen Magen hat, sollte Wassermelone in nicht zu großen Mengen genießen. Denn das Fruchtfleisch enthält mitunter Bitterstoffe, die eventuell zu Magenbeschwerden führen könnten. Andererseits sind Bitterstoffe aber auch sehr gesund.
Mehr als nur Wasser: Nährwerte der Wassermelone
Weil sie so viel Wasser enthalten, gelten Wassermelonen als besonders leichter Snack im Rahmen einer bewussten Ernährung. Das sind laut Apotheken-Umschau die Nährwerte von 100 Gramm Wassermelone:
- Kalorien: 37
- Fett: in Spuren enthalten
- Kohlenhydrate: 8 Gramm
Trotz ihrer Süße enthält die Wassermelone relativ wenig Zucker, nämlich etwa 6 Gramm, so Netdoktor. Im Vergleich dazu verzeichnen Bananen mit 17 Gramm Zucker auf 100 Gramm Frucht einen sehr hohen Zuckergehalt.
Bitte nicht wegschmeißen: Die Schale und Kerne der Wassermelone sind gesund
Auch die unscheinbaren Bestandteile der Wassermelone sind gesund:
- Schale: Das Meiste an der Schale einer Wassermelone ist essbar. Bis auf den äußersten grünen Rand kannst die weiße Schicht in der Schale verwerten. Öko-Test berichtet, dass der weiße Rand der Wassermelone Ballaststoffe, Vitamin C und wertvolle Aminosäuren enthält. Du kannst die Schale einfach mit knabbern, oder reiben und zum Salat dazu geben, sauer einlegen, zu Kimchi oder zu Smoothies verarbeiten. Wenn du die Schale mitessen möchtest, solltest du auf Wassermelonen aus kontrolliert biologischem Anbau zurückgreifen.
- Kerne: In den Kernen stecken ebenfalls viele Nährstoffe, die für die Abfalltonne einfach zu schade sind. Die Kerne der Wassermelone enthalten laut Öko-Test Vitamin A und Vitamin B sowie C. Weiterhin sind ungesättigte Fettsäuren, Eisen, Magnesium und Kalzium enthalten. Du kannst sie natürlich einfach mitessen oder sammeln und aufbereiten. Getrocknet und dann gemahlen, ergeben sie ein gesundes Pulver für Smoothies oder Joghurt. Geröstet ergeben die Kerne ein knackiges Topping für den Salat.
Die gesunde Wassermelone hat Nachhaltigkeitsprobleme
Transport
Wassermelonen sind gesund, frisch und lecker. Kein Wunder, dass viele sie das ganze Jahr über genießen wollen. Doch bei dem Kürbisgewächs handelt es sich um ein saisonales Produkt, das im Sommer reif wird. Dafür benötigen sie viel Sonne, wie im milden Klima rund um das Mittelmeer. Ökotest weist darauf hin, dass es inzwischen auch Wassermelonen aus deutschem Anbau gibt.
In den Sommermonaten stammen jedoch viele der Wassermelone aus relativ nahen Gebieten, wie der Türkei, Spanien oder Italien. Um aber der ganzjährigen Nachfrage gerecht zu werden, beziehen die Supermärkte das Obst außerhalb der Saison aus weit entfernteren Regionen wie China, Brasilien oder den USA. Die weiten Transportwege werden mit Schiffen oder Flugzeugen zurückgelegt, die aufgrund ihres Antriebs das klimaschädliche Treibhausgas CO2 ausstoßen.
Pestizide
Im Supermarkt machen natürlich die dicksten Wassermelonenexemplare am meisten her. Doch je größer, desto besser? Nicht unbedingt. Damit Wassermelonen besonders gut und schnell wachsen, kommt beim Anbau mitunter die chemische Verbindung Forchlorfenuron als Wachstumsregulator zum Einsatz. Das Fachmagazin PTA Forum erläutert, dass Risse im Fruchtfleisch auf eine solche Behandlung hinweisen können. Das Pestizid wird unter anderem in China eingesetzt. Pestizide sind nicht nur umweltschädlich, sondern stehen auch im Verdacht, gesundheitsschädlich zu wirken.
Wasser
Wassermelonen brauchen im Anbau viel Wasser. In sehr trockenen Gebieten wie in Marokko hat der intensive Anbau der Wassermelone dazu geführt, dass das Grundwasser knapp wurde. Das gefährdet die Versorgung der einheimischen Bevölkerung.
Wir raten daher, Wassermelonen sehr bewusst zu konsumieren. Kaufe die gesunden Früchte saisonal und aus Bio-Anbau – damit sie ungespritzt sind. Wenn du gerne viel Wassermelone isst, hast du auch die Möglichkeit, Melonen selber anzubauen.
Weiterlesen auf Utopia.de:
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- Naturgarten anlegen: Obst und Gemüse frisch aus dem Biogarten
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Überarbeitet von Martina Naumann
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