Weizenkeime sind eigentlich ein Abfallprodukt in der Mehlproduktion, dabei sind sie sehr gesund. Welche Vorteile sie für die Gesundheit bringen können, erfährst du hier.
Der Weizenkeim ist Teil des Weizenkorns und trägt dazu bei, dass sich die Pflanze fortpflanzen kann. Obwohl er bei der Verarbeitung des Korns zu Weizenprodukten wie Mehl meistens entfernt wird, ist er ein wichtiger Nährstoffbestandteil von Vollkornweizen und daher zum Beispiel in Vollkornweizenbrot enthalten.
In aufwändigen Verfahren werden die Keime von den Körnern getrennt. Da die Keimlinge reich an Fettsäuren sind, würde das Mehl schneller ranzig werden und kürzer haltbar sein, deswegen werden sie entfernt. Da Weizenkeimen viele wertvolle Nährstoffe enthalten, werden sie aufbewahrt, separat verkauft oder zu Weizenkeimöl verarbeitet.
So gesund sind Weizenkeime
Weizenkeime sind besonders reich an Vitaminen, Mineralien, Spurenelementen und Aminosäuren. Zusätzlich enthalten die eiweißhaltigen Keimlinge ungesättigte Fettsäuren.
Weizenkeime enthalten besonders viele dieser Vitamine:
- Vitamin B1: spielt eine wichtige Rolle bei der Funktion unseres Nervensystems. Fehlt das Vitamin, kann es zu depressiven Verstimmungen und Gedächtnisschwäche kommen.
- Vitamin B2: auch bekannt als Riboflavin, ist es relevant für die Stoffwechselprozesse im Körper.
- Vitamin B3: unterstützt den Energiestoffwechsel und hilft dabei, wichtige Nährstoffe aus der Ernährung aufzunehmen.
- Vitamin B5: auch bekannt unter Pantothensäure. Es ist wichtig für die Herzgesundheit, die Lungenfunktion sowie die Verdauung. Zusätzlich soll es Stress reduzieren und das Haarwachstum verbessern.
- Vitamin B6: wichtig, um unser Immunsystem sowie das Nervensystem zu stärken.
- Vitamin B9: die sogenannte Folsäure. Sie unterstützt die Blutbildung, das Wachstum und die Neubildung von Zellen.
- Vitamin E: wirkt antioxidativ und sorgt dafür, dass die Zellen vor freien Radikalen geschützt werden, die an der Entstehung von verschiedenen Krankheiten beteiligt sind. Die deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt Erwachsenen täglich etwa zwölf bis 15 Milligramm Vitamin E aufzunehmen. Bereits 50 Gramm der Weizenkeime können diesen Bedarf decken.
Zusätzlich ist Weizen laut dem Bundeszentrum für Ernährung reich an wichtigen Nährstoffen:
- So enthalten die Keimlinge wertvolle Mineralien wie:
- Außerdem sind folgende Spurenelemente enthalten:
Weizenkeime sind ebenfalls eine gute Quelle für pflanzliches Eiweiß. Die Proteine sind besonders wichtig für den reibungslosen Ablauf vieler Körperfunktionen und spielen beim Aufbau von Muskeln eine wichtige Rolle.
Was das Spermidin im Weizenkeimen für deine Gesundheit bringen kann
Weizenkeime sind außerdem eine hervorragende Quelle für Spermidin: Dieser natürlicherweise in unserem Körper vorkommende Botenstoff übernimmt wichtige Funktionen. Er trägt beispielsweise zur zellulären Autophagie bei – einem Prozess, durch den schädlicher „Zellschrott“ abgebaut und verwertet wird. Spermidin kannst du auch über Lebensmittel zu dir nehmen.
Eine gute Versorgung mit diesem Stoff steht mit einigen positiven Effekten in Zusammenhang:
- So trägt er zur Gesundheit von Herz und Gefäßen bei und hemmt Entzündungen.
- Außerdem sorgt er dafür, dass degenerativen Erkrankungen wie Demenz vorgebeugt werden kann, wie eine Studie Universität Graz 2013 herausfand.
- Es wird auch vermutet, dass Weizenkeime durch Spermidin die Fruchtbarkeit erhöhen können. Hier besteht jedoch noch weiterer Forschungsbedarf.
- Eine Studie weist darauf hin, dass der regelmäßige Verzehr von Weizenkeimen den Alterungsprozess verlangsamt.
So integrierst du Weizenkeime in deinen Speiseplan
Da Weizenkeime eine hohe Nährstoffdichte haben, musst du keine großen Mengen zu dir nehmen, um von den Vorteilen zu profitieren. Die Keimlinge haben aber auch einen hohen Kaloriengehalt, weswegen es genügt, täglich zwei bis drei Esslöffel Weizenkeime zu deinem Essen hinzuzugeben.
Du solltest darauf achten, dass du die Keimlinge nicht kochst oder backst, da sie hitzeempfindlich sind und durch Wärme die wertvollen Inhaltsstoffe verlieren. Gib die Keimlinge roh ins morgendliche Müsli, zum Joghurt oder in einen Smoothie. Ihr leicht süßes und nussiges Aroma passt auch zu einem saisonalen Obstsalat. Du kannst auch gesundes Weizenkeimöl zum Beispiel für Salat-Dressings verwenden.
Kaufen kannst du die Weizenkeime zum Beispiel im Reformhaus oder der Drogerie. Da sie regional gewonnen werden, kannst du mit gutem Gewissen zugreifen. Achte auf Bio-Qualität, um sicherzugehen, dass die Keime nicht mit synthetischen Pestiziden belastet sind.
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Überarbeitet von Adriana Jodlowska
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