Wenn du dein eigenes Wintergemüse anbaust, musst du auch in der kalten Jahreszeit nicht auf eine vielfältige Auswahl an Sorten verzichten. Wir stellen dir fünf heimische Gemüsesorten vor, die winterfest sind.
Besonders im Winter ist eine ausgewogene Ernährung wichtig. Um deinen Körper mit allen wichtigen Nährstoffen zu versorgen, kannst du ganz einfach dein eigenes saisonales Wintergemüse anbauen. Selbst bei niedrigen Temperaturen und Frost musst du nicht auf eine frische Ernte verzichten. Lerne in diesem Artikel regionales Blatt-, Knollen- und Wurzelgemüse kennen, das auch im Winter Abwechslung auf deinen Speiseplan bringt. Wir stellen dir klassisches Wintergemüse vor, das du ohne viel Aufwand selbst anbauen und ernten kannst.
1. Grünkohl – winterhartes Superfood
Möchtest du Wintergemüse anbauen, sollte der Grünkohl deine erste Wahl sein. Denn das regionale Superfood hat nicht nur reichlich Vitamine, es trotzt selbst im Winter den eisigen Temperaturen und versorgt dich von Oktober bis Februar mit Nährstoffen. Damit Grünkohl seinen intensiven Geschmack entwickeln kann, ist er sogar auf Frost und Schnee angewiesen. Möchtest du Grünkohl pflanzen, solltest du die folgenden Hinweise beachten:
- Pflanzen: Halte dich an die alte Bauernregel und säe Grünkohl immer kurz nach den Eisheiligen im Mai aus. An einem sonnigen bis halbschattigen Standort mit nährstoffreicher Erde gedeiht die Kohlart am besten. Achte darauf, zwischen den Grünkohl-Samen einen Abstand von mindestens 40 Zentimetern zu lassen. Paare Grünkohl außerdem nicht mit anderen Kohlarten, Kartoffeln oder Zwiebeln.
- Pflegen: Im Spätsommer solltest du den Grünkohl mit reichlich Wasser und Nährstoffen versorgen. Gib dafür regelmäßig etwas Brennnesseljauche zum Gießwasser und arbeite ab und zu eine Portion Hornspäne in die Erde ein.
- Ernten: Erntezeit für Grünkohl ist von Oktober bis Februar. Damit der charakteristische Geschmack entsteht, sollten die Pflanzen vor der Ernte bereits etwas Frost abbekommen haben. Um den Grünkohl zu ernten, schneidest du die Blätter am Blattansatz ab und entfernst anschließend den Strunk und die Wurzel aus der Erde.
Tipp: Grünkohl kannst du sehr vielseitig verwenden, weshalb es sich besonders lohnt, dieses Wintergemüse anzubauen. Probiere doch zum Beispiel einmal ein Rezept für Grünkohl-Chips aus.
2. Pastinake – widerstandsfähiges Wintergemüse
Die Pastinake ist ein heimisches Wurzel- und Wintergemüse, das weniger bekannt ist als die Möhre, sich aber genauso einfach im eigenen Garten anbauen lässt. Das heimische Gemüse enthält viel Folsäure, Vitamin E und Vitamin C und ist noch dazu sehr leicht verdaulich. Frische Pastinaken schmecken besonders gut als Pastinakenpüree, Ofengemüse oder Gemüsechips.
- Pflanzen: Von Ende Februar bis Anfang Juni kannst du das widerstandsfähige Wintergemüse im Garten aussäen. Achte dabei auf einen Saatabstand von 30 bis 40 Zentimetern und drücke die Samen etwa einen Zentimeter tief in die Erde.
- Pflegen: Die meisten Schädlinge machen um die robuste Pastinake einen Bogen. Sind die Samen aufgegangen, musst du die Jungpflanzen lediglich auf einen Abstand von zehn Zentimetern vereinzeln und im Sommer reichlich gießen.
- Ernten: Ab Oktober kannst du die ersten Pastinaken aus der Erde holen.
3. Feldsalat – frostbeständiger Nährstofflieferant
Frischer Salat ist auch im Winter regional verfügbar, denn glücklicherweise hat der Feldsalat von Oktober bis Januar Saison. Leider weisen viele konventionell angebaute Feldsalate laut Öko-Test hohe Schadstoffbelastungen auf. Möchtest du das nussig schmeckende Wintergemüse lieber selbst anbauen, musst du nur ein paar Hinweise beachten:
- Pflanzen: Feldsalat säen kannst du auch als Anfänger ganz einfach von Mitte Juli bis Mitte September. Damit er gut gedeiht, braucht er viel Sonne. Befreie den Boden von Unkraut und Wildkräutern, bevor du die Samen in die Erde setzt. Du kannst den Feldsalat breitflächig oder in zwei Zentimeter tiefen Pflanzrillen aussäen. Zum Schluss drückst du die Erde über den Samen leicht fest.
- Pflegen: Halte den Boden konstant feucht, aber achte darauf, dass er nicht zu nass ist. Düngen musst du Feldsalat nicht, halte das Beet nur immer frei von Unkraut.
- Ernten: Fünf bis sieben Wochen nach der Aussaat kannst du den Feldsalat ernten, indem du ihn kurz über der Wurzel abschneidest. Alternativ kannst du die Blätter aber auch einzeln abzupfen.
4. Porree – Gut geeignet für Gartenanfänger*innen
Möchtest du Wintergemüse selbst anbauen, brauchst du keinen besonders grünen Daumen. So ist Porree zum Beispiel eine sehr unkomplizierte Pflanze, die sich auch für Gartenanfänger eignet. Frisch geerntet kannst du das Lauchgemüse zu leckerem Porreesalat oder in Suppen verarbeiten.
- Pflanzen: Spezielle Winterlaucharten kannst du von Mai bis spätestens Ende Juli ins Beet säen. Achte darauf, dass zwischen den einzelnen Porreepflanzen ein Abstand von etwa zehn Zentimetern herrscht. Als Standort wählst du am besten einen Platz, der möglichst sonnig und windgeschützt liegt. Baue Porree nicht zusammen mit roter Beete oder Zwiebeln an und hebe etwas Kompost unter die Erde, um die Jungpflanzen mit ausreichend Nährstoffen zu versorgen.
- Pflegen: Porree solltest du ein- bis zweimal täglich gießen, um den Boden immer leicht feucht zu halten. Bei starker Sonneneinstrahlung verlegst du das Wässern am besten in die frühen Morgen- und späten Abendstunden. Vor zu starkem Frost kannst du deine Porreepflanzen schützen, indem du sie mit einer Schicht Vlies abdeckst.
- Ernten: Winterlauch kannst du von September bis März ernten. Dabei solltest du ihn möglichst regelmäßig aus der Erde holen, weil die Pflanzen durch das ständige Gefrieren und Auftauen schnell weich und matschig werden können.
5. Schwarzwurzel – der Winterspargel
Von Oktober bis Januar hat die Schwarzwurzel Saison. Obwohl die Wurzel mit der schwarzen Schale auch den Beinamen „Spargel des armen Mannes“ trägt, ist sie dank ihres feinen Geschmacks in den letzten Jahren zum beliebten Wintergemüse geworden. Anbauen kannst du die Schwarzwurzel auch im eigenen Garten – dazu brauchst du nicht viel Geschick, nur etwas Geduld.
- Pflanzen: Von März bis April kannst du Schwarzwurzeln in Reihen direkt ins Beet aussäen. Da du das Wurzelgemüse erst nach etwa 32 Wochen ernten kannst, solltest du das Saatgut so früh wie möglich ausbringen. Säe die Schwarzwurzel am besten an einem sonnigen Platz mit lockerem, sandig-humosem Boden aus, der möglichst frei von Steinen sein sollte. Die aufgegangen Samen kannst du auf fünf bis sieben Zentimeter Abstand vereinzeln.
- Pflegen: Jäte regelmäßig Unkraut im Beet der Schwarzwurzel. Gehe dabei aber sehr vorsichtig vor, um die Wurzeln der Pflanzen nicht zu beschädigen. In längeren Trockenphasen kannst du die Schwarzwurzel zusätzlich etwas gießen. In der Hauptwachstumszeit im Juli kannst du das Wintergemüse mit einer Gabe Hornspäne unterstützen.
- Ernten: Als frosthartes Wintergemüse kannst du die Schwarzwurzel ab Oktober je nach Bedarf ernten. Solange der Boden nicht gefriert, ist eine Ernte bis in den Januar möglich. Lockere die Erde am besten zuerst mit einer Grabegabel oder lege die Wurzeln mit einem Spaten frei, um die empfindlichen Wurzelteile nicht zu zerbrechen.
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