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Rote Liste bedrohter Tiere und Pflanzen: Diese Arten sind gefährdet

Rote Liste bedrohter Tiere und Pflanzen Vom Aussterben bedrohte Tiere
Foto: CC0 / Pixabay / pen_ash

Eine Rote Liste bedrohter Tiere und Pflanzen zeigt an, wie viele Arten gefährdet oder bereits ausgestorben sind. Wir stellen dir einige der vom Aussterben bedrohten Tiere und Pflanzen vor.

Rote Liste: So wird sie erstellt

Rote Listen beinhalten jegliche vom Aussterben bedrohte Tiere und Pflanzen, sowie alle Arten, die bereits ausgestorben sind. Auch Pilzarten und Biotope werden in einigen Roten Listen aufgeführt. Ob ein Lebewesen als gefährdet eingestuft wird, richtet sich nach der aktuellen und vergangenen Bestandsgröße.

In der Regel werden Rote Listen von Naturschutzinstitutionen erstellt. Ein Kreis von Spezialist*innen berücksichtigt dabei die Erkenntnisse von Wissenschaftler*innen aus unterschiedlichen Forschungsfeldern, Literaturangaben, sowie Sammlungsmaterialien. In Deutschland gibt es die Rote Liste des Bundes, sowie eine Liste für jedes Bundesland. Die weltweit bekannteste Rote Liste ist die der Weltnaturschutzunion IUCN.

Bisher verfügt die IUCN über Daten von etwa 116.000 Arten. Ihr Ziel ist es, diese Zahl bis Ende 2020 auf 160.000 zu erhöhen. Laut den aktuellen Zahlen stehen weltweit mehr als 31.000 Tier- und Pflanzenarten auf der Roten Liste der IUCN. Das macht etwa 27 Prozent aller untersuchten Arten aus und stellt in der Geschichte einen traurigen Rekord dar: Noch nie waren so viele Arten vom Aussterben bedroht wie heute.

Rote Liste bedrohter Tiere und Pflanzen: Darum ist sie relevant

Vom Aussterben bedrohte Tiere und Pflanzen gehen uns alle etwas an, denn das Artensterben nimmt letztlich auch dem Menschen seine Lebensgrundlage.
Vom Aussterben bedrohte Tiere und Pflanzen gehen uns alle etwas an, denn das Artensterben nimmt letztlich auch dem Menschen seine Lebensgrundlage.
(Foto: CC0 / Pixabay / matthiasboeckel)

Rote Listen stellen der Öffentlichkeit breite Informationen über den aktuellen Bestand von Tieren und Pflanzen zur Verfügung. Damit können sie helfen, Natur- und Artenschutz mehr ins Bewusstsein der Menschen zu rufen und diese Themen auch in der Politik prominenter zu machen. So zeigen Rote Liste konkreten Forschungs- und Handlungsbedarf auf.

Denn Artenschutz richtet sich nicht nur an Expert*innen und Tierfreund*innen. Sterben immer mehr Pflanzen, Tiere und Biotope aus, hat dies drastische Konsequenzen für unseren Planeten. So geraten Ökosysteme aus dem Gleichgewicht, was schließlich auch den Menschen ihre Lebensgrundlage nimmt.

Irreversible Folgen hat insbesondere das Sterben von sogenannten Schlüsselarten. Sind sie verschwunden, hat ein Ökosystem keine Chance mehr, zu überleben.

Rote Liste bedrohter Tiere und Pflanzen in Deutschland

Der Fischotter steht auf der Roten Liste bedrohter Tiere in Deutschland.
Der Fischotter steht auf der Roten Liste bedrohter Tiere in Deutschland.
(Foto: CC0 / Pixabay / Huskyherz)

Für die Rote Liste der Tiere, die sich auf Deutschland bezieht, hat ein Team aus Expert*innen bisher etwa 35 Prozent aller heimischen Tierarten untersucht. Von diesen 35 Prozent sind

  • acht Prozent ausgestorben beziehungsweise verschollen
  • zehn Prozent vom Aussterben bedroht
  • zehn Prozent stark gefährdet
  • ein Prozent in unbekanntem Ausmaß gefährdet
  • sechs Prozent gefährdet
  • acht Prozent extrem selten
  • und neun Prozent auf der Vorwarnliste.

Für drei Prozent war die Datenlage unzureichend, um einen Gefährdungsgrad festzulegen. Etwa 45 Prozent gelten als ungefährdet. Das heißt, etwa die Hälfte der untersuchten Tierarten sind in unterschiedlichem Ausmaß gefährdet beziehungsweise werden in naher Zukunft wahrscheinlich gefährdet sein.

Die Rote Liste für deutsche Pflanzen beruht auf Untersuchungen von etwa 90 Prozent aller heimischen Pflanzenarten. Von diesen sind

  • zwei Prozent ausgestorben beziehungsweise verschollen
  • vier Prozent vom Aussterben bedroht
  • zehn Prozent stark gefährdet
  • elf Prozent gefährdet
  • fünf Prozent in unbekanntem Ausmaß gefährdet
  • neun Prozent extrem selten
  • und fünf Prozent auf der Vorwarnliste.

Für 19 Prozent war die Datengrundlage unzureichend, um einen Gefährdungsgrad festzulegen. Nur 35 Prozent gelten derzeit als ungefährdet.

Beispiele für vom Aussterben bedrohte Tiere und Pflanzen

Zu den vom Aussterben bedrohten Tieren gehört auch der Neuseeländische Seelöwe.
Zu den vom Aussterben bedrohten Tieren gehört auch der Neuseeländische Seelöwe.
(Foto: CC0 / Pixabay / wetrace)

Tiere und Pflanzen, die laut der Roten Liste der IUCN als stark gefährdet (CR – critically endangered) beziehungsweise gefährdet (EN – endangered) gelten, sind zum Beispiel:

  • der Neuseeländische Seelöwe
  • der Asiatische Elefant
  • der Äthiopische Wolf
  • der Seeotter
  • der Europäische Hase
  • verschiedene Magnolienarten
  • Orchideenarten

Heimische Pflanzen und Tiere, die auf der roten Liste stehen, sind unter anderem:

  • das Birkhuhn
  • der Europäische Nerz
  • der Fischotter
  • die Europäische Sumpfschildkröte
  • die Brockenanemone
  • das Bodensee-Vergissmeinnicht
  • das Moorveilchen

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