Die Felsenbirne ist genau das Richtige für dich, wenn du nach einem Ziergehölz suchst, dessen Früchte essbar sind. In diesem Artikel erfährst, wie du die vergessene Obstsorte anbaust und verwendest.
Bei Hobbygärtner:innen ist die Felsenbirne in den letzten Jahren etwas in Vergessenheit geraten. Dabei sind die kleinen Sträucher aus der Familie der Rosengewächse mit ihren weißen Blüten im Frühjahr sowie ihrem roten Herbstlaub nicht nur dekorativ, sondern auch sehr robust und pflegeleicht.
Die kugeligen, dunkelroten bis lila-blauen Früchte der Felsenbirne sind nicht nur für Menschen essbar. Auch Insekten, Vögel und kleine Säugetiere finden in ihnen Nahrung. Aus diesem Grund eignet sich das Gehölz gut, wenn du deinen Garten etwas vogelfreundlicher gestalten wirst. Zusätzlich kannst du die Früchte auch zu Marmelade und anderen Gerichten verarbeiten.
Felsenbirne pflanzen: So machst du es richtig
Wenn du eine Felsenbirne in deinem Garten pflanzen möchtest, musst du zunächst die passende Sorte auswählen. Weil die meisten Exemplare nicht sehr groß werden, kannst du die Felsenbirne auch im Steingarten anbauen. Sehr beliebt ist die Kupfer-Felsenbirne, weil sich ihre Blätter im Herbst in besonders bunten Farben leuchten. Am besten setzt du die Felsenbirne im Frühling oder Herbst in die Erde.
So gehst du beim Pflanzen der Felsenbirne vor:
- Ist der Boden in deinem Garten sehr nährstoffarm? Dann solltest du als Erstes etwas Kompost unter die Erde heben.
- Tauche den Wurzelballen in einen Topf mit Wasser, bis er sich komplett voll gesogen hat.
- Hebe jetzt das Pflanzloch aus. Achte dabei drauf, dass es im Durchmesser mindestens zweimal so groß wie der Wurzelballen ist.
- Setze die Felsenbirne etwa mittig in das Loch und bedecke sie mit Erde.
- Gieße die Jungpflanze zum Schluss großzügig an, idealerweise mit Regenwasser.
Die Felsenbirne stellt keine großen Ansprüche an ihren Standort. Am besten pflanzt du sie an einen sonnigen bis halbschattigen Platz.
Damit sie richtig gedeiht, braucht die Felsenbirne einen gut durchlässigen, sandigen und schwach sauren Boden, der reich an Humus und Nährstoffen ist. Wo der Boden in deinem Garten sauer ist, erkennst du zum Beispiel an bestimmten Zeigerpflanzen.
Die richtige Pflege für die Felsenbirne
Die Felsenbirne ist ein sehr pflegeleichtes Gewächs. Damit du von Juni bis September eine reiche Ernte einfahren kannst, solltest du bei der Pflege des Obstgehölzes die folgenden Tipps beachten:
- Gießen: Lange andauernde Hitzewellen und Starkregen können der Felsenbirne nichts anhaben. Zusätzlich gießen musst du den Strauch in der Regel nicht. Du kannst aber mit einer Schicht Rindenmulch verhindern, dass vor allem bei jungen Pflanzen der Boden zu schnell austrocknet.
- Düngen: Wenn du die junge Felsenbirne eingepflanzt hast, kannst du etwas Hornspäne auf der Erde verteilen, um für genug Nährstoffe zu sorgen. Einmal im Jahr kannst du bei Bedarf mit etwas Kompost düngen.
- Überwintern: Die Felsenbirne gehört zu den winterharten Pflanzen und braucht deshalb keinen besonderen Winterschutz. Es reicht aus, wenn du in den kalten Monaten etwas Herbstlaub um den Strauch verteilst.
- Schneiden: Bei der Felsenbirne musst du nur selten zur Gartenschere greifen, da die Pflanze meist ganz von alleine eine runde Krone bildet. Abgestorbene und zu dicht stehende Triebe kannst du im Spätwinter entferne. Nutze dafür am besten eine Astschere und schneide die Zweige immer nah am Boden ab.
- Krankheiten und Schädlinge: Den meisten Schädlingen gegenüber ist die Felsenbirne sehr robust. Ab und zu kann es vorkommen, dass die Blätter vom Mehltau befallen werden. Diese Krankheit hat allerdings keine größeren Auswirkungen auf das Wachstum der Felsenbirne. Sammel die befallenen Blätter am besten einfach frühzeitig ab.
So verwertest du die Felsenbirne
Die Früchte der Felsenbirne kannst du gut in der Küche weiterverwerten. Ihre Beeren schmecken angenehm süß und leicht nach Marzipan. Außerdem enthält die Felsenbirne zahlreiche gesunde und nützliche Inhaltsstoffe:
- Pektin ist ein Geliermittel und kommt steckt in der Felsenbirne. Dank ihm eignen sich die Früchte gut für Marmeladen und Gelees. Außerdem ist Pektin ein Ballaststoff, der sättigt.
- Gerbstoffe
- Vitamin C
- Magnesium
- Calcium
Reife Felsenbirnen kannst du zum Beispiel bei 60 Grad Ober- und Unterhitze für etwa 40 Stunden im Ofen trocknen und dann wie Rosinen verwenden.
Weiterhin kannst du die Beeren zu Marmelade, Saft oder Likör verarbeiten. Am besten schmecken die Früchte, wenn du sie mit anderen Beeren, zum Beispiel Johannisbeeren, kombinierst.
Zutaten für Felsenbirnen-Marmelade mit Johannisbeeren:
- 600 Gramm Felsenbirnen
- 400 Gramm Johannisbeeren
- 500 Gramm Gelierzucker
Zubereitung:
- Wasche die Felsenbirnen und Johannisbeeren gründlich und trockne sie ab.
- Püriere die sauberen Früchte jetzt in einem Mixer und streiche sie durch ein Sieb.
- Vermische die Masse mit dem Gelierzucker und gib sie in einen Topf.
- Koche alles unter ständigem Rühren auf und lass die Marmelade mindestens drei Minuten weiterköcheln.
- Hat die Marmelade die gewünschte Konsistenz, füllst du sie direkt aus dem Topf in desinfizierte Schraubgläser.
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English version available: Juneberry: Find and Identify the Native Berry (+ Jam Recipe)
Überarbeitet von Paula Boslau
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