Nachhaltigkeit, Umweltschutz und bewusster Konsum – das klingt oft nach viel Aufwand, Zeitverlust und Unbequemlichkeit. Muss es aber nicht sein: Mit diesen zehn einfachen Tipps kannst du deinen Alltag ein klein wenig grüner gestalten und obendrein Geld sparen.
1. Geld sparen beim Trinken: die Flasche ist immer dabei
Auch unterwegs wollen wir mal einen Schluck Wasser oder einen wachmachenden Kaffee trinken. Pack dir dazu einfach eine wiederbefüllbare Flasche beziehungsweise einen Thermobecher ein, die du unterwegs mit Leitungswasser oder Kaffee befüllen kannst. Dieser kleine zusätzliche Griff zur eigenen Flasche erfordert ein kleines Umdenken. Wie bei vielen Dingen wird sich aber auch hier schnell Routine einstellen und du wirst nicht mehr ohne Flasche oder Becher aus dem Haus gehen.
Das Mitbringen eigener Trinkbehälter ist eine echte Win-win-Situation, denn nicht nur vermeidest du Verpackungsmüll durch Plastikflaschen oder Coffee-to-go-Becher, sondern sparst dir bares Geld, wenn du dir Leitungswasser abfüllst, statt im Supermarkt Wasser in Flaschen zu kaufen.
2. Spar-Tipp: Geh nie ohne Stoffbeutel einkaufen
Der gute alte Jutebeutel ist längst kein Aushängeschild mehr der ersten Öko-Generation, sondern zum beliebten Hipster-Accessoire avanciert. Du hast wahrscheinlich auch mehr als einen Stoffbeutel zu Hause – deponiere doch einen bei der Arbeit, einen im Auto oder unter dem Fahrradsitz und zu Hause in der Nähe des Schlüssels. So vergisst du ihn beim Einkauf auf keinen Fall und brauchst keine Plastik- oder Papiertüte zu kaufen.
Kleine Stoffbeutel (z. B. Naturtasche**) eignen sich übrigens auch, um darin Brot und Brötchen beim Bäcker einpacken zu lassen. Somit vermeidest du zusätzlich Brottüten, die nach viel zu kurzem Gebrauch im Müll landen.
3. Alternativen zu Plastik sparen Umweltkosten
Unsere Meere sind zu riesigen Müllkippen geworden – sie schwimmen in Plastik, das sich nicht zersetzt, sondern nur zerkleinert und somit auch in den Mägen der Meerestiere und später wieder auf unserem Teller landet. Beim Einkaufen können wir bewusst wählen, wie viel Plastik und Verpackungen wir mitkaufen. Wähle daher beispielsweise Joghurt, Ketchup und Senf im Glas statt in der Plastikverpackung.
Gehe wenn möglich auf dem Wochenmarkt oder in Unverpackt-Läden einkaufen. Auch in der Drogerie gibt es oft die Wahl zwischen Plastik- und Glasverpackung. Als Konsument:in bist du mit deinen Kaufentscheidungen ein wichtiger Faktor beim Produktdesign der Industrie. So war zum Beispiel der Wechsel von Glühbirne zu LED-Lampe für Verbraucher:innen und Umwelt gleichermaßen gewinnbringend.
4. Deaktivierter Standby-Modus spart Strom und bares Geld
Dieser Trick ist fast schon ein alter Hut, trotzdem leuchten in vielen Wohnungen immer noch lauter kleine rote Lämpchen die Nacht durch. Fernseher, DVD-Player oder Musikanlage: Geräte im Standby-Modus verbrauchen rund um die Uhr Strom und tragen somit zu etwa einem Zehntel der Stromrechnung bei. Wer sorgfältig alle roten Lichter ausmacht, kann bis zu 120 Euro im Jahr sparen.
5. Kälter waschen – und Geld sparen
Kältere Wäsche = unsaubere Wäsche? Das stimmt so nicht: Denn bei 30 °C wird fast jede Wäsche sauber, probier es einfach mal aus. Für stark verschmutzte Wäsche reichen 60 °C, Temperaturen darüber sind meist unnötige Energieverschwendung. Behandle hartnäckige Flecken lieber mit der Hand vor, anstatt den ganzen Waschgang aufzuheizen. Weiterlesen: Wäsche richtig waschen: Sortieren, Temperatur, Waschmittel
Bleiben wir beim kalten Wasser und Energiesparen: Mit kaltem Wasser und Seife säuberst du deine Hände genauso gut wie mit warmem Wasser – und sparst auch noch Geld dabei. Wer sich die Hände fünfmal am Tag wäscht und dadurch jeweils vier Liter kaltes statt warmes Wasser verbraucht, spart in einem 3-Personen-Haushalt bis zu 75 Euro jährlich.
6. Zwiebellook statt kostspieliger Saunalandschaft
Im Herbst und Winter heizen wir unsere Wohnungen, um es in den kalten und grauen Jahreszeiten gemütlich zu haben. Dabei macht ein Grad mehr oder weniger oft einen großen Unterschied, denn jedes Grad Raumtemperatur verteuert nicht nur die Heizkostenrechnung, sondern verbraucht ordentlich Energie und verursacht viel CO2. Das Umweltbundesamt empfiehlt daher für den Wohnbereich 20 °C, für die Küche 18 °C und für das Schlafzimmer 17 °C.
Zieh dir also lieber ein paar dicke Socken über und wärme dich auf der Couch mit einer kuscheligen Decke (oder einem:r Partner:in), statt die Wohnung in eine Sauna zu verwandeln. Lies dazu auch: 8 Heizfehler, die Geld kosten und Energie verschwenden und Richtig heizen: 15 Tipps gegen steigende Energiepreise
7. Borgen statt neu kaufen
Soll es ein neues Outfit für eine anstehende Hochzeit oder Party sein, frag doch im Freundeskreis nach, ob jemand ein passendes für dich hat. Denn Hand aufs Herz: Viele edle Teile im Kleiderschrank werden sehr selten bis gar nicht getragen. Wer sich gegenseitig Kleidung ausborgt, hat öfter eine neue Garderobe – ohne Geld auszugeben.
Viele Haushaltsgegenstände und Werkzeuge sind ebenfalls selten in Benutzung und sie kannst du ebenfalls bei Freund:innen leihen – oder in einem der deutschlandweiten Leihläden ausborgen. Hinzu kommen zahlreiche Leih- und Tauschwebseiten, Apps und Carsharing-Plattformen, die das Besitzen auf Zeit möglich machen.
8. Vermeide chemische Reiniger
In vielen Haushalten findet sich eine Menge unterschiedlichster Putzmittel – eines für jede Ecke im Haus. Aggressive chemische Reiniger kannst du kostengünstig und umweltfreundlich mit einfachen Hausmitteln wie Essig, Zitronensäure, Soda und Natron ersetzen.
Essig bzw. Essigessenz und Zitronensäure eignen sich besonders gut zum Entkalken, aber auch zum Beispiel Allzweckreiniger, Weichspüler und WC-Reiniger kannst du daraus machen.
Soda kannst du als Putz-, Spül- und Waschmittel verwenden, es entfernt Flecken und reinigt verstopfte Abflüsse. Spülmittel, Textilreiniger, Backofenreiniger, Fugenreiniger und noch einiges mehr kannst du durch Natron ersetzen.
9. Repair Cafés statt Neues kaufen
Der Fernseher ist kaputt? Der Staubsauger will auch nicht mehr? Ab in die Mülltonne und etwas Neues gekauft – so geschieht es wohl öfter, als dass Dinge repariert werden. In Repair Cafés kommen Hilfesuchende und technisch sowie handwerklich Begabte zusammen und reparieren kaputte Bügeleisen, Lampenschirme, Wollpullover und mehr. Denn oft sind nur Kleinigkeiten defekt, die leicht repariert oder ausgetauscht werden könnten.
Schau dich um, in vielen großen Städten gibt es mehrere Repair Cafés – deutschlandweit gibt es hunderte solcher kostenloser Reparaturwerkstätten.
10. Sei offen und begeistere andere
Keiner ist als Umweltschützer:in geboren und man kann tagtäglich dazulernen. Wichtig ist, dass du offen für neue Anregungen, Denkanstöße und Alternativen bleibst. Letztlich schonen solche „grünen Tipps“ nicht nur die Umwelt, sondern verändern das eigene Denken über Konsumgewohnheiten, Wegwerfmentalität, den Wert von Gegenständen und Verschwendung nachhaltig.
Inspiriere durch dein eigenes Tun andere Menschen, ihren Alltag grüner und nachhaltiger zu gestalten, ohne zu belehren. Zusammen einen Nachmittag im Repair Café verbringen oder eine Kleidertauschparty organisieren – nachhaltig leben kann richtig viel Spaß machen.
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