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Heilpflanze des Jahres 2024: Holunder – Besonders gesund als Saft

Holundersaft
Foto: CCO / Pixabay / alsterkoralle

Holundersaft ist gesund und lässt sich leicht selber herstellen. Erfahre hier mehr über Nährstoffe und Wirkung von Holundersaft und wie du ihn selber machen kannst.

Gegen vielerlei Beschwerden soll Holundersaft als Hausmittel helfen. Der Naturheilverein (NHV) Theophrastus hat den Schwarzen Holunder (Sambucus nigra) zur Heilpflanze des Jahres 2024 gewählt, um auf seine vielen Vorzüge hinzuweisen.

In der Küche lassen sich aus den herbsäuerlich schmeckenden Beeren viele Köstlichkeiten wie Chutney, Sorbet oder der gesunde Holundersaft zubereiten.

Darum ist Holundersaft gesund

Holunderbeeren enthalten wichtige Spurenelemente wie Folsäure, Eisen und Kalium. Bekannt sind sie vor allem wegen der großen Menge an Vitamin C. Deswegen ist Holunder ein bewährtes Hausmittel bei Schnupfen und Erkältung. Du solltest ihn möglichst schonend und frisch zubereiten, damit die Inhaltsstoffe ihre volle Wirkung entfalten können. 

Forscher:innen der Washington State University konnten in einer Studie gesundheitliche Vorteile einer Saftkur aus der Beere des schwarzen Holunders belegen. Eine tägliche Dosis von 350 Millilitern hat bereits nach einer Woche die Darmflora nachweislich verbessert und den Blutzucker gesenkt. Die Proband:innen bauten außerdem schneller Fett ab. 

Die Naturheilkunde weist auf die enthaltenen Anthocyane hin. Dieser Stoff wirkt entzündungshemmend und soll wirksam gegen Viren sein. Sowohl der kalte Saft als auch ein warmer Tee sollen bei Erkältungen helfen. Wenn es warmer Holundersaft sein soll, dann nur leicht erhitzen – auf keinen Fall aufkochen. Zu große Hitze zerstört die wertvollen Inhaltsstoffe. Noch besser sollen Konzentrate und Pulver aus Holunderbeeren helfen, denn bei der Herstellung von Saft werden durch Erhitzen und Pressen einige Anthocyane zerstört.

Holundersaft ist also eine gute Ergänzung, um das Immunsystem zu stärken. Bei lang anhaltenden Beschwerden und starken Erkältungen solltest du dir zusätzlich ärztlichen Rat einholen.

Beeren für Holundersaft sammeln

Die Dolden des schwarzen Holunders hängen nach unten.
Die Dolden des schwarzen Holunders hängen nach unten.
(Foto: CCO / Pixabay / Anemone123)

Du kannst Holundersaft selbst herstellen. Dazu brauchst du erst einmal die Beeren. Holundersträucher wachsen vor allem in Hecken und an Waldrändern. Die Beeren sind reif, wenn sie tiefschwarz sind, du kannst sie von September bis November pflücken.

Es gibt verschiedene Holunderarten:

  • Beeren des Schwarzen Holunders sind gesund und essbar (aber nur im abgekochten Zustand). Die Dolden des Schwarzen Holunders hängen wie im Foto nach unten.
  • Der Zwergholunder ist giftig. Ihre Dolden zeigen nach oben. Außerdem haben die Zwergholunder-Beeren eine kleine Delle und riechen unangenehm. Weitere Informationen und Bilder zur Unterscheidung findest du hier: Holunderbeeren: Achtung, bei diesen Beeren besteht Verwechslungsgefahr.

Am besten pflückst du die ganzen Dolden des Schwarzen Holunders und sammelst die empfindlichen Beeren in einem Korb oder einer Schüssel, denn die Beeren färben stark. Da die Beeren sehr empfindlich sind, solltest du sie schnell weiterverarbeiten.

Pflücke die Holunderbeeren nicht von Sträuchern, die nahe an der Straße stehen, denn diese können mit Feinstaub belastet sein. Auch Tiere wie Vögel leben von den Beeren. Achte also darauf, lieber weiträumig an mehreren Büschen weniger Beeren zu pflücken. So vermeidest du, dass Sträucher komplett leer gepflückt sind und ein wichtiger Teil der Nahrung für Waldtiere fehlt. 

Sehr wichtig: So groß die Verlockung beim Pflücken ist, iss die Beeren auf keinen Fall roh! Sie zu essen kann zu Übelkeit und Erbrechen führen, denn sie enthalten den Giftstoff Sambunigrin. Dieser zersetzt sich aber beim Erhitzen.

Holunderbeerensaft selbst machen

Holundersaft kannst du auch gut verschenken.
Holundersaft kannst du auch gut verschenken.
(Foto: CCO / Pixabay / RitaE)

So stellst du einen eigenen Holundersaft her:

  1. Wasche die Holunderbeeren gründlich.
  2. Entferne die Beeren von den Stängeln mit einer Gabel oder mit den Händen. Sortiere unreife Beeren und Stängelreste aus.
  3. Fülle die Beeren in einen Topf und gib circa einen Zentimeter Wasser hinzu.
  4. Lass die Beeren etwa 15 Minuten kochen. Sie sollten weich und verschrumpelt sein und sich leicht ausdrücken lassen. Koche sie nicht zu lange, sonst zersetzen sich die wichtigen Vitamine.
  5. Filtere die Beeren durch ein altes Küchentuch. Am besten knotest du dazu die Ecken an einem zweiten Topf fest und schüttest dann die Beeren samt Flüssigkeit darauf, sodass der Saft in den zweiten Topf tropfen kann.
  6. Drücke die Beerenmasse gut aus und lasse sie über Nacht abtropfen. Wenn dir Fruchtstückchen nichts ausmachen, kannst du auch eine Flotte Lotte (Küchengerät) verwenden.

Wenn dir das zu aufwendig sein sollte, kannst du Holundersaft auch fertig kaufen. Empfehlenswerte Hersteller:

Und so kannst du Holundersaft haltbar machen:

  1. Fülle den Holundersaft in Flaschen oder leere Schraubgläser. Achte darauf, dass du nur sterilisierte Gläser verwendest.
  2. Stelle die Gläser in einen Topf mit Wasser. Sie müssen zu zwei Dritteln bedeckt sein und dürfen nicht direkt mit dem Topfboden in Berührung kommen (ein Geschirrtuch oder ein Gitter hilft).
  3. Lass alles circa 30 Minuten leicht köcheln (es sollten circa 70 Grad Celsius sein).
  4. Nach dem Abkühlen kannst du die Gläser oder Flaschen aus dem Topf nehmen. Lager den Holundersaft am besten an einem dunklen, kühlen Ort.

Du kannst den Saft auch zu Holundergelee weiterverarbeiten, zum Beispiel zusammen mit Äpfeln, Birnen, Zwetschgen oder Limetten.

Im Frühsommer kannst du aus den Blüten ganz leicht Holunderblütensirup selber machen.

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Überarbeitet von Adriana Jodlowska

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