Diese sieben Heilpflanzen und Heilkräuter solltest du immer im Haus haben, denn: Sie wirken wie natürliche Schmerzmittel, Entzündungshemmer und Antibiotika. Lies hier, wie du die pflanzlichen Schmerzmittel bei Kopfschmerzen, Husten oder anderen Beschwerden anwendest.
Vorweg: Die Wirkung pflanzlicher und natürlicher Schmerzmittel ist nicht immer wissenschaftlich belegt. Das liegt oft auch daran, dass eben gar kein Interesse daran besteht, ihre Wirkung zu belegen – weil kein Geld damit verdient wird.
Viele traditionelle Heilmittel gelten daher oft nur (und selbst die hier genannten keineswegs alle) als „traditionelles pflanzliches Arzneimittel“ nach §39a AMG, deren Verwendung zwar lange belegt ist, deren Wirkung aber nur durch Überlieferung und langjähriger Erfahrung als „plausibel“ angenommen wird. Bei vielen untersucht die Europäische Arzneimittel-Agentur EMA die Wirkung noch.
Gewürznelken: pflanzliches Schmerzmittel
Zahnschmerzen sind besonders unangenehme Schmerzen. Wer sie ohne Tabletten lindern will, kann zu Gewürznelken greifen (EMA). Als traditionelles pflanzliches Arzneimittel dämpfen sie den Schmerz, wenn man sie lutscht oder zwischen die Zähne steckt.
Gewürznelken – nicht zu verwechseln mit der Nelke, einer Zierpflanze – sind die getrockneten Blüten des Gewürznelken-Baumes. Sie enthalten viele ätherische Öle, darunter auch Eugenol: Es besitzt eine betäubende Wirkung und hilft so gegen Zahnschmerzen.
In einer Studie war das pflanzliche Schmerzmittel Nelkenöl ebenso wirksam wie ein Betäubungsgel. Das Öl lindert auch Schmerzen bei Zahnfleischentzündungen und soll bei Kopfschmerzen helfen.
Man kann das natürliche Schmerzmittel Nelkenöl sogar ganz einfach selber machen: Gib 30 Milliliter natives Olivenöl mit fünf bis zehn ganzen Gewürznelken in ein Schraubglas, schüttle es gut durch und lass es für zehn bis 14 Tage stehen. Anschließend musst du nur noch die Nelken heraussieben und schon ist das selbstgemachte Nelkenöl fertig.
Wenn du empfindlich auf ätherische Öle reagierst, solltest du allerdings vorsichtig sein, das Öl nur verdünnt mit einem anderen Öl anwenden und vor der Verwendung an einer kleinen Stelle testen, wie du darauf reagierst.
Zwiebeln als natürliche Schmerzmittel und Entzündungshemmer
Die Hauszwiebel ist ein altbekanntes Hausmittel bei Halsschmerzen, Ohrenschmerzen und Insektenstichen (EMA). Sie wird schon seit Jahrhunderten als natürliches Heil- und Schmerzmittel verwendet.
Die Zwiebel ist der Überlieferung nach ein natürlicher Entzündungshemmer und wirkt keimabtötend, antibakteriell und schmerzlindernd. Hauptsächlich die antioxidativen Schwefelverbindungen führen zu dieser Wirkung, sie sind allerdings auch für den charakteristischen Geruch der Zwiebel verantwortlich.
Selbstgemachter Hustensaft aus Zwiebeln und Honig oder Zucker hilft bei Husten und Kratzen im Hals. Bei Ohrenschmerzen hilft eine klein geschnittene Zwiebel umwickelt mit einem Baumwolltuch auf dem Ohr gegen die Schmerzen. Dieses pflanzliche Schmerzmittel ist schnell selbst gemacht – allerdings kein „traditionelles pflanzliches Arzneimittel“ im Sinne des AMG.
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Pfefferminzöl: natürliches Schmerzmittel bei Kopfschmerzen
Wenn der Kopf brummt und schmerzt, sind oft Spannungskopfschmerzen die Ursache. Sie sind die häufigste Kopfschmerzform und zählen zu den häufigsten Erkrankungen überhaupt.
Bei der nächsten Kopfschmerzattacke lass Schmerzmittel wie Aspirin, Paracetamol oder Iboprufen doch mal links liegen und greif lieber zu einem natürlichen Schmerzmittel: Ein bisschen Pfefferminzöl, auf den Schläfen verrieben, kann wahre Wunder bewirken. Auf der Haut fühlt sich das pflanzliche Schmerzmittel angenehm kalt an und prickelt leicht.
Ein Hauptbestandteil des Öls ist Menthol: Es verändert die elektrische Aktivität in der Zellmembran, große Mengen können eine lokal betäubende Wirkung haben. Pfefferminzöl hat zudem einen Einfluss auf den Botenstoff Serotonin, der bei der Entstehung von Kopfschmerzen eine Rolle spielt.
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Die Wirkung von Pfefferminzöl als natürliches Schmerzmittel wird teils noch untersucht (EMA), teils ist sie wissenschaftlich belegt: Das Einmassieren auf Stirn und Schläfen linderte in einer klinischen Studie die Kopfschmerzen ebenso gut wie Paracetamol. Um Hautreizungen vorzubeugen, sollte man Pfefferminzöl als pflanzliches Schmerzmittel nicht direkt auftragen. Besser ist es, das Öl mit einem anderen Öl zu verdünnen.
Knoblauch: ein natürliches Antibiotikum
Knoblauch wird seit Jahrtausenden als Heilpflanze verwendet: Schon im antiken Ägypten wurde er zur Behandlung von Herzproblemen, Tumoren, Bissen oder Würmern verwendet. Bei den ersten olympischen Spielen im antiken Griechenland sollen die Athleten Knoblauch zur Leistungssteigerung gegessen haben, im zweiten Weltkrieg verwendete man ihn als natürliches Antibiotikum gegen Wundbrand. Die EMA untersucht derzeit noch die Wirkung der Knoblauchzwiebel.
Knoblauch enthält jede Menge gesunde Inhaltsstoffe. Dazu zählen Vitamin C, einige B-Vitamine, Mineralstoffe, essenzielle Aminosäuren, Adenosin, Flavonoide und schwefelhaltige Inhaltsstoffe. Insbesondere die schwefelhaltigen Inhaltsstoffe – die übrigens auch für den charakteristischen Geruch der Knoblauchzehen verantwortlich sind – wirken antibakteriell und können das Wachstum von Keimen, Pilzen und Würmern bekämpfen. Es gibt Hinweise drauf, dass Knoblauch auch bei Ateriosklerose helfen kann.
Am besten wirkt Knoblauch roh, wer mit den Konsequenzen – dem Geruch – leben kann, darf also nach Belieben bei Bruschetta, Salat mit Knoblauch-Dressing oder eingelegten Knoblauchzehen zulangen.
Pflanzliches Schmerzmittel gegen Rückenleiden: Rosmarin
Rosmarin kennt man als mediterranes Gewürz. Dass das Heilkraut bereits seit dem Mittelalter als Heilmittel und natürliches Schmerzmittel verwendet wird, ist weniger bekannt. Rosmarin enthält ätherische Öle und Bitterstoffe, sie regen die Durchblutung der Haut und den Kreislauf an. So wirkt Rosmarinöl entspannend und hilft gegen Muskelkater, Rückenschmerzen und Verspannungen. Die EMA untersucht die Wirkung noch genauer.
Zudem hat Rosmarinöl eine antiseptische Wirkung und kann zum Beispiel als Badeaufguss die Wundheilung unterstützen. Ein Rosmarinbad kann zudem gegen Durchblutungsstörungen und Kreislaufschwäche helfen. Als Tee wirkt Rosmarin anregend und gegen Blähungen, der Saft der Wurzel soll gegen Zahnschmerzen helfen.
Allerdings sollte Rosmarinöl nur verdünnt verwendet werden, empfindliche Haut kann mit Rötungen reagieren. Schwangere sollten vorsichtig mit der Verwendung von Rosmarintee und -öl sein, Rosmarin kann wehenfördernd wirken.
Natürliches Schmerzmittel: Kurkuma
Kurkuma ist in Asien bereits seit Jahrtausenden ein wichtiges Gewürz – insbesondere in der indischen Küche. Die Knolle ist ein fester Bestandteil der traditionellen Heilkunst Ayurveda. In Europa war das Gewürz lange nur als farbgebendes Pulver im Curry verbreitet, inzwischen erobert Kurkuma auch die europäischen Küchen und die Wissenschaft beschäftigt sich zunehmend mit den heilenden Wirkungen der Knolle: Sie wird unter anderem bei Verdauungsstörungen, Krebserkrankungen, Alzheimer oder Hautkrankheiten verwendet – oder als natürlicher Entzündungshemmer. Ein natürliches pflanzliches Schmerzmittel mit vielen Anwendungen!
Studien weisen darauf hin, dass Kurkuma Schmerzen lindern kann – beispielsweise bei Rheuma, Entzündungen oder nach Operationen. Allerdings kann der Körper den Wirkstoff Kurkumin nicht so gut aufnehmen, die Kombination mit schwarzem Pfeffer erhöht die Aufnahme des Wirkstoffs in bestimmten Fällen um das 20-fache. Für die geringen Mengen Kurkuma, die wir üblicherweise zu uns nehmen (z.B. als Gewürz, in goldener Milch, in Currypulver oder in Tee) macht es allerdings keinen Unterschied, ob wir Pfeffer hinzufügen oder nicht – die Wirkung bleibt die selbe. Die EMA schätzt Kurkuma als traditionelles pflanzliches Arzneimittel ein.
Echter Salbei: Heilkraut gegen Zahn- und Halsschmerzen
Salbei ist eine uralte Heilpflanze: Im alten Ägypten wurde sie gegen Unfruchtbarkeit verwendet, in der Antike war die Verwendung von Salbei bei Verdauungsproblemen und Zahnweh üblich. Die Blätter des echten Salbei sind reich an ätherischen Ölen, sie sorgen für eine antibiotische Wirkung.
Die enthaltenen Gerbstoffe haben eine zusammenziehende Wirkung und machen so beispielsweise die Schleimhaut im Mund und Rachen undurchlässiger für Viren und Bakterien. Gleichzeitig wirken sie beruhigend. Als Tee wirkt Salbei gegen Erkältung und Halsschmerzen, als Mundspülung kann der natürliche Entzündungshemmer gegen Zahnfleischentzündungen helfen. All diese Wirkungen gelten als überliefert – die EMA untersucht dies genauer.
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