Die Macadamia ist eine der teuersten Nüsse der Welt. Dafür ist sie aber auch besonders schmackhaft und gesund. Nachhaltig ist die Macadamia allerdings nicht: Um zu uns zu gelangen, muss sie weite Strecken zurücklegen.
Macadamia-Nüsse haben im Vergleich zu anderen Nüssen einen einzigartigen Geschmack: Sie sind sehr mild, süßlich und geradezu buttrig. Kein Wunder, denn mit 76 Gramm Fett pro 100 Gramm gehören sie zu den fettreichsten Nüssen.
Ursprünglich stammt die Macadamia aus den australischen Regenwäldern und wurden bereits von den Aborigines geerntet. Im 19. Jahrhundert entdeckten ein deutscher und ein australischer Botaniker die Nuss und benannten sie nach dem Wissenschaftler John Macadam. Inzwischen werden Macadamia-Bäume nicht mehr nur in Australien angebaut, sondern in vielen tropischen und subtropischen Regionen rund um den Globus. Zu den Anbaugebieten gehören zum Beispiel Südafrika, Kenia, Hawaii, Brasilien und Neuseeland.
Den Titel „Königin der Nüsse“ trägt die Macadamia, weil sie eine der teuersten Nüsse weltweit ist. Das liegt daran, dass der Anbau und die Weiterverarbeitung kompliziert sind: Die Macadamia-Bäume sind anspruchsvoll und wachsen nur sehr langsam. Außerdem haben Macadamia-Nüsse eine sehr harte Schale, die mit herkömmlichen Nussknackern nicht zu knacken ist. Deshalb werden sie üblicherweise, nachdem sie getrocknet wurden, mit Maschinen geknackt und kommen geschält in den Handel.
Macadamia-Nüsse: Was macht sie so gesund?
Die Macadamia gilt nicht nur als eine der teuersten, sondern auch als eine der gesündesten Nüsse. Warum das so ist, zeigen ihre Inhaltsstoffe (pro 100 Gramm):
- Die 76 Gramm Fett sind zum größten Teil einfach und mehrfach ungesättigte Fettsäuren, die sich positiv auf den LDL-Cholesterolspiegel auswirken und dadurch das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen mindern können. Vor allem der Anteil an einfach ungesättigten Fettsäuren ist mit über 50 Gramm sehr hoch. Sie sollen laut einer Studie die Insulin-Resistenz bei Diabetes-Patienten vermindern (PDF).
- Macadamia-Nüsse sind mit etwa neun Gramm Ballaststoffen eine der ballaststoffreichsten Nusssorten.
- Die Macadamia enthält viele Vitamine und Mineralstoffe. Dazu gehören B-Vitamine, Vitamin E und die Mineralstoffe Calcium, Eisen, Magnesium, Phosphor, Selen und Kalium. Vor allem der Selen-Gehalt ist relativ hoch. Das Spurenelement Selen ist an vielen Prozessen in unserem Körper beteiligt, unter anderem ist es sehr wichtig für die Schilddrüse.
Trotz der vielen gesunden Inhaltsstoffe solltest du Macadamia-Nüsse nur in Maßen essen. Denn mit circa 700 Kilokalorien pro 100 Gramm sind sie ziemlich kalorienreich. Eine kleine Handvoll Nüsse ist jedoch ein gesunder Snack für zwischendurch.
Macadamia-Nüsse sind gesund, aber nicht nachhaltig
Neben dem hohen Preis hat die Macadamia einen weiteren Nachteil: Ihre Anbaugebiete liegen alle sehr weit weg von Deutschland. Die Nuss muss bis zu uns also weite Transportwege zurücklegen und hat daher eine schlechte Ökobilanz.
Heimische Nusssorten, zum Beispiel die Haselnuss oder Walnuss, sind ähnlich gesund und deutlich nachhaltiger. Aber Achtung: Im Supermarkt kommen auch diese Nüsse oft von weit her. Kaufe sie lieber auf dem Wochenmarkt, baue sie selber in deinem Garten an oder schaue auf mundraub.org nach, ob es frei zugängliche Nussbäume in deiner Gegend gibt. Weitere Tipps bekommst du in der Galerie 10 Wege zu regionalen Lebensmitteln.
Macadamia aus fairem Anbau
Wenn du Macadamia-Nüsse kaufen möchtest, bevorzuge solche aus fairem und ökologischem Anbau. Über die Anbaubedingungen von Macadamia-Nüssen ist wenig bekannt. Fairtrade berichtet aber, dass die Kleinbauern in Kenia stark unter der Monopolstellung der Kenya Nut Company leiden. Ein anderer Händler für Bio-Macadamia-Nüsse schreibt, dass die Bio-Bauern häufiger nicht nur Macadamia-Bäume, sondern auch andere Pflanzen anbauen. So sind sie weniger stark von Ernteausfällen betroffen. Außerdem seien die Handelspraktiken bei konventionell angebauten Macadamia-Nüssen oft sehr undurchsichtig und zum Teil illegal. Deshalb sind Händler empfehlenswerter, die sehr enge Beziehungen zu den Bauern pflegen und diese fair bezahlen.
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