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Rispentomaten: Anbau, Pflege und Sorten

rispentomaten
Foto: CC0 / Pixabay / congerdesign

Rispentomaten zählen zu den beliebtesten Tomaten, da sie sehr aromatisch und süß schmecken. Anbau und Pflege sind nicht schwer – das geht auch auf dem Balkon. Du musst dich nur für eine Sorte entscheiden, denn die Auswahl an Rispentomaten ist groß.

Eine Vielzahl an Tomatensorten mit einer Rispe können als Rispentomaten bezeichnet werden, sie sind also keine eigene botanische Sorte. Eine Rispe ist der Zweig, an dem die Tomaten wachsen, und der bei der Ernte mit abgeschnitten wird. Tatsächlich ist es auch diese Zweig, der für den besonders aromatischen Duft der Tomaten sorgt. Die Rispentomaten gehören zur Familie der Nachtschattengewächse und sind eine Sammelbezeichnung für beispielsweise Kirschtomaten, Cocktailtomaten und Datteltomaten. Hier erfährst du alles rund um Anbau, Pflege und Sorten.

Rispentomaten: Anbau, Standort und Boden

Rispentomaten kannst du im Mai auspflanzen.
Rispentomaten kannst du im Mai auspflanzen.
(Foto: CC0 / Pixabay / Capri23auto)

Rispentomaten kannst du leicht anbauen, da sie kaum Ansprüche an Boden und Standort stellen. Entweder du kaufst Jungpflanzen und setzt diese in Blumenkübel/-kästen und Beete oder du ziehst mit Saatgut selbst kleine Pflanzen heran. Wenn du dich für die Methode mit Saatgut entscheidest, solltest du unbedingt Bio-Saatgut verwenden und bereits im frühen März beginnen.

Anbau der Rispentomaten mit Saatgut:

  • ab März
  • sonniger Ort
  • warm und windgeschützt
  • zum Beispiel an der Fensterbank
  • drei bis vier Samen leicht mit Anzuchterde bedecken

Es dauert etwa drei bis vier Wochen, bis sich kleine Pflanzen zeigen. Dann musst du die Tomaten pikieren, also die Pflänzchen in einzelne kleine Anzuchtbehälter verteilen. Praktisch und bei Hobbygärtnern beliebt sind Anzuchtkästen aus Zellulose, da sie sich später zum Auspflanzen einfach ins Beet setzen lassen. Der Abstand sollte mindestens 20cm betragen.

Anbau der Rispentomaten mit Jungpflanzen:

  • ab Mitte Mai
  • halbschattiger bis sonniger Ort
  • warm und windgeschützt
  • Schutz vor direktem Regen
  • Boden mit viel Humus und Nährstoffen
  • Rankhilfen
  • Abstand der Pflanzen: mindestens 20 cm

Die meisten Rispentomatensorten wachsen mehr als einen Meter in die Höhe. Voraussetzung dafür ist jedoch, dass sie Rankhilfen bekommen. Geeignet sind etwa Gitter und Stäbe aus Holz oder Metall.

Rispentomaten pflegen, düngen und ernten

Rispentomaten solltest du alle zwei Wochen düngen.
Rispentomaten solltest du alle zwei Wochen düngen.
(Foto: CC0 / Pixabay / Capri23auto)

Damit sich die Rispentomatenpflanze gut entwickeln kann und viele Früchte liefert, ist die richtige Pflege entscheidend:

  • Gießen: Gerade in den Sommermonaten ist tägliches Gießen wichtig. Dabei solltest du das Wasser ausschließlich an die Wurzeln und nicht über die Blätter geben. Sonst besteht die Gefahr von Braunfäule an den Blättern.
  • Düngen: Rispentomaten brauchen viele Nährstoffe (Starkzehrer) und ein natürlicher Dünger ist für eine reiche Ernte zwingend notwendig. Alle zwei Wochen kannst du eine Brennnesseljauche über die Wurzeln geben. Mehr zum Thema hier: Tomaten düngen
  • Rankhilfe: Damit die rankenden Tomatenpflanzen gut nach oben wachsen und Pilze keine Chance haben, solltest du die Pflanze immer wieder an der Rankhilfe festbinden.
  • Ernten: Wenn die Rispentomaten alle rot gereift sind, kannst du die ganze Rispe mit einer scharfen Schere abschneiden.

Welche Rispentomatensorten sind empfehlenswert?

Rispentomaten kannst du einfach an der Rispe abschneiden.
Rispentomaten kannst du einfach an der Rispe abschneiden.
(Foto: CC0 / Pixabay / congerdesign)

Tomaten stammen ursprünglich aus den peruanischen Anden. Alte Sorten sind daher an die Klimabedingungen dort angepasst und nicht an deutsches Klima. Folglich sind alte Sorten nicht immer für einen Anbau in Deutschland geeignet, da sie aufgrund der schlechten klimatischen Bedingungen leicht erkranken. Hintergrund ist, dass die alten Tomatensorten keine bis kaum Resistenzen gegen Pflanzenkrankheiten haben. Dies ist erst ab den 1980er Jahren hineingezüchtet worden. Wer also auf Pflanzenschutzmittel möglichst verzichten will kommt um neuere, resistente Sorten nicht herum. Durch die Kreuzung mit Wildtomaten ist der Genpool der Rispentomaten auch vergrößert worden und neue Tomaten wachsen trotzdem in unseren Breitengraden.

Beliebte Rispentomatensorten im Überblick:

  • Für Blumenkästen und -kübel: Romello, Red Cherry, Black Cherry, Golden Currant
  • Für das Beet: Tommacio, Dasher veredelt, Rote Murmel
  • Für den Balkon: Tumbling Tom (Hängetomate)
  • Empfehlung Bio-Saatgut: Zuckertraube, Bartelly

Hinweis: Viele beliebte Rispentomatensorten sind F1-Sorten. Das bedeutet, es handelt sich um die erste Generation nach einer Kreuzung. Solche Sorten sind sehr resistent gegen Schädlinge, sodass Pflanzenschutzmittel meist nicht nötig sind. Allerdings sind F1-Sorten nicht samenfestes Saatgut. Sie verlieren ihre Eigenschaften bei weiteren Kreuzungen. Daher eignen sie sich nicht, um daraus Samen für die Aussaat im nächsten Jahr zu gewinnen. Empfehlenswerter ist daher Bio-Saatgut, das meist samenfest ist.

Vorteile und Unterschiede von Rispentomaten

Rispentomaten unterscheiden sich etwas von anderen Tomatensorten:

  • Nur neue Züchtungen der Rispentomaten werden gleichmäßig reif. Bei etwas älteren Sorten kommt es vor, dass die Tomaten an einer Rispe nach und nach reif werden und einzeln geerntet werden müssen.
  • Rispentomaten sind grundsätzlich kleiner, aromatischer und etwas süßer als andere Sorten. Dadurch eignen sie sich auch besser als Snack.
  • Werden Rispentomaten am Stiel geerntet, sind sie grundsätzlich etwas länger haltbar.
  • Während normale Tomaten abfallen, sobald sie reif sind, bleiben Rispentomaten in der Regel an der Rispe. Daher lassen sie sich auch mit der Rispe ernten.

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