Sich nur über die Lebensmittelindustrie zu ärgern reicht nicht. Wir alle können etwas dafür tun, dass Essen mehr Wert hat als nur seinen Preis. Utopia zeigt Ideen, wie ein nachhaltiger Umgang mit Nahrungsmitteln aussehen kann.
Eine Handvoll übermächtiger Konzerne kontrolliert die weltweite Nahrungsmittelproduktion – und wir sind ihnen auf Gedeih und Verderb ausgeliefert. Das ist die Geschichte, die uns immer wieder erzählt wird und die uns irgendwie auch empört, nur: sie verleitet letztlich dazu, zu resignieren. Klar unterschreiben wir Protestmails und Petitionen an die Konzernspitzen oder die Politik, aber mehr können wir ja doch nicht tun. Oder?
Der Widerstand gegen die Geschäftspraktiken der Konzerne und ganz besonders gegen eine weitere Ausweitung ihrer Macht (Stichwort: TTIP) ist ehrenhaft und notwendig. Doch wir können noch mehr tun, als zu protestieren: wir können ganz aktiv Initiativen unterstützen, die so mit Lebensmitteln umgehen, wie wir es uns eigentlich wünschen:
In dieser Bilderstrecke stellt Utopia 9 ungewöhnliche Wege zu besseren Lebensmitteln vor.
Konzerne kontrollieren unsere Lebensmittelversorgung…
Die fünf größten Lebensmitteleinzelhändler Edeka, Rewe, Lidl, Aldi und Metro haben in Deutschland zusammengenommen einen Marktanteil von etwa 90 Prozent. Die Produkte, die sie verkaufen, stammen zu einem großen Teil von einigen wenigen Herstellern wie etwa Nestlé, Unilever oder Danone.
Mit anderen Worten: unsere Lebensmittelversorgung scheint fast vollständig in den Händen einiger weniger Konzernen zu liegen. Das verleiht ihnen immense Macht – nicht nur über das Angebot in den Supermarkt-Regalen, sondern auch über die Produktionsbedingungen, die Inhaltsstoffe unseres Essens und die Lebensmittelpreise auf dem Weltmarkt.
…aber wir können sie auch einfach selbst in die Hand nehmen.
Wir müssen das alles nicht hinnehmen. Denn es gibt mutige Bürger, Initiativen, Projekte, Organisationen und Unternehmen, die einen anderen Weg gehen: Für sie haben Nahrungsmittel einen Wert jenseits vom Verkaufspreis – und sind es darum wert, bewahrt zu werden. Dabei gibt es völlig unterschiedliche Ansätze: Lebensmittel vor dem Müll retten, traditionelle Produktionsmethoden erhalten, regionale Erzeugung fördern…
Viele der Initiativen sind gemeinnützig; bei ihnen kann sich jeder Bürger aktiv beteiligen, beispielsweise die Organisationen Slow Food und Foodsharing. Aber auch Geschäftsmodelle jenseits von Profitmaximierung können einen Beitrag zu einem anderen Umgang mit Lebensmitteln liefern, wie etwa solidarische Landwirtschafts-Betriebe zeigen. Das Ziel ist in jedem Fall: bewusst mit Essen umzugehen und eine andere, nachhaltigere Lebensmittelversorgung mitzugestalten.
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