13 Bilder, die zeigen, warum wir unseren Konsum dringend ändern müssen Von Annika Flatley Kategorien: Konsum Stand: 26. April 2019, 09:28 Uhr Fotos: © Kerstin Langenberger Photography; Human Rights Watch; Unknown Plastikmüll in den Meeren, schmelzende Gletscher, ausgebeutete Arbeiter – unser Konsum im Hier und Jetzt hat an anderen Orten der Welt verheerende Folgen. Im Alltag fällt es erstaunlich leicht, das alles einfach zu ignorieren. Aber diese Bilder gehen bestimmt nicht spurlos an dir vorbei. 1. Für Palmöl sterben Orang-Utans https://www.facebook.com/internationalanimalrescue/photos/a.10150660178284910.406351.8539814909/10153271843034910/?type=3 Palmöl steckt in ungefähr jedem zweiten Produkt aus dem Supermarkt – von Shampoo bis Pizza. Meist kommt es von riesigen Monokulturen in Südostasien, für die rücksichtslos Regenwald gerodet wird. Orang-Utans und andere Tiere verlieren so ihren Lebensraum. Der Orang-Utan auf diesem Bild wurde von Aktivisten aus einem zerstörten Wald auf Borneo vor dem Tod gerettet. Doch längst nicht alle Tiere haben so viel Glück – und jeder, der Produkte mit konventionellem Palmöl kauft, ist für diese Katastrophe mit verantwortlich. Mehr: Palmöl: Wie stoppen wir die Regenwaldzerstörung? 2. Unsere Kleidung verseucht asiatische Gewässer Textilfabriken leiten giftige Abwässer oft einfach in die Flüsse. (Foto: © The True Cost ) Ein Großteil unserer Kleidung wird in Asien produziert, wo die Umweltschutzstandards oft niedrig und die Kontrollen schwach sind. Textil- und Lederfabriken wie hier in Kanpur/Indien lassen hochgiftige Abwässer nicht selten einfach in die Flüsse laufen. Wer nicht explizit Mode von Marken kauft, die transparent und ökologisch wirtschaften, muss leider davon ausgehen, dass auch für seine Kleidung Umwelt zerstört wurde. Beeindruckender Film zum Thema: „The True Cost“ 3. Unser Plastikmüll landet weltweit im Meer https://twitter.com/Greenpeace/status/583669003022835713 Man hat den Eindruck, fast alles in der modernen Konsumwelt ist in Plastik verpackt. Und auch, wenn du jetzt sagst „Aber ich werfe meinen Müll doch in die Tonne“: Wir hier in Europa tragen definitiv dazu bei, dass der Plastikmüll sich in den Meeren ansammelt. Dieses schockierende Foto hat Fotograf Zak Noyle in Indonesien gemacht – in der Hoffnung die Müll-Welle könne zur „Welle der Veränderung“ werden und das Bewusstsein für das Müllproblem in den Meeren stärken. Mehr: Plastikmüll im Meer – was kann ich dafür? 13 erstaunliche Dinge, die es auch ohne Plastik gibtGalerie starten 4. Der Plastikmüll bringt das Leben in den Meeren durcheinander https://www.instagram.com/p/BY8iyqxHx4r/?igref=ogexp Einige Umweltschützer gehen inzwischen davon aus, dass die weltweite Plastikverschmutzung eine ebenso große Bedrohung darstellt, wie der Klimawandel. Der Müll bringt die Ökosysteme durcheinander und gefährdet das Leben von Meereslebewesen. „Ein Foto, von dem ich wünschte, dass es nicht existiert. Aber jetzt da es existiert, will ich, dass jeder es sieht“ – so kommentiert Fotograf Justin Hofmann seinen Schnappschuss von einem Seepferdchen, das sich an einem Wattestäbchen festhält. Das Bild hat er vor der indonesischen Insel Sumbawa aufgenommen. Er hatte das Seepferdchen entdeckt und wollte es fotografieren, doch die auflaufende Flut schwemmte Müll an und das Tier war von Abfall umringt. Lies auch: Plastikmüll im Meer – diese Projekte tun was dagegen 5. Der menschengemachte Klimawandel verstärkt Naturkatastrophen Nach dem Super-Taifun „Haiyan“ auf den Philippinen (2013) (Foto: von Daria Devyatkina unter CC-BY-2.0) Sandy, Haiyan, Matthew, Harvey, Irma, und zuletzt Maria: In den vergangenen Jahren gab es auf der ganzen Welt extrem viele extrem verheerende Tropenstürme. Hinter deren Zerstörungskraft steckt mehr als schlechtes Wetter: Der Klimawandel, den wir durch unseren Lebensstil und unser Konsumverhalten wesentlich mit verursachen, lässt nicht nur die Temperaturen und den Meeresspiegel steigen. Auch extreme Wetterphänomene wie Stürme und Dürren macht er stärker und zerstörerischer – und zwar nicht nur am anderen Ende der Welt. Mehr: 11 Mythen zum Klimawandel – Ursachen und Folgen im Check 6. Wir verschwenden unfassbare Mengen essbarer Lebensmittel https://www.facebook.com/tastethewaste.de/photos/a.334363869907922.91873.117437994933845/334364546574521/?type=3 Pro Sekunde werfen wir in Deutschland über 300 Kilogramm essbare Lebensmittel in den Müll. Laut WWF wäre etwa die Hälfte der gesamten Lebensmittel-Abfälle (18 Millionen Tonnen pro Jahr) vermeidbar. Wir Verbraucher können am meisten daran ändern, indem wir sorgsamer mit Lebensmitteln umgehen. Dazu gehört, bewusst einzukaufen, nicht alles, was nicht makellos ist, gleich wegzuwerfen und sich nicht vom Mindesthaltbarkeitsdatum verunsichern zu lassen. Mehr: Foodwaste: Stoppen wir den Wahnsinn! Lebensmittelverschwendung: Mit diesen 10 Tipps landet bei dir weniger Essen im MüllGalerie starten 7. Täglich Fleisch, unendliches Leid Unser hoher Fleischkonsum ist nur durch grausame Massentierhaltung möglich. (Screenshot: Video "Durch die Augen eines Schweins"/AnimalEquality Germany) Die Mehrzahl der Deutschen isst gerne viel Fleisch für wenig Geld. Das ist nur möglich, weil die Tiere unter grausamen Bedingungen in Massentierhaltung leben – egal, ob Hühner, Rinder oder Schweine. Eingesperrt auf engstem Raum ohne jegliche artgerechte Beschäftigungs- oder Bewegungsmöglichkeiten, gezüchtet hin zu grotesken Körperproportionen, behandelt mit Antibiotika und gefüttert mit Gentech-Soja aus Südamerika: Die konventionelle Tierhaltung birgt unendlich viel Leid für die Tiere und für die Umwelt. Und das alles nur, damit wir unser täglich Fleisch essen können. Denn „das schmeckt so gut“ und „Bio ist viel zu teuer“. Jeder, der Fleisch isst, sollte sich den 360 Grad-Film „durch die Augen eines Schweins“ zumuten. 10 einfache Tipps für weniger tierische ProdukteGalerie starten 8. Unser Elektroschrott vergiftet Afrika https://www.facebook.com/ftmjournalism/photos/a.254917597988259.1073741828.252384841574868/457673717712645/?type=3 Wir hungern ständig nach noch neueren Smartphones, Fernsehern, Notebooks, Tablets usw. Und sobald unsere Geräte eine Macke haben, entsorgen wir sie. Trotz Exportverbot landen deshalb Unmengen an Elektroschrott aus Europa in Afrika. Dort nehmen Arbeiter und Kinder die Geräte ohne Schutzmaßnahmen auseinander, um an wertvolle Rohstoffe zu gelangen. Ganze Landstriche sind durch die giftigen Substanzen aus den Elektrogeräten verseucht. Agbogbloshie in Ghana wurde so zum traurigen Symbol unseres Wegwerfwahns. Ein Team von Journalisten („Follow the Money“) verfolgte 2013 die Spur eines Fernsehers aus Hamburg bis nach Afrika, die eindrucksvolle Dokumentation des Projekts findest du auf schrottfernseher.de. Ebenfalls sehenswert: Ein Doku-Film von BR24 zeigt, wie Kinder und Jugendliche in Ghana unseren Elektroschrott ausschlachten. Filmtipp: Welcome to Sodom – Dein Smartphone ist schon hier 9. Unser Müll verstümmelt Meereslebewesen https://twitter.com/extinctsymbol/status/593170831188041729 Plastikteile und anderer Abfall gelangt auf vielfältigen Wegen in die Meere. Für Meereslebewesen wie Fische, Wale, Meeresvögel und Schildkröten kann Abfall lebensgefährlich sein: Sie verheddern sich darin, verletzen sich daran oder fressen das Plastik versehentlich. Diese Schildkröte erlangte traurige Berühmtheit als Symbol des Plastikmüllproblems. Sie blieb, vermutlich als sie noch sehr klein war, in einem Plastikring stecken. Ihr Panzer und Körper wuchsen dann in einer skurrilen Form darum herum. Das Bild ist extrem – die Anzahl der Tiere, die unter der Plastikverschmutzung in den Meeren leiden, ebenfalls: Laut Umweltbundesamt sterben jedes Jahr bis zu 100.000 Meeressäuger und eine Million Seevögel an den Folgen des Mülls. Für 136 Arten von Meereslebewesen ist bekannt, dass sie sich in Müllteilen verheddern und strangulieren. Mindestens 43 Prozent aller Wal- und Delfinarten, über ein Drittel der Seevögel, alle Arten von Meeresschildkröten und viele Fischarten fressen versehentlich Müll. Was das mit uns zu tun hat: Plastikmüll im Meer – was kann ich dafür? 10. Den wahren Preis für unsere Kleidung zahlen andere Textilarbeiterinnen in einer Fabrik in El Salvador. Aus der sehenswerten Reportage: „…wie eine Sklavin!“ (Foto: © Christliche Initiative Romero) So billig Kleidung hier oft ist, so teuer kommt sie andere Menschen zu stehen: Die Textilarbeiterinnen in Fabriken in Bangladesch, China und anderen Niedriglohnländern zum Beispiel. Für Hungerlöhne, in viel zu langen Arbeitszeiten, in maroden Gebäuden und ohne irgendwelche Sicherheiten fertigen unzählige Näherinnen unsere Mode. Egal, wo du shoppst: Wenn du nicht bei Labels für Fair Fashion und faire Mode kaufst, musst du davon ausgehen, dass deine Kleidung genau so hergestellt wurde. Alternative: Gebraucht kaufen, so reduzierst du immerhin die Menge an Kleidern, die produziert werden muss. Lies auch: Menschenrechtsverletzung darf kein Wettbewerbsvorteil sein! 11. Wir lassen die Gletscher dahinschmelzen https://www.facebook.com/kerstin.langenberger.photography/photos/a.463697036975575.115901.429056113773001/1045109095501030/?type=3 Wie wir alle wissen, haben wir aufgrund unseres verschwenderischen Konsumverhaltens – unseres Fleischkonsums, unseres Erdölverbrauchs, unserer Kohlekraftwerke – mit Schuld am Klimawandel. Mit am härtesten trifft dieser die Pole. Gletscher in Arktis und Antarktis schmelzen in beispielloser Geschwindigkeit, die Lebensräume der Menschen und Tiere sind bedroht. Das traurige Symbol dieser Entwicklung ist dieser völlig abgemagerte Eisbär. Die Fotografin Kerstin Langenberger machte das Bild in 2015 in Norwegen. In einem bewegenden Facebook-Post schreibt die erfahrene Polar-Fotografin dazu unter anderem: „Many times I have seen horribly thin bears, and those were exclusively females – like this one here. […] How can a population be stable if it consists of less and less females and cubs?“ (Deutsch: „Ich habe habe viele Male schrecklich dünne Bären gesehen und diese waren ausnahmslos weiblich – so wie dieser hier. […] Wie kann eine Population bestehen, wenn sie aus immer weniger Weibchen und Jungen besteht?“) 12. Ein normaler Stromtarif macht ein neues Tschernobyl möglich https://www.instagram.com/p/BFcMI11sz19/ Diese Gasmasken stammen aus Tschernobyl, wo sie den Trägern nur wenig Schutz bieten konnten. Der Super-GAU dort ist inzwischen 30 Jahre her, doch Fukushima hat vor fünf Jahren gezeigt, dass ähnliche Katastrophen jederzeit wieder passieren können. Und zwar überall. Wer immer noch Strom von konventionellen Stromanbietern bezieht, trägt aktiv dazu bei, dass die gefährliche Atomkraft weiter genutzt wird und wir noch mehr Atommüll haben. Mit dem Tarifwechsel zu einem echten Ökostromanbieter dagegen unterstützt du täglich die Energiewende. Mehr: Ökostrom: diese 7 Anbieter empfiehlt dir Utopia 13. Für unseren Luxus arbeiten Kinder https://www.facebook.com/HumanRightsWatch/photos/a.391286429353.169785.42940254353/10154172506289354/?type=3 Kinderarbeit ist noch immer weit verbreitet und in vielen Branchen ein Problem. Gerade für jene Dinge, mit denen wir es uns gut gehen lassen, schuften auf der anderen Seite der Erde oft Kinder: auf Kakao-, Kaffee- oder Tabakplantagen. Ausschließen kannst du das nur, indem du zertifizierte Produkte aus fairem Handel kaufst bzw. zumindest auf die Herkunft achtest. Mehr: Diese Produkte solltest du fair kaufen Fairtrade-Produkte: Diese Dinge solltest du fair kaufen!Galerie starten Dieser Artikel hat dir gefallen? Werde jetzt Fan auf Facebook, bestelle unseren Newsletter – oder folge uns auf Instagram und Pinterest. Weiterlesen auf Utopia.de: Produkte mit Palmöl? Hier 12 gute Alternativen! Die besten nachhaltigen Mode-Shops 11 Produkte mit Mikroplastik – und Alternativen dazu English version available: 12 Pictures that Will Make You Immediately Alter Your Consumption Habits Merken Merken Merken Merken Merken Merken Merken ** mit ** markierte oder orange unterstrichene Links zu Bezugsquellen sind teilweise Partner-Links: Wenn ihr hier kauft, unterstützt ihr aktiv Utopia.de, denn wir erhalten dann einen kleinen Teil vom Verkaufserlös. Mehr Infos. War dieser Artikel interessant? 477 29 Vielen Dank für deine Stimme! 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