Wer darauf achtet, Obst und Gemüse möglichst regional einzukaufen, schaut im Supermarkt auf die Etiketten. Auf die ist allerdings nicht immer Verlass, wie ein besonders unverschämtes Beispiel bei Aldi zeigt.
Woher kommen Äpfel, auf deren Verpackung „Gutes aus Deutschland“ steht? Aus Deutschland natürlich – sollte man meinen. Bei genauerem Blick auf das Etikett der Aldi-Äpfel entdeckt man jedoch: Ursprung Neuseeland. Die „guten Äpfel aus Deutschland“ wurden also erst einmal um die halbe Erde transportiert, bevor sie bei Aldi im Regal landeten.
Entdeckt hat die Äpfel das Unternehmen „Mein Biolädchen“ aus Nordrhein-Westfalen. „Wir sind schockiert und enttäuscht, denn hier sieht man mal wieder, wie Kunden veräppelt werden“, schreibt Mein Biolädchen auf Facebook.
Ein Fehler bei Aldi?
Aber wie kann es überhaupt sein, dass die Aldi-Äpfel aus Neuseeland das Etikett „Gutes aus Deutschland“ erhalten? Die User auf Facebook haben verschiedene Erklärungen. So meint eine Nutzerin, dass die Früchte das Etikett bekommen haben, weil sie in Deutschland verpackt wurden. Eine andere Userin geht davon aus, dass es sich einfach nur um einen Fehler handelt.
Das verwirrende Etikett auf den Äpfeln zeigt, wie schwierig sich der Einkauf von möglichst regionalen Produkten gestalten kann. Die Sendung „Marktcheck“ deckte erst kürzlich auf, dass Herkunftsangaben von Gemüse im Supermarkt häufig falsch ausgeschildert sind.
Äpfel im Mai haben eine schlechte Ökobilanz
Generell sind Äpfel zurzeit ohnehin nicht die beste Wahl – egal ob sie aus Deutschland oder aus dem Ausland kommen. Deutsche Äpfel haben hauptsächlich von August bis November Saison. Derzeit stammen sie also vor allem aus Lagerung. Je länger regionale Äpfel gelagert werden, desto schlechter ist ihre Ökobilanz. Ab Mai ist sie etwa ähnlich schlecht, wie die importierter Äpfel. Wenn es doch mal Äpfel sein sollen, dann außerdem lieber in Bio-Qualität.
Bessere Alternativen: „Saisonkalender: Das gibt’s im Mai“
Update: Aldi hat inzwischen inzwischen auf eine Anfrage von Utopia reagiert und erklärt, dass man den zuständigen Lieferanten kontaktiert habe: „Unser Lieferant konnte uns mitteilen, dass es sich bei der falschen Kennzeichnung der Äpfel „Cox Orange Pippin“ um einen bedauerlichen Fehler auf dem Etikett handelt. Leider hat unser Lieferant die falsche Vorlage zur Etikettierung verwendet. So wurden die Äpfel mit Ursprung aus Neuseeland, wie auch auf der Verpackung angegeben, fälschlicherweise zusätzlich mit dem Label „Gutes aus Deutschland“ gekennzeichnet.“
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