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Ohne Fleisch, Milch oder Käse: Veganer Kindergarten sorgt für Diskussionen

veganer kindergarten
Fotos: © drevalyusha - Fotolia.com; CC0 Public Domain / Pixabay - Katrina_S

Ein Kindergarten, bei dem kein Fleisch und Fisch, aber auch keine Milch, Joghurt oder andere tierische Produkte auf den Tisch kommen – darauf haben viele Veganer gewartet. In diesem Sommer eröffnet ein solcher Kindergarten, allerdings gibt es auch Kritik.

Bislang gibt es deutschlandweit bereits einige „veganfreundliche“ Kindertagesstätten, komplett vegane Einrichtungen sind jedoch selten. In Frankfurt soll sich das nun ändern: Im August wird mit „Mokita“ der erste vegane Kindergarten der Stadt aufmachen.

Hinter dem Konzept steht die Elterninitiative „Veggie-Kids e.V.“. Einige der Mitglieder hatten nach passenden Einrichtungen für ihre Kinder gesucht und waren nicht fündig geworden. Also beschlossen sie, selbst aktiv zu werden und einen Kindergarten zu gründen.

Auch keine Zoobesuche mit dem Kindergarten

Die Mahlzeiten sollen nicht nur vegan sein, sondern auch aus regionalen und saisonalen Zutaten hergestellt werden. Außerdem will Mokita die Lebensmittel immer frisch zubereiten.

Die Philosophie des Kindergartens geht über die Ernährung hinaus: So soll es auch keine Zoo- oder Bauernhofbesuche mit den Kindern geben. Die Kinder sollen Tiere nur in ihrem natürlichen Lebensraum kennenlernen, meint Lucien Coy, Mitglied der „Veggie-Kids“-Initiative im Interview mit „Aktion Pflanzenpower“.

Darüber hinaus soll es in dem Kindergarten auch um den Umgang mit Geschlechterfragen gehen. Die Pädagogen sollen gemeinsam mit den Kindern Geschlechterrollen hinterfragen, erklärt Coy Utopia. Womit spielen Mädchen? Und womit Jungs? Was gibt es über das Thema  noch zu lernen? Außerdem soll das Spielzeug soll möglichst wenig Plastik enthalten und auch sonst will Mokita einiges besser machen, als andere Kindergärten.

Kritik an dem Kindergarten

Das Konzept von Mokita kommt gut an – auch bei den Behörden. Die Stadt Frankfurt unterstützt den Verein bei der Gründung des Kindergartens und hilft finanziell aus. „Wir hatten eigentlich damit gerechnet, viel mehr Überzeugungsarbeit leisten zu müssen, aber der Bedarf nach einer veganen Kita war unseren Ansprechpartnern sofort klar“, erläutert Coy in dem Interview.

Allerdings gibt es auch Kritik – immerhin halten viele Menschen eine rein vegane Ernährung gerade bei Kindern für gefährlich. Die Sorge ist, dass die Heranwachsenden nicht alle Nährstoffe erhalten und Mängel erleiden. Besonders Vitamin B-12 spielt hierbei eine Rolle. Laut Lucien Coy achten die Verantwortlichen jedoch im Essensplan darauf, die benötigte Nährstoffzufuhr der Kinder zu erfüllen.

Zwei Gruppen mit 40 Kindern

Im August startet der Kindergarten mit 40 Kindern in zwei Gruppen. Die Kosten für einen Platz entsprechen dabei den denen von anderen städtischen Kindertageseinrichtungen. Bewerben kann sich nur, wer in Frankfurt am Main gemeldet ist. Die Anmeldung erfolgt über das Internet-Portal „kindernetfrankfurt“, bislang ist nur Vormerken möglich.

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