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Energiesicherheit wichtiger als Klimaschutz? So denkt Deutschland

So tickt Deutschland
Foto: Unsplash / Timon Studler

Der Klimawandel schreitet voran, doch es ist nicht die einzige Krise, die die Menschen herausfordert. Sollte angesichts der aktuellen Energiesituation deshalb der Klimaschutz zurückstecken? Der ARD-Deutschlandtrend zeigt, was die Mehrheit denkt.

Sollte der Klimaschutz angesichts der akuten Energiekrise vernachlässigt werden? Dieser Frage ging die ARD in ihrem aktuellen Deutschlandtrend nach.

Der Grund: Russland hat die Gaslieferungen an Deutschland bereits gedrosselt. Es wird sogar befürchtet, dass Moskau den Gashahn bald komplett zudreht. Am Donnerstag haben Bundestag und Bundesrat den Weg dafür frei gemacht, mehr Kohlekraftwerke zur Stromerzeugung heranzuziehen. Ziel sei es, so Gas einzusparen und einzuspeichern. Gleichzeitig machte Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) Ende Juni deutlich: Die Energieversorgung sicherzustellen sei nur die Vorstufe dazu, sie umzustellen. Er müsse Kohlekraftwerke länger laufe lassen, LNG-Terminals für Flüssiggas seien richtig, „aber eigentlich müssen wir auch weg von Erdgas. Das ist ja auch eine fossile Energie“.

Unzufriedenheit mit Arbeit der Bundesregierung

Die Mehrheit der Befragten in Deutschland sieht das offenbar ähnlich. Laut ARD-Deutschlandtrend finden 52 Prozent nicht, dass der Klimaschutz angesichts der aktuellen Krisen und Herausforderungen vorübergehend im politischen Handeln hintenanstehen sollte. 43 Prozent sehen das anders.

Gravierende Unterschiede zeigen sich je nach Parteianhängerschaft: 69 Prozent der AfD-Anhänger:innen und 56 Prozent der Unionsanhänger sind der Meinung, der Klimaschutz sei weniger wichtig als die Energiesicherheit. Innerhalb der SPD-Anhängerschaft sprechen sich 48 Prozent für eine momentane Vernachlässigung des Klimaschutzes aus, 50 Prozent dagegen. Die Anhänger:innen von FDP (55 Prozent) und Grünen (83 Prozent) finden, der Klimaschutz dürfe nicht an Priorität verlieren.

Der repräsentativen Umfrage zufolge sehen die Bürger:innen momentan Handlungsbedarf: 62 Prozent sind unzufrieden mit der Arbeit der Bundesregierung beim Klimaschutz und 66 Prozent bei der Sicherung der Energieversorgung.

Mit Material der dpa

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