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Tiefkühl-Pommes bei Öko-Test: Nur ein Produkt fällt durch

Öko-Test: So gut schneiden Tiefkühl-Pommes ab
Foto: CC0 Public Domain / Unsplash – Cristi Ursea

Gute Nachrichten für Pommes-Fans: Im Gegensatz zu früheren Tests schneiden bei Öko-Test aktuell fast alle Tiefkühl-Pommes sehr gut oder gut ab. Auch Stiftung Warentest hat nicht allzu viel auszusetzen und kritisiert vor allem Geschmack und Fettgehalt.

„Es spricht nichts gegen den gelegentlichen Genuss einer leckeren Portion Fritten,“ schreibt Öko-Test in der neuen Ausgabe. Zwar machen gute Testergebnisse Pommes noch lange nicht gesund – und an der miesen Klimabilanz ändern sie auch nichts. Aber immerhin enthalten die Tiefkühl-Fritten für zuhause inzwischen kaum noch Schadstoffe.

Kaum noch Acrylamid in Pommes

Im Labortest fanden die Tester:innen von Öko-Test nur noch geringe Spuren eines Schadstoffs, der bis vor wenigen Jahren noch Probleme gemacht hat: Acrylamid. Auch Stiftung Warentest spricht von „unauffälligen“ Acrylamidgehalten.

Acrylamid entsteht, wenn kohlenhydratreiche Lebensmittel gebacken, gebraten, frittiert oder geröstet werden. Der Stoff löst in Tierversuchen Krebs aus und gilt als erbgutschädigend. Es ist also erfreulich, dass die Pommes-Hersteller die Werte in den Griff bekommen haben.

Auch sonst hat Öko-Test diesmal wenig zu bemängeln – mit einer Ausnahme schneiden alle Pommes im Test mit den Noten „sehr gut“ oder „gut“ ab.

Pommes bei Öko-Test: Nur ein Produkt fällt durch

Die Tester:innen haben im aktuellen Test nur geringe Spuren von Acrylamid gefunden und in einigen Produkten auch Spuren von Mineralölrückständen (MOSH/MOAH). Abgewertet wurden die Pommes deshalb aber nicht.

Einzige Kritikpunkte darüber hinaus: Einzelne Marken-Pommes waren im Backofen auch nach der angegebenen Backzeit noch nicht durchgebacken und schmeckten teils nach rohen Kartoffeln, zum Beispiel die Bio-Pommes von Natural Cool (Demeter) und die 1-2-3-Frites von McCain. Bei einigen Produkten waren zudem Verfärbungen oder Schalenreste zu erkennen. Notenabzug gab es dafür aber nur bei drei Eigenmarken-Pommes (Edeka, Lidl, Kaufland) und auch hier nur jeweils um eine Note.

Einziger Ausreißer im Test: Die Pommes von Potato Master, einer Eigenmarke von Norma, fallen mit mangelhaft durch. Sie enthalten Spuren von bedenklichen Pestiziden, darunter Chlorpropham. Das wird als Keimhemmer in der konventionellen Landwirtschaft verwendet, um Kartoffeln lange lagerbar zu machen, gilt aber als vermutlich krebserregend. In den vorherigen Pommes-Test hatte Öko-Test das Mittel noch in deutlich mehr Tiefkühl-Pommes gefunden. Daneben stecke in den Norma-Pommes zu viel Cadmium.

Wir raten grundsätzlich zu Bio-Pommes: Beim biologischen Kartoffelanbau dürfen keine chemisch-synthetischen Pestizide oder Düngemittel eingesetzt werden.

Zu den „sehr guten“ Bio-Pommes bei Öko-Test gehören unter anderem:

  • Alnatura Pommes Frites
  • Demeter Natural Cool Pommes Frites
  • Rewe Bio Pommes Frites

Öko-Test Tiefkühl-Pommes: Alle Testergebnisse als ePaper kaufen

Alle Details zum Test kannst du in der Ausgabe 02/2024 von Öko-Test nachlesen sowie online auf www.ökotest.de.

Das sagt Stiftung Warentest zu Tiefkühl-Pommes

Stiftung Warentest hat diesmal fast zeitgleich mit Öko-Test Tiefkühl-Fritten getestet, dabei aber auch Süßkartoffel-Pommes mit unter die Luft genommen. Insgesamt erreichen von 19 getesteten Produkten zehn die Gesamtnote gut.

Stiftung Warentest legt bei seinem Urteil – anders als Öko-Test – einen besonderen Fokus auf den Geschmack der Pommes. Fünfmal gab es hierfür die Teilnote „sehr gut“, darunter die Bio-Pommes von Edeka (Gesamtnote: gut), die McCain Chef Frites (Gesamtnote: gut) und die Lidl Harvest Basket Süßkartoffel Pommes (Gesamtnote: gut).

Gar nicht lecker fanden die Tester:innen hingegen zwei spezielle Mikrowellen-Pommes und auch die Lidl Harvest Basket Backofen Super Feine Pommes schmeckten „leicht spe­ckig“ und „fettig“.

Tiefkühl-Pommes bei Stiftung Warentest
Stiftung Warentest hat Pommes zu Testzwecken im Backofen, in der Fritteuse und sogar in der Mikrowelle zubereitet. (Foto: © Stiftung Warentest)

Zwei Produkte fallen wegen Schadstoffen auf: Die „Ofenfrites“ von Bördegold haben einen hohen Gehalt an Glykoalkaloiden. Die Pflanzengifte können zu Magen-Darm-Beschwerden führen. Und die Süßkartoffel-Pommes von Rewe Beste Wahl sind hoch mit 3-MCPD-Fettsäureestern belastet. Diese können sich im Körper zu möglicherweise krebserregendem 3-MCPD umwandeln. Außerdem kritisiert Stiftung Warentest hier einen zu hohen Fettgehalt.

Alle Details und Ergebnisse findest du in der Februar-Ausgabe der Zeitschrift test und unter www.test.de/pommes.

Acrylamid bei der Pommes-Zubereitung vermeiden: Tipps von Öko-Test und Stiftung Warentest

  • Die Backtemperatur sollte im Backofen bei Ober- und Unterhitze höchstens bei 200° C liegen, bei Umluft höchstens bei 180° C.
  • In der Fritteuse sollte die Temperatur nicht höher als 175 ° C sein.
  • Faustregel: Je brauner die Pommes sind, desto mehr Acrylamid steckt drin. Daher: So lang wie nötig, aber so kurz wie möglich backen. „Optimal geba­ckene oder frittierte Pommes sind gold­gelb“, so test.de.
  • Backpapier verwenden – das verhindert, dass die Pommes von unten zu braun werden.
  • Nicht zu kleine Mengen backen: Bei größeren Mengen bildet sich weniger Acrylamid als bei kleinen.
  • Die Pommes sollten auf dem Backblech eher dicht, aber einlagig liegen.
  • Große, dicke Pommes enthalten verhältnismäßig weniger Acrylamid als kleine, dünne.

Alternative zu Tiefkühl-Pommes: einfach selber machen

Auch wenn Tiefkühl-Pommes inzwischen laut Öko-Test weniger schadstoffbelastet sind als früher: Die gesündeste Wahl sind sie nicht. Zudem gehören sie zu den klimaschädlichsten Nahrungsmitteln.

Pommes selbst zu machen dauert nur ein paar Minuten und du kannst selbst bestimmen, wie viel und welches Fett dran kommt und sparst Energieaufwand fürs Frittieren, Einfrieren und so weiter. Und Verpackungsmüll spart es auch.

Hier findest du ein einfaches Rezept:

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