Shampoo ohne Silikone ist besser für Haare und Natur. Wir zeigen, woran du Silikonöle im Shampoo erkennen kannst und mit welchen Pflege-Produkten du deine Haare besser waschen kannst – ohne auf glänzende Farben und langanhaltendes Volumen verzichten zu müssen.
Natürlich wünschen wir uns unser Haar wie in der Shampoo-Werbung – glänzend, weich und füllig. Die Mittel, mit denen die Hersteller versuchen, diese Ansprüche zu erfüllen, sind aber manchmal weniger wünschenswert: In vielen Shampoos stecken Inhaltsstoffe, die uns und der Umwelt schaden können – oder die schlichtweg keinen echten Nutzen haben, wie zum Beispiel Silikone.
Was machen Silikone im Shampoo?
Silikone sollen das Haar weich, seidig und glänzend aussehen lassen. Das tun sie auch: Indem sie sich um das Haar legen und es optisch glätten. Doch dabei bilden sie einen Film und versiegeln das Haar. Darunter trocknet es aus und kann keine pflegenden Stoffe mehr aufnehmen.
Werden Shampoo und Conditioner mit Silikonen regelmäßig angewendet, ist ein Build-up-Effekt wahrscheinlich: Die Silikone legen sich Schicht über Schicht um die Haare, diese werden schwer. Silikone im Shampoo bewirken also kaum mehr als einen schönen Schein.
Das Österreichische Umweltbundesamt weist zudem darauf hin, dass weder die gesundheitlichen Auswirkungen noch die Folgen für die Umwelt ausreichend erforscht sind. Bekannt ist, dass Silikone nur schwer biologisch abbaubar sind und sich in Gewässern anreichern können.
Shampoo ohne Silikone: So erkennst du es
Um zu erkennen, ob dein Haarwaschmittel silikonfrei ist, hilft ein Blick auf die Inhaltsstoffe. Dabei gilt: Je weiter oben ein Inhaltsstoff steht, desto mehr ist davon im Produkt enthalten. Die meist verwendeten Silikone in Shampoos sind:
- Dimethicon
- Amodimethicon
- Dimethiconol
Außer den drei genannten gibt es noch weitere Silikone in Shampoos. Du erkennst sie an den folgenden Endungen:
- -cone
- -conol
- -oxane
- -glycol
Falls du Schwierigkeiten hast, die Inhaltsstoffliste zu lesen: Wenn du auf deinem Smartphone die kostenlose App CodeCheck nutzt, kannst du den Barcode auf der Shampoo-Flasche einscannen und die Inhaltsstoffe anzeigen lassen. CodeCheck zeigt Silikone allerdings nur als „leicht bedenklich“ an.
Silikonfreie Shampoos sind „gut“ – Bio-Shampoos sind besser
Preis: ca. 3,95 Euro/200 ml (ca. 1,98 Euro/100ml)
3. Speick: Shampoo mit spezieller Zutat
Das Familienunternehmen Speick verdankt seinen Namen der seltenen Speickpflanze, die es in seinen Pflegeprodukten verarbeitet. Die Pflanze soll beruhigend und vitalisierend wirken und verleiht den Produkten ihren sehr speziellen Duft. Speick bezieht sie aus Kärntnen aus kontrolliert biologischer Wildsammlung. Auch der Großteil der anderen pflanzlichen Inhaltsstoffe stammt aus Bio-Anbau und vorzugsweise aus der Region, aus Deutschland oder Europa. Die verarbeiteten Pflanzenextrakte stellt das schwäbische Unternehmen selbst her.
Vier verschiedene silikonfreie Shampoos bietet Speick derzeit an: „Glanz & Volumen“, „Regeneration & Pflege“,„Balance & Frische“ und speziell für Männer „Men Active“. Die Shampoos sind alle BDIH-zertifiziert, d.h. ein Großteil der verwendeten pflanzlichen Inhaltsstoffe (inklusive Palmöl und Kokosöl) muss bio-zertifiziert sein. Laut Codecheck enthält das Shampoo keine bedenklichen Inhaltsstoffe (abgesehen von Palmöl).
Die Shampoos sind vegan und tierversuchsfrei.
Anwendung: Der typische Speick-Duft ist – wie bei allen anderen Produkten dieser Marke – gewöhnungsbedürftig, aber nicht unangenehm. Die Speick-Shampoos schäumten im Test gut, pflegen effektiv und geben dem Haar Glanz.
Fazit: Mit dem Kauf von Speick-Shampoos unterstützt man ein verantwortungsvoll wirtschaftendes Familienunternehmen und entscheidet sich für ein wirkungsvolles Shampoo ohne Silikone, aber dafür mit hochwertigen Inhaltstoffen.
Kaufen**: Speick Shampoo ohne Silikone gibt es in vielen Drogeriemärkten, Bioläden und in Onlineshops wie BioNaturel oder Amazon.
Preis: ca. 5,99 Euro/200 ml (ca. 3 Euro/100 ml) bzw. 4,9/150 ml (ca. 3,33 Euro/100 ml)
4. Haarwaschseife: Geheimtipp mit besten Zutaten
Warum eigentlich glauben wir heute, Shampoo müsse flüssig sein und aus der Plastikflasche kommen? Haarseifen sind eine gute Alternative zu herkömmlichen Shampoos. Lies dazu auch: Haarseifen im Test: So geht Haare waschen ohne Shampoo.
Die handgefertigten Haarwaschseifen der kleinen Manufaktur Savion kommen komplett ohne Plastikverpackung aus und sind ergiebiger als jedes „normale“ Shampoo.
Aktuell hat Savion 14 verschiedene Sorten im Sortiment, von der Johanniskraut- bis zu Ziegenmilch-Haarwaschseife. Die Haarseifen sind alle palmölfrei. Stattdessen basieren die Savion-Seifen auf einer Kombination aus (Bio-)Kokosöl, Olivenöl und Rizinusöl. Dazu kommen – je nach Produkt – hochwertige Öle und Fette wie zum Beispiel Mandelöl, Arganöl, Weizenkeimöl oder Walnussöl. Laut Hersteller stammen derzeit 65 – 75% der verseiften Öle aus kontrolliert biologischem Anbau. Savion stellt alle Seifen selbst her.
Die Seifen kommen ohne Emulgatoren und Konservierungsstoffe aus, Duft und Farbe entstehen durch ätherische Öle, Kräuter, Gewürze und natürliche Erdpigmente. Viele der Seifen sind vegan, alle sind tierversuchsfrei.
Anwendung: Es fühlt sich zunächst seltsam an, die Haare mit einem Stück Seife einzuseifen, funktioniert aber problemlos: die Seife schäumt, lässt sich gut verteilen und wieder ausspülen. Das Haar duftet hinterher angenehm, in unserem Test mit der Henna-Haarwaschseife fanden wir aber, dass es etwas trocken wirkt und wenig Glanz hat. Gut möglich, dass unterschiedliche Seifen hier unterschiedliche Effekte haben – oder, dass eine saure Rinse hilft.
Fazit: Sehr gute Inhaltsstoffe, kein Palmöl und kein Plastik – aus Gesundheits- und Umweltsicht geht es kaum besser. Einfach mal ausprobieren und Wirkung selbst beurteilen.
Kaufen**: Die Savion Haarwaschseifen bekommt man bei Waschbär oder Amazon und in einer Reihe kleinerer Läden.
Preis: Zwischen 5,10 und 6,40 Euro/Stück (85 Gramm) (ca. 6 – 7,50 Euro/100 Gramm), der Versand kostet bei Bestellung im Onlineshop 3,90 Euro.
Glänzende Haare auch ohne Silikon
Nach der Umstellung auf silikonfreies Haarwaschmittel enthält dein Haar noch eine Silikonschicht, die die Aufnahme wichtiger Nähr- und Pflegestoffe behindert. Es kann erst einmal zwei bis drei Wochen dauern, bis du die Silikonrückstände aus dem Haar herausgewaschen hast. Dabei behilflich sein kann klärendes Shampoo (Clarifying Shampoo).
Es kann außerdem sein, dass die Haare in den ersten paar Wochen etwas rauer wirken. Sind aber erstmal alle verbliebenen Silikone ausgewaschen, gewöhnen sich die Haare nach und nach an die neue Pflege. Dann kehrt auch der natürliche Glanz zurück. Wer so lange nicht warten möchte, kann die Haare für zusätzlichen Glanz mit einer Naturhaarborsten-Bürste kämmen (z.B.** von Ebay oder Amazon).
Experimentierfreudige können noch einen Schritt weiter gehen und es mal ganz ohne Shampoo versuchen: No Poo: Haare waschen ohne Shampoo. Für alle anderen gibt es hier die besten Bio-Shampoos mit Bewertungen der Utopia-Leser:
Naturkosmetik ist nicht nur bei Shampoo die bessere Wahl
Es gibt viele gute Gründe auf Naturkosmetik umzusteigen– auch bei Shampoos. Silikone sind dabei nicht die einzigen bedenklichen Inhaltsstoffe: Synthetische Duft- und Farbstoffe können Allergien auslösen, Konservierungsstoffe (Parabene) wirken in unserem Körper ähnlich wie Hormone, erdölbasierte Tenside (PEG) machen unsere Haut durchlässig für Schadstoffe.
Lies hier mehr dazu: Die schlimmsten Inhaltsstoffe in Kosmetik
Tipp: Beim Umstieg auf Naturkosmetik kannst du mit unseren aktuellen Naturkosmetik-Gutscheinen ein wenig sparen.
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