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Bucket List: Wieso auch du eine anlegen solltest

Bucket-List
Foto: CC0 / Pixabay / Free-Photos

Was ist eine Bucket List und wofür ist sie gut? Ist sie reine Motivation und Ansporn? Oder kann sie dich womöglich auch unter Druck setzen? Erfahre hier, was du über Bucket Lists wissen musst.

Was ist eine Bucket List?

Mit „Bucket List“ bezeichnet man eine Liste mit Dingen, die man vor seinem Tod noch erledigen oder erleben möchte. Das können Dinge sein wie heiraten, eine Familie gründen, den Traumjob finden oder auch einen Baum pflanzen, eine Weltreise machen oder gar ein Haus bauen. Sie ist sozusagen eine „To-Do-Liste für’s Leben“.

Doch woher stammt der Begriff?

Im Englischen gibt es die weit verbreitete Redewendung „to kick the bucket“, bei der es sich um einen Euphemismus für das Sterben handelt. Sie bedeutet so viel wie „ins Gras beißen“ oder „den Löffel abgeben“. Man könnte sie bei uns also auch getrost als „Löffel-Liste“ bezeichnen.

Und genau so passiert es auch in dem berühmten Film „Das Beste kommt zum Schluss“ von 2007 mit Morgan Freeman und Jack Nickelson: Die zwei Hauptcharaktere leiden beide an Krebs und lernen sich im hohen Alter im Krankenhaus kennen. Als sie erfahren, dass sie nur noch sechs Monate zu leben haben, erstellen sie beide eine Bucket List bzw. Löffel-Liste. Sie versuchen all die aufregenden Dinge nachzuholen, die sie in ihrem Leben noch tun wollten und noch nicht erledigt haben.

Dieser Film hat eine ganz neue Generation von Menschen dazu inspiriert, auch so eine Liste anzufertigen. Wir erklären, auch du eine solche Bucket List erstellst, welche Dinge du darauf notieren kannst und welche Vorteile und potentiellen Nachteile sie mit sich bringen kann.

Was bringt dir eine Bucket List?

Listen helfen dir dabei, Gedanken und Pläne zu visualisieren.
Listen helfen dir dabei, Gedanken und Pläne zu visualisieren. (Foto: CC0 / Pixabay / TeroVesalainen)

Wir wissen doch alle, was wir vom Leben wollen, wonach wir uns tagein, tagaus sehnen – warum also eine Bucket List anfertigen?

Wenn wir einen Gedanken aufschreiben, machen wir ihn uns bewusster. Das funktioniert auch mit Gefühlen, Plänen und Wünschen. Wenn du also niederschreibst, was du in deinem Leben noch machen und erreichen möchtest, hast du einen konkreten Plan vor Augen. Dieses Visualisieren hilft dir dabei, den Plan auch durchzuführen.

Jeder kennt das gute Gefühl, etwas abhaken zu können: Sobald wir auf einer Einkaufs- oder To-Do-Liste etwas durchkreuzen, haben wir jedes Mal ein kleines Erfolgserlebnis. Das verschafft Selbstbewusstsein, da wir uns selbst gezeigt haben, dass wir etwas erledigen können. Das daraus entstehende gute Gefühl motiviert uns, weiterzumachen.

Außerdem erkennst du bewusster, was dir wirklich wichtig ist…

Wie erstellt man eine Bucket List?

Ein Moment der Auszeit und Selbstreflexion hilft beim Erstellen einer Bucket List.
Ein Moment der Auszeit und Selbstreflexion hilft beim Erstellen einer Bucket List. (Foto: CC0 / Pixabay / Pexels)

Nimm dir am besten eine Stunde Zeit, sodass du ungestört nachdenken und reflektieren kannst.

Nimm einen Block und schreibe alles auf, was dir einfällt, das du erledigen möchtest. Bei diesem Brainstorming kannst du Unter- oder Oberbegriffe finden, ähnliche Gedanken mit Pfeilen verbinden und unwichtige Ideen wieder durchstreichen.

Hast du die Begriffe notiert und markiert, die wirklich dem entsprechen, was du erledigen möchtest, kannst du schließlich eine Ergebnisliste anfertigen:

  • Du kannst hierfür ein Poster anfertigen, das du an der Wand aufhängst. Mit verschiedenen Stiften, Aufklebern oder einer Nummerierung kannst du Prioritäten markieren. So hast du deine Ziele immer vor Augen.
  • Du besitzt ein Tagebuch? Dann schreibe diese Liste vorne auf die erste oder hinten auf die letzte Seite. So hast du sie immer parat und in der Nähe deiner persönlichsten und wichtigsten Gedanken.
  • Fertige ein extra Bucket-List-Notizbuch an. So kannst du deine Gedanken zu den erledigten Dingen notieren, die Liste stetig erweitern und sogar ein paar Souvenirs einkleben (zum Beispiel Flugtickets oder Fotos).

Mögliche Risiken einer Bucket List

Was ist, wenn ich meine Ziele nicht rechtzeitig erreiche? Erkenne, was wirklich wichtig ist.
Was ist, wenn ich meine Ziele nicht rechtzeitig erreiche? Erkenne, was wirklich wichtig ist. (Foto: CC0 / Pixabay / geralt)

Wer denkt, der Sinn des Lebens bestehe nur darin, große Ziele zu erreichen, kann sich auch leicht unter Druck setzen. Der Sinn einer Bucket List sollte darin bestehen, sich seine Ziele zu visualisieren und darauf hin zu arbeiten. Du solltest aber nicht das Hier und Jetzt aus den Augen verlieren. Deshalb: Fülle deine Liste mit Dingen, die den Moment feiern.

Viele haben ihre vagen Pläne im Kopf und machen sich Druck bis zum Burnout. Die Liste soll dir dabei helfen zu erkennen, was wirklich wichtig ist. Und die wirklich wichtigen Dinge sollten motivieren und dich nicht unter Druck setzen.

Doch was ist wirklich wichtig?

In ihrem Buch „5 Dinge, die Sterbende am meisten bereuen“ (erhältlich auf **Amazon) fasst die australische Palliativpflegerin Bronnie Ware zusammen, was todkranke Menschen in ihren letzten Tagen rückblickend am meisten bedauern:

  • Nicht den Mut gehabt zu haben, ein eigenes und authentisches Leben zu führen – anstatt eines Lebens, das andere von einem erwarteten.
  • Zu viel gearbeitet zu haben.
  • Nicht den Mut gehabt zu haben, die eigenen Gefühle besser und öfter auszudrücken.
  • Den Kontakt zu ihren Freunden nicht aufrechterhalten zu haben.
  • Sich selbst nicht erlaubt zu haben, glücklicher zu sein.

Beispiele für eine Bucket List

"Die Welt von ganz oben Sehen" ist ein beliebter Punkt auf vielen Buckets Lists.
„Die Welt von ganz oben Sehen“ ist ein beliebter Punkt auf vielen Buckets Lists. (Foto: CC0 / Pixabay / StockSnap)

Was könnte also auf deiner Bucket List stehen? Wir haben für dich ein paar Beispiele gesammelt, die dich für deine Liste inspirieren könnten:

Familie & Freundschaft:

Reisen:

Sport:

  • Einen Marathon laufen
  • Einen Fallschirmsprung machen oder Bungee-Jumpen
  • Eine Kampfsportart erlernen
  • Surfen lernen

Lernen & Wissen:

  • Eine „unbeliebtere“ Sprache wie Kantonesisch, Farsi oder Swahili lernen
  • Programmieren lernen
  • „Auf der Suche nach der verlorenen Zeit“ oder „Krieg und Frieden“ zu Ende lesen
  • Ein Instrument erlernen

Karriere:

Soziales & Umwelt:

  • Eine Organisation für einen guten Zweck gründen
  • Plastikfrei leben
  • Blut spenden
  • Ein Darlehen bei Kiva Loan vergeben
  • Ein (oder mehrere) Tiere aus dem Tierheim adoptieren
  • Und nicht zu vergessen, das altbewährte: einen Baum pflanzen.

Dich selbst finden & den Sinn des Lebens entdecken

Wenn du dir also einen Moment Zeit nimmst und dich hinsetzt, um eine Bucket List anzufertigen, reflektierst du über die Dinge, die dir wirklich wichtig sind. So machst du dir deine tiefsten Wünsche bewusster und besinnst dich deiner tatsächlichen Prioritäten.

Dies kann zum Beispiel so aussehen:

  • Womöglich erkennst du beim Schreiben, dass du dich eigentlich gar nicht nach der großen Hochzeit sehnst, sondern nach einer liebevolle Partnerschaft, die dir ein Gefühl von Sicherheit vermittelt.
  • Vielleicht geht es gar nicht um den großen Job, der dir viel Geld einbringt. Vielmehr wünscht du dir einfach nur, für deine Arbeit gesehen und respektiert zu werden – und damit womöglich etwas Gutes in der Welt zu bewegen.
  • Vielleicht ist es auch gar nicht so wichtig, einen Fuß in alle Länder dieser Welt gesetzt zu haben. Womöglich ist es viel wichtiger, achtsamer im Moment zu leben, die Natur zu genießen und Menschen ehrlich zu begegnen.

Mithilfe einer Bucket List kannst du also deinen eigenen ganz persönlichen Sinn des Lebens finden. Vielleicht geht es auch gar nicht um einzelne Ziele, sondern eher um die Wege dorthin.

Was kommt auf eure Bucket List? Schreibt es uns in den Kommentaren!

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