Das Einkochen im Backofen ist eine Möglichkeit, Lebensmittel lange haltbar zu machen. In diesem Artikel zeigen wir dir, wie du dabei vorgehen solltest.
Im Sommer und im Herbst kannst du zwischen viel frisch geerntetem Gemüse und Obst wählen. Hast du einen eigenen Garten, dann ist die Ernte oft größer, als du verzehren kannst. Sie einzukochen ist daher eine gute Möglichkeit, um die Lebensmittel haltbar zu machen. Doch nicht nur rohe Lebensmittel eignen sich dafür – du kannst auch bereits fertige Gerichte wie beispielsweise Kompott, Mus, Sirup, Soßen oder Suppen im Ofen einkochen.
Das kannst du einerseits im Topf machen, aber auch das Einkochen im Backofen funktioniert vor allem für größere Mengen an Gläsern gut.
Vorsicht: Verwende kein überreifes Obst oder Gemüse und koche keine Lebensmittel mit fauligen oder gar schimmligen Stellen ein.
So funktioniert Einkochen
Das Einkochen tötet mithilfe der Hitze laut dem Bundeszentrum für Ernährung (BzfE) Keime ab. Außerdem breiten sich warme Luft und Wasserdampf innerhalb der Gläser aus. Wenn du ein klassisches Einmachglas verwendest, entweichen außerdem Luft und Wasserdampf über den Gummiring. Beim Abkühlen entsteht ein Unterdruck in den Gläsern, wodurch die Lebensmittel luftdicht verschlossen und damit länger haltbar bleiben.
Wichtig ist also, dass sich ein Vakuum im Glas bildet. Bei Schraubgläsern erkennst du das daran, dass sich der Deckel etwas nach innen wölbt. Bei Einmachgläsern mit Dichtungsringen kannst du es überprüfen, indem du die Klammern nach dem Abkühlen löst und die Gläser vorsichtig am Deckel hochhebst. Wenn das Glas trotzdem zu bleibt, hat das Einkochen im Backofen funktioniert.
Wenn du im Backofen einkochen möchtest, benötigst du folgende Utensilien:
- vollkommen intakte Gläser mit einwandfreiem Deckel. Benutze einfach leere Schraubgläser oder Einmachgläser mit Gummiring beziehungsweise Klammern. Achte jedoch unbedingt darauf, dass die Gummiringe hitzebeständig sind!
- eine Schöpfkelle, eventuell einen Trichter
- eine tiefes Backblech oder eine Ofenform/Auflaufform
- Wasser für die Form und abgekochtes Wasser für das Einmachgut
- Zucker (nur, wenn du Obst im Backofen einkochen möchtest)
- das gewünschte Einkochgut
Einkochen im Backofen: So gehst du vor
Mit dieser Anleitung kannst du Lebensmittel im Backofen einkochen:
- Sterilisiere die Gläser und deine weiteren Arbeitsutensilien, die mit dem Einzukochenden in Kontakt kommen.
- Wasche die einzukochenden Früchte oder das Gemüse gründlich ab.
- Schneide sie in kleine Stückchen.
- Befülle die Gläser. Dabei gilt: Je dichter die Stückchen aneinander liegen, desto besser lassen sie sich einkochen.
- Bringe Wasser im Wasserkocher zum Kochen.
- Übergieße das Gemüse mit dem abgekochten Wasser. Verwende bei Früchten eine Mischung aus Wasser und Zucker (Verhältnis 5:1), welche du über die Fruchtstückchen gießt. Der Zucker hilft, die Früchte länger zu konservieren.
- Verschließe die Gläser fest.
- Nimm eine feuerfeste Auflaufform oder eine tiefes Backblech und fülle sie etwa zwei bis drei Zentimeter mit Wasser.
- Gib die wassergefüllte Form auf der untersten Schiene in den Backofen.
- Setze die Gläser in das Wasser der Auflaufform. Achte darauf, dass sich die Gläser nicht berühren.
- Schalte den Ofen auf etwa 175 Grad Ober-/Unterhitze an.
- Dreh die Temperatur auf Null, sobald das Wasser kocht.
- Lasse die Gläser für mindestens 30 weitere Minuten im geschlossenen Ofen im Wasserbad stehen.
Wichtig: Wenn du Gemüse einkochst, musst du den Vorgang laut dem BzfE nach 24 bis 48 Stunden wiederholen. Das tötet wiederholt auskeimende Sporen vollends ab. Nur so schützt du dich vor der lebensgefährlichen Vergiftung namens Botulismus.
Wenn du die Gläser an einem kühlen, trockenen und lichtgeschütztem Ort lagerst können die eingekochten Lebensmittel laut dem BzfE etwa sechs bis 12 Monate halten.
Diese Lebensmittel kannst du einkochen
Folgendes Obst kannst du beispielsweise im Topf oder im Backofen einkochen:
- Obst einkochen: Grundprinzip und leckere Rezepte
- Kirschen einkochen: Einfaches Rezept mit und ohne Zucker
- Birnen einkochen: So machst du sie schnell und einfach haltbar für den Winter
- Stachelbeeren einkochen: Eine einfache Anleitung
- Äpfel einkochen: Mit und ohne Zucker
- Mirabellen einkochen: So machst du die leckeren Früchte haltbar
- Zwetschgen einkochen: Anleitung und Rezept
- Pflaumen einkochen: So machst du die Früchte haltbar
Und diese Gemüsesorten eignen sich besonders zum Einkochen:
- Tomaten einkochen: Einfache Schritt-für-Schritt-Anleitung
- Rote Bete einkochen: So hast du länger was davon
- Bohnen einkochen: So hast du länger was davon
- Zucchini einkochen: Leckere Rezepte zum Haltbarmachen
- Rotkohl einkochen: Eine Anleitung
- Kartoffeln einkochen: So machst du sie haltbar
- Spargel einkochen: So machst du die Stangen haltbar
Durch Einkochen kannst du beispielsweise folgende Gerichte länger haltbar machen:
Kritik: Energieverbrauch beim Einkochen im Backofen
Das Einkochen im Backofen ist zwar praktisch, verbraucht jedoch mehr Energie als die klassische Variante im Kochtopf. Erfahre hier, wie du deinen Backofen möglichst energiesparend nutzen kannst: Backofen-Symbole: Richtig nutzen und Energie sparen.
Es lohnt sich daher nur, wenn du größere Mengen Obst oder Gemüse auf einmal einkochen möchtest. Außerdem besteht das Risiko, dass die trockene Luft die Dichtungen der Gläser beschädigt.
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- Backofen vorheizen: sinnvoll oder nicht?
- Vorratskammer: Richtig organisieren und ausmisten
- Ausgewogene Ernährung: 10 Regeln für den Alltag
Überarbeitet von Katharina Wehlmann
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