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Elektroauto-Kosten: Warum sich ein E-Auto rechnet – mit vielen Beispielen

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Utopia.de/M. Poferl

Für viele kommt ein E-Auto aufgrund des vermeintlich höheren Kaufpreises nicht infrage. Doch wer die laufenden Kosten für ein Elektroauto einmal durchkalkuliert, kann zu einem anderen Ergebnis kommen: Selbst mit einem teuren Tesla fährst du möglicherweise günstiger als mit so manchem Verbrenner.

Hohe Kosten, geringe Reichweite – diese Mythen über Elektroautos halten sich seit Jahren. Dabei gibt es mittlerweile günstigere Elektroautos als vor fünf Jahren. Speziell die starke finanzielle Förderung durch die Politik sorgt schon länger dafür, dass man einen vollwertigen E-Neuwagen bereits für 10.000 bis 20.000 Euro bekommt.

Wer nur auf den Kaufpreis schaut, blendet zudem viele Ausgaben aus. Immer wieder stellt der ADAC eine Gesamtkostenrechnung über die Ausgaben für Autos auf, bei der E-Autos, Benziner, Diesel und andere verglichen werden.

Das Ergebnis des ADAC-Vergleichs: Viele Elektroautos sind voraussichtlich schon jetzt dauerhaft günstiger als vergleichbare Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor. Den Expert:innen zufolge liegt das an den geringeren Wartungs- und Betriebskosten der Stromer und den – im Vergleich zu Benzin oder Diesel – niedrigeren Preisen für (Öko-)Strom. Daran hat auch die Energiekrise nichts Grundsätzliches geändert.

Kosten von Elektroautos: Kauf, Kfz-Steuer & Versicherung

Den größten Anteil an den Elektroauto-Kosten hat natürlich zunächst mal die Anschaffung: Für die meisten Stromer (Neuwagen mit einem Netto-Grundpreis von unter 40.000 Euro) gibt es die E-Auto-Förderprämie („Umweltbonus“ plus „Innovationsprämie“) in Höhe von bis zu 9.000 Euro (je nach Kaufpreis; für Plug-in-Hybrid-Fahrzeuge gibt es bis zu 6.750 Euro). Für teurere E-Modelle (bis 65.000 Euro netto) sinkt die staatliche Kaufunterstützung. Gut zu wissen: Aktuell sind die Neupreise von Stromern noch höher als bei vergleichbaren Pendants mit Benzin- oder Dieselmotor – erwartungsgemäß werden sich Elektroautos aber mittelfristig auf dem gleichen Preisniveau ansiedeln.

Natürlich muss ein E-Auto nicht nur angeschafft werden, auch weitere Komponenten fallen – wie bei anderen Antriebsarten auch – finanziell ins Gewicht, zum Beispiel:

  • Versicherungstarife für E-Autos unterscheiden sich nach Regionalklassen, Automodell, Schadenfreiheitsbetrag und persönlichen Merkmalen. Deshalb lassen sie sich nur schwer vergleichen. Viel sparen können Elektroauto-Besitzer bei der Kfz-Versicherung aber meist nicht.

In einem Punkt werden elektrisch angetriebene Modelle allerdings deutlich entlastet, nämlich bei den Steuern:

  • Elektroautos sind zehn Jahre von der Kfz-Steuer befreit. Daraus ergibt sich mit der Zeit eine Ersparnis in Höhe von 800 bis 2.400 Euro.
  • Dazu genießen E-Auto-Fahrer mancherorts Privilegien beim Parken; oftmals sind entsprechende Plätze auch mit einer Ladesäule ausgestattet.

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Elektroauto-Kosten: Geld sparen in der Werkstatt

Autos wollen natürlich nicht nur gekauft werden, auch die Instandhaltung erfordert Zeit und Geld. Bei Modellen mit Diesel- oder Ottomotor machen Wartung und Verschleiß sogar einen großen Teil der laufenden Kosten aus. Wie sieht es im Vergleich mit den Elektroauto-Kosten aus? Ein Werkstattbesuch mit dem E-Auto ist oftmals deutlich günstiger. Die Gründe:

  • Kupplung, Getriebe, Auspuff: All diese verschleißanfälligen Bauteile besitzt ein Elektroauto einfach nicht.
  • Ein E-Motor ist weniger wartungsintensiv: Probleme mit Öl, Zündkerzen, Zylinder oder Kühlung fallen weg.

Schätzungen zufolge sind die Wartungskosten bei Elektroautos deshalb um bis zu ein Drittel geringer. Laut ADAC-Kostenvergleich 2022 sind die durchschnittlichen Werkstattkosten von Stromern und die Kosten von vergleichbaren Verbrennern beispielsweise die folgenden:

– Elektro: VW ID.3 Pro Performance (58 kWh): 56 Euro*
– Verbrenner: VW Golf 2.0 TSI Style DSG: 67 Euro

– Elektro: Dacia Spring Electric Comfort 2WD: 37 Euro
– Verbrenner: Dacia Sandero SCe 65 Access: 45 Euro

– Elektro: Hyundai Kona Elektro (64 kWh) Select: 66 Euro
– Verbrenner: Hyundai Kona 1.6 T-GDI: 78 Euro

– Elektro: BMW iX3 Inspiring: 99 Euro
– Verbrenner: BMW X3 xDrive30d Steptronic: 121 Euro

Und im luxuriösen Segment? Auch die Differenz bei teureren Autos (wie der S-Klasse von Mercedes und ihrem Elektro-Pendant) ist offensichtlich:

– Elektro: Mercedes EQS 500 4Matic: 137 Euro
– Verbrenner: Mercedes S 500 4Matic: 165 Euro

* Kosten pro Monat, bei fünf Jahren Laufzeit und 75.000 gefahrenen Kilometern

Stromverbrauch und Stromkosten bei Elektroautos

Elektroautos lassen sich an einer öffentlichen Ladestation oder zu Hause aufladen. Letzteres ist günstiger – das Laden eines E-Autos dauert aber bei einem normalen Stromanschluss einen halben bis ganzen Tag (je nach Fahrzeug). Zum schnelleren Aufladen ist deshalb die Installation einer Wallbox in der Garage empfehlenswert, die allerdings in der Regel extra bezahlt werden muss.

Auch Solarenergie kann eine Rolle spielen. Wer eine Photovoltaikanlage (PV) auf dem Dach hat, spart noch mehr: Laut Fraunhofer-Institut kostet der selbst erzeugte Strom aus einer PV-Anlage im Jahr 2022 zwischen 5 und 12 Cent pro Kilowattstunde. Beim herkömmlichen Haushaltsstrom vom Energieversorger sind die Kosten wesentlich höher – und können mittlerweile bis zu 40 Cent betragen.

Fix geht das Stromtanken eines Elektroautos an öffentlichen Schnellladesäulen: Dort kann der Akku – je nach Anschluss und Fahrzeug – dank Gleichstrom-Power bereits in einer halben Stunde auf etwa 80 Prozent geladen werden. Dafür zahlst du hier aber (je nach Anbieter) mehr als bei wechselstrombasierten Ladestationen, die nur „Normalgeschwindigkeit“ anbieten. Einige Supermärkte, Restaurants und Hotels bieten ihren Kund:innen zudem an, für eine meist begrenzte Dauer ihr E-Auto kostenlos aufzuladen.

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E-Auto-Kosten: Batterie mieten statt kaufen?

Die hohen Anschaffungspreise für Elektroautos gehen zu einem Großteil auf die Kosten für die Batterie zurück: Der Akku allein macht mehrere Tausend Euro aus. Hersteller wie Renault hatten Kund:innen deshalb lange Zeit angeboten, die Batterie nur zu mieten. Wer beispielsweise eine Renault Zoe kaufte, zahlte knapp 8.000 Euro weniger, wenn die Batterie im Besitz des Herstellers blieb. Dafür musste jedoch monatlich eine Mietgebühr entrichtet werden.

Mittlerweile verabschiedet sich dieses Modell jedoch flächendeckend: Renault ist davon abgerückt; insgesamt ist es schlicht einfacher, ein E-Auto komplett mit Energiespeicher zu kaufen. Dann muss zum Beispiel beim Weiterverkauf nicht noch der der Abo-Vertrag des Akkus auf den neuen Besitzer umgeschrieben werden.

So wird ein Elektroauto im Jahr 2022 in aller Regel mitsamt Akku verkauft. Jedoch geben Hersteller explizit eine Garantie auf die Batterien, die in der Regel an Laufleistung und Betriebsjahre gekoppelt ist: Bei VW-Elektroautos sind es beispielsweise acht Jahre oder 160.000 Kilometer, danach muss der Kraftspender noch mindestens 70 Prozent seiner ursprünglichen Kapazität aufweisen. Bei anderen Marken wie Hyundai, Ford, Nissan, BMW, Opel, Mercedes & Co. gibt es ähnliche Garantiebestimmungen.

Insgesamt gilt jedoch – wie bei allen Elektrogeräten – auch bei Autos: Die Akkukapazität nimmt mit der Anzahl der Ladezyklen kontinuierlich ab. Expert:innen gehen davon aus, dass die Batterien eines E-Autos zwischen 1.000 und 3.000 Ladezyklen überdauern, ehe sie ausgetauscht werden müssen. Zahlreiche Tests haben mittlerweile verdeutlicht, dass die Reichweite der Stromer nach 100.000 Kilometern einen markanten Energieschwund erleiden kann.

Kosten eines E-Autos: Beispielrechnung im Vergleich zu Verbrennern

Gleichwohl ist die gesamte Kostenkalkulation abstrakt: Während das E-Auto zu Hause an der Steckdose (bis 2,3 kW) oder per Wallbox (in der Regel mit 11 kW) geladen wird, sind an öffentlichen Ladesäulen höhere Ladeleistungen möglich. Bei Wechselstrom-Ladesäulen (AC) wird ein Elektroauto in der Regel mit 11 oder 22 kW geladen, an schnellen Gleichstrom-Ladesäulen (DC) sind sogar 50 kW möglich. In Verbindung mit den verschiedenen Anbietern und Modellen führt dies teils zu erheblichen Preisunterschieden.

Wie viel Geld der Strom für ein Elektroauto kostet, ist letztlich auch vom Verbrauch abhängig. Messungen unter realistischen Bedingungen haben gezeigt, so der ADAC, dass die meisten E-Autos je nach Fahrweise und Energieleistung zwischen 16 und 20 kWh pro 100 Kilometer verbrauchen. Bei einer angenommenen Laufleistung von beispielsweise 20.000 Kilometern im Jahr (also zwischen 3.200 und 4.000 kWh) ergibt das folgende Stromkosten:

  • Mit eigener Solaranlage: 5 bis 12 Cent/kWh = 160 bis 480 Euro
  • Wallbox/Steckdose mit Ökostromanbieter: ca. 28 Cent/kWh = 896 bis 1.120 Euro (ohne Grundgebühr)
  • Öffentliche Ladesäule*: 42 bis 52 Cent/kWh = 1.344 bis 2.080 Euro
  • Ausgewählte Supermärkte, Hotels, Restaurants: 0 Cent/kWh = kostenlos

* Beispiel: Ladenetz-Partner von EWS Schönau; zzgl. 5,50 Euro Grundgebühr im Monat

Zum Vergleich: Ein Benziner verbraucht auf 100 Kilometer im Durchschnitt etwa 8 Liter Sprit, ein Diesel-Fahrzeug etwa 7 Liter. Bei einem (2022 deutlich gestiegenen) Spritpreis von ca. 1,90 Euro belaufen sich die Kosten also auf 3.040 Euro (für den Benziner) bzw. auf 2.660 Euro (beim Diesel) im Jahr.

Die Strompreise an den Ladesäulen sind zuletzt ebenfalls gestiegen, darüber hinaus kommen bei manchen Anbietern weitere Kosten (z.B. feste Minutenpreise) hinzu. Insgesamt können mit einem E-Auto je nach Laufleistung aber immer noch mehrere Hundert Euro pro Jahr an Verbrauchskosten gespart werden.

Vergleich der Gesamtkosten: E-Auto meistens günstiger

Der ADAC führt in regelmäßigen Abständen einen breiten Kostenvergleich durch und vergleicht zahlreiche Elektroautos sowie Hybridmodelle mit konventionell angetriebenen Fahrzeugen (Diesel, Benziner, Autogas) hinsichtlich der Gesamtkosten.

Rechnet man alle Kosten – von Kaufpreis, Versicherung, Strom/Sprit bis hin zu Wartung – über Jahre zusammen, ergibt sich im Vollkostenvergleich oftmals eine deutliche Ersparnis bei den E-Autos (was vornehmlich an den staatlichen Subventionen liegt). Drei Beispiele:

– VW ID.3 Pro Performance (E-Auto): 47,2 Cent pro Kilometer*
– VW Golf 1.5 eTSI Life DSG (Benziner): 56,9 / 49,8 Cent**
– VW Golf 2.0 TDI Life DSG (Diesel): 60,6 / 53 Cent

– Kia EV6 (E-Auto): 64,1 Cent pro Kilometer
– Kia Sorento 1.6 T-GDI Hybrid Vision 2WD (Hybrid): 73,6 / 63,9 Cent
– Sorento 2.2 CRDi Vision 2WD (Diesel): 75,6 / 66,1 Cent

– Peugeot e-208 Allure Pack (E-Auto): 45 Cent pro Kilometer
– Peugeot 208 1.2 PureTech 130 Allure Pack (Benziner): 48,1 / 42,9 Cent
– Peugeot 208 1.5 BlueHDi 100 Allure Pack (Diesel): 46,9 / 41,8 Cent

* Bei fünf Jahren Laufzeit und 15.000 gefahrenen Kilometern pro Jahr.
** Um den Faktor E-Auto-Prämie abzuschwächen und den Preisvergleich auf die Antriebsart herunterzubrechen, hat der ADAC bei Autos mit Verbrennermotor einen Neuwagenrabatt von 15 Prozent miteinberechnet.

Der Vergleich der Gesamtkosten zeigt also, dass ein Elektroauto nicht zwangsläufig sehr viel günstiger ist als ein Modell mit Verbrenner – aufgrund der Umwelt- und Innovationsprämie jedoch in aller Regel schon. Der Kilometerpreis nimmt mit zunehmender jährlicher Laufleistung ab – sowohl bei Verbrenner-Fahrzeugen als auch Elektroautos.

Fazit: Viele Elektroautos lohnen sich auf Dauer

Rechnet man die Sparpotentiale also zusammen, lohnt sich ein Elektroauto schon nach wenigen Jahren. Nimmt man die genannten Zahlen als Grundlage, sind beispielsweise folgende Ersparnisse im Vergleich zu Autos mit Verbrennermotor möglich:

  • Wartung: ca. 100 Euro/Jahr
  • Verbrauch: ca. 800 Euro/Jahr
  • Kfz-Steuer: ca. 150 Euro/Jahr

Und die Umweltprämie? Klammern wir an dieser Stelle aus – denn der Zuschuss von Staat und Herstellern soll ab 2023 reduziert werden und je nach Kaufpreis nur noch 3.000 bis 4.500 Euro betragen. Außerdem sind E-Autos natürlich nach wie vor teurer als vergleichbare Verbrenner.

Und die Gesamtrechnung? Auch ohne die Förderprämie kann bei Elektroautos nach zehn Jahren eine Ersparnis von knapp 10.000 Euro entstehen, wie unsere Auflistung zeigt. Stromer sind den meisten Verbrenner-Fahrzeugen inzwischen also nicht nur klimatechnisch, sondern auch wirtschaftlich überlegen. Differenzen von 5 bis 10 Cent pro Kilometer sind laut ADAC keine Seltenheit, sodass Verbraucher:innen hier einiges an Geld sparen können.

Da davon auszugehen ist, dass a) die Preise von E-Autos weiter sinken werden, b) die Preise von Autos mit Benzin- oder Dieselmotor weiter steigen werden, und c) die Politik deutlich gemacht hat, dass auch künftig Elektromobilität gefördert wird, lohnt sich ein E-Auto nicht nur jetzt schon, sondern dürfte auch in Zukunft attraktiv bleiben.

Mitarbeit: Patrick Freiwah

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