Mit der richtigen Pflege kannst du deine Haare schneller wachsen lassen und deiner Wunschfrisur näherkommen. Utopia verrät dir Tipps für gepflegtes, langes Haar.
Pro Monat wachsen Haare geschätzt etwa 0,5 bis 1,7 Zentimeter und pro Jahr ungefähr 6 bis 20,4 Zentimeter. Das individuelle Haarwachstum unterliegt dabei unterschiedlichsten Faktoren und wird vor allem durch deine Gene bestimmt.
Trotzdem kannst du einigen Tipps folgen, um deine Haare schneller wachsen zu lassen. Sei dir dabei aber bewusst, dass es keine Wundermittel gibt, die kurze Haare schnell bis zu den Ellenbogen wachsen lassen. Vielmehr geht es darum, deine Haare gut zu pflegen, von außen und innen mit Nährstoffen zu versorgen und Haarbruch und Spliss zu vermeiden. Denn nur gesunde Haare können auch lange Haare werden.
Tipp 1: Die richtige Pflege lässt Haare schneller wachsen
Willst du deine Haare schneller wachsen lassen, solltest du bei der Pflege ein paar grundlegende Punkte beachten:
- Wasche deine Haare weniger: Wenn du deine Haare wäschst, wird der Talg aus den Talgdrüsen deiner Kopfhaut entfernt. Dieses natürliche Fett ist an sich aber gar nicht schlimm. Im Gegenteil, es wirkt wie eine Schutzschicht für dein Haar und verleiht ihm Glanz und Geschmeidigkeit. Bei zu häufiger Wäsche trocknen Haare und Kopfhaut aus, es kommt schneller zu Haarbruch und Spliss. Versuche daher, deine Haare nicht täglich zu waschen, sondern nur alle zwei Tage oder sogar nur zwei Mal wöchentlich. Deine Haare werden einige Zeit brauchen, um sich an diese Umstellung zu gewöhnen, doch die Talgproduktion reguliert sich dadurch schnell und deine Haare erhalten genug Fett, ohne fettig auszusehen.
- Benutze weniger Shampoo: Wenn du glaubst, dass du deinem Haar mit einer extragroßen Portion Shampoo etwas Gutes tust, liegst du falsch. Viele Inhaltsstoffe in konventionellen Shampoos sind aggressiv und greifen die Haaroberfläche an. Dadurch wird diese porös, die Haare glanzlos und es kommt zu Haarbruch. Verwende daher weniger Shampoo und am besten nur Naturkosmetikprodukte. Darin sind keine schädlichen Inhaltsstoffe wie Sulfate enthalten, die dem Haar (gutes) Fett entziehen und es dadurch trocken und schutzlos machen. Verzichte auch auf Shampoos mit Silikonen. Sie sorgen oft dafür, dass das Haar platt und glanzlos wirkt. Außerdem gehören Silikone zu den Polymeren, die nur schwer abbaubar sind, wenn sie in die Umwelt gelangen. Du kannst auch dein eigenes Bio-Shampoo selber machen oder natürliche Haarseifen verwenden.
- Wie du richtig shampoonierst: Wenn du schnell langes Haar möchtest, musst du es richtig einseifen: Zu viel Reiben mögen nasse Haare nämlich überhaupt nicht und zahlen es dir schnell mit Haarbruch heim. Um deine Haare schneller wachsen zu lassen, solltest du sanft vorgehen und lediglich die Kopfhaut shampoonieren. Das Pflegeprodukt fließt von dort in die Längen und die Spitzen – du musst es also nicht grob in das Haar einarbeiten.
Wie wachsen Haare schneller? Beachte auch diese Pflegetipps
Nach dem Shampoonieren solltest du bei der Pflege noch weitere Punkte beachten, wenn du deine Haare schneller wachsen lassen willst:
- Benutze eine Spülung oder mache eine saure Rinse: Bei der Haarwäsche nur Shampoo zu benutzen, kann deine Haare auf Dauer zu sehr austrocknen. Nutze daher Spülungen nach dem Einseifen. Sie sind dazu da, die Haare geschmeidig und weich zu machen, damit du dein Haar leichter kämmen kannst und dabei nicht versehentlich Haare ausreißt. Achte auch hierbei darauf, keine konventionellen Produkte mit möglicherweise aggressiven oder schädlichen Inhaltsstoffen zu verwenden. Probiere stattdessen eine saure Rinse, zum Beispiel mit Apfelessig, die wie eine Spülung funktioniert – das aber ganz natürlich und selbstgemacht.
- Trockne dein Haar schonend: Nasse Haare mit dem Handtuch trocken rubbeln und schnell föhnen? Beide Methoden trocknen die Haare aus und beschädigen die Haarstruktur, wodurch Spliss leichtes Spiel hat. Willst du deine Haare föhnen, solltest du mit dem Föhn einen Abstand von 15 Zentimetern zum Haar einhalten – diese Methode ist für deine Haare sogar schonender, als sie an der Luft zu trocknen.
- Gib deinen Haaren die Extraportion Pflege: Wenn deine Haare schnell lang wachsen sollen, ist eine natürliche, aber intensive Haarpflege unverzichtbar. Dazu gehören ein bis zweimal im Monat Haarkuren. Je nach Bedarf kannst du natürliche Haarkuren ganz einfach selbst herstellen. Kokosöl-Kuren helfen bei Spliss, eine Kur mit Naturjoghurt bringt viel Feuchtigkeit.
Denk auch daran, regelmäßig deinen Kamm oder deine Haarbürste zu reinigen.
Tipp 2: Eine nährstoffreiche Ernährung kann zu schnellerem Haarwachstum führen
Nicht nur die richtige Pflege, sondern auch eine gesunde und ausgewogene Ernährung lässt deine Haare schneller wachsen. Wenn du deinen Körper mit den richtigen Nährstoffen versorgst, kommt das natürlich auch deinen Haaren zugute:
- Versuche, Lebensmittel für schöne Haut und Haare möglichst häufig in deinen Speiseplan zu integrieren. Dazu gehören zum Beispiel Nüsse, Hafer und Hülsenfrüchte. Sie liefern unter anderem Biotin, das als wichtig für den Aufbau und das Wachstum der Haare gilt. Allerdings ist die Studienlange dazu relativ dünn. Außerdem enthalten die genannten Lebensmittel viel Zink, das an der Synthese von Eiweiß beteiligt ist und dadurch bei der Haarbildung mitwirkt.
- Grundsätzlich solltest du darauf achten, mit den Vitaminen A, B3, B12, C und E sowie Zink und Eisen gut versorgt zu sein, denn sie alle sorgen für schönes und gesundes Haar.
- Aber auch Proteine sind für gesundes Haar und schnelles Haarwachstum sehr wichtig. Du musst sie allerdings nicht zwangsläufig aus Fleisch oder Eiern beziehen. Auch die erwähnten Hülsenfrüchte, Haferflocken, Nüsse, Kerne und Samen sind gute pflanzliche Eiweißlieferanten, die dein Haar schneller wachsen lassen.
Tipp 3: Massieren und Kämmen für lange Haare
Wenn wir an die Haarpflege und an schöne lange Haare denken, vergessen wir oft etwas Wichtiges: die Kopfhaut. In der Kopfhaut sitzen die Haarfollikel, also die ‚Wurzeln‘ der Haare. Sind sie frei von Schmutz und gut durchblutet, wachsen die Haare auch kräftig und schnell.
Kopfmassagen können laut einer Studie zu dickerem Haar führen. Wenn du dabei auch noch natürliche Öle verwendest, spendest du deiner Kopfhaut und deinen Haaren zusätzlich Feuchtigkeit und Pflege. Geeignete Öle sind zum Beispiel Rosmarinöl, Kokosöl, Rizinusöl oder Jojobaöl. Massiere das Öl in die Kopfhaut und die Haare ein und lass es bis zu einer halben Stunde einwirken, bevor du es mit warmen Wasser ausspülst. Erste Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass deine Haare von den Ölen profitieren. Verwende aber nur wenige Tropfen, da das Haar sonst fettig aussehen kann. Oft ist das auch noch nach dem Haarewaschen der Fall.
Auch häufiges Durchbürsten tut deiner Kopfhaut gut, öffnet verstopfte Haarfollikel und verteilt den natürlichen Talg der Kopfhautdrüsen in die Haarlängen. Das sorgt für Glanz und Geschmeidigkeit. Kämme deine Haare aber möglichst nicht, wenn sie noch klitschnass sind. Damit strapazierst du sie, ihre Oberfläche wird geschädigt und es ist wahrscheinlicher, dass du dir Haare ausreißt. Lass sie erst etwas antrocknen, bevor du das feuchte Haar kämmst.
Tipp 4: Spitzen schneiden um Haare schneller wachsen zu lassen
Wenn du deine Haare schneller wachsen lassen möchtest, kämpfst du verständlicherweise um jeden Zentimeter. Doch trotzdem solltest du regelmäßig zum Friseur gehen oder dir selbst die Spitzen schneiden. Denn nur wenn die trockenen, spliss-anfälligen Spitzen gekappt werden, kann dein Haar lang und doch gesund wachsen.
Wenn du den Spliss einfach munter weiterwachsen lässt, wandert er nach oben in die Haarlängen, wodurch diese geschädigt und brüchig werden. Ungefähr alle acht Wochen ist ein Spitzenschnitt empfehlenswert. Bereits einen halben Zentimeter abzuschneiden hilft dabei, dass auch die Haarenden gesund sind und sich Spliss nicht nach oben ausbreiten kann. Du kannst einen Splissschnitt auch selber vornehmen.
Tipp 5, um Haare schneller wachsen zu lassen: Vermeide zu viel Styling
Mit Haaren kann man so viel machen: Sie locken, glätten, flechten, zu Zöpfen binden, färben. Das alles mag sie kurzfristig schöner aussehen lassen, doch auf Dauer werden die Haare dadurch geschädigt. Brechen deine Haare, kannst du sie nicht mehr länger wachsen lassen.
Besonders Hitze trocknet deine Haare aus. Föhnen, glätten und locken solltest du deine Haare daher lieber nur sehr selten. Auch Pferdeschwänze, Zöpfe und Dutts bergen ein Risiko für lange Haare – zum einen, weil straff nach hinten oder oben gezogene Haare schnell ausreißen können, zum anderen, weil die Metallteile der Haargummis die Haaroberfläche aufscheuern. Achte daher darauf, Haargummis ohne Metall zu verwenden und die Haare nur locker zusammenzustecken. Verwendest du Stylingmittel, achte auf natürliche Inhaltsstoffe.
Konventionelle Haarfarben enthalten häufig Ammoniak, ein Bleichmittel, das Haare stark austrocknet und es anfällig für Haarbruch machen kann. Es gibt auch natürliche Methoden zum Haarefärben, die nicht so aggressiv sind und oftmals auch eine pflegende Wirkung haben.
Überarbeitet von Lea Hermann
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